Menden. Vor dem Start in die neue Saison haben der Fußball-Landesligist und Trainer Kevin Hines bescheidene Ziele. So geht das Team die Aufgabe an.
Die vergangene Saison 2021/2022 liegt bei den Fußballern des BSV Menden in besonders guter Erinnerung. Denn das Team von Trainer Kevin Hines beendete die Landesliga als Vizemeister. Doch das ist mittlerweile Schnee von gestern.
Rein auf dem Papier rechnet man außerhalb der Hönnestadt wieder mit einer Top-Platzierung oder gar der Meisterschaft. Doch im Gespräch mit der Westfalenpost erklärt Kevin Hines, warum der BSV Menden in dieser Saison 2022/2023 mit bescheidenen Erwartungen an den Start geht.
Herr Hines, wie groß ist bei Ihnen die Vorfreude auf die kommende Landesliga-Saison?
Kevin Hines: Das ist aktuell eine schwierige Frage. Normalerweise sind wir immer froh, wenn die anstrengende Zeit der Vorbereitung mit vielen Trainingseinheiten, vielen besonderen Situationen und vielen Urlaubern vorbei ist. Nun ist es das erste Mal seit langem, dass es aus meiner Sicht ruhig noch zwei Wochen hätte weitergehen können. Klar, freue ich mich, dass sich jetzt der Rhythmus wieder einpendelt und dass es losgeht. Aber im Moment müssen wir klar festhalten, dass wir noch nicht da sind, wo wir hin müssen. Die ersten vier Wochen werden sicherlich sehr hart für uns. Allerdings war die Vorfreude in den vergangenen Jahren definitiv schon einmal größer.
Wie lief die Vorbereitung?
Das war dieses Jahr ein ganz schwieriges Thema beim BSV. Diejenigen, die da waren, haben sehr gut gearbeitet. Die Mannschaftsfahrt hat eine Woche vor dem Trainingsbeginn stattgefunden und dann hatten wir einige positive Coronafälle gehabt. Auch nach den Festivals gab es Coronakranke. Wir hatten einige Verletzungssorgen. Es war auch sehr spät, dass wir mit unseren Leistungsträgern ins Training eingestiegen sind. Kai Rupprecht und Tim Kießler sind beispielsweise noch nicht lange im Training. Die brauchen wir wirklich. Deshalb war die Vorbereitung nichts anderes als sehr harte Arbeit.
Auf welche Dinge haben Sie in der Vorbereitung besonderen Wert gelegt?
Es ist schon das Ziel gewesen, dass wir den Fußball, den wir in der vergangenen Saison an den Tag gelegt haben, zu verfeinern. Allerdings gestaltete sich das als schwierig, weil wir personell extrem viel durchwechseln mussten. Wir sind noch nicht in den Abläufen und den Automatismen drin, die wir für unser Spiel brauchen. Deshalb brauchen wir noch mindestens vier Wochen, um uns zu finden.
Wenn wir schon über Spielsysteme sprechen. Was ist Ihr Konzept in dieser Saison? Welche Art von Fußball wollen Sie mit dem BSV Menden zeigen?
Wir gehen seit Jahren in Menden eine gute Entwicklung. Wir haben uns von Jahr zu Jahr verbessert. Wir wollen weiterhin aktiven und attraktiven Fußball spielen. Wir wollen über läuferische Elemente und Ballbesitz Ruhe ausstrahlen und unsere Klasse zeigen. Das wollen wir einfach fortsetzen.
Was sagen Sie über ihre Zugänge und wie schätzen Sie die Qualität des Kaders im Vergleich zur Vorsaison ein?
Es ist immer schwierig, einen Vergleich zu ziehen. Wir haben mit Dean Müsse einen Top-Innenverteidiger verloren, das bekommen wir aber relativ gut aufgefangen. Auch ein Rejhan Zekovic ist mit seinen vielen Toren nicht wegzudiskutieren. Bei den Zugängen hat sich ein Dominik Beutler sehr spielfreudig und gut entwickelt. Er ist echter Gewinn für den BSV Menden. Kemal Sentürk war jetzt im Urlaub, aber er zeigt wirklich, dass er uns weiterbringen wird. Dominik Schäfer ist aus einer längeren Verletzungspause zu uns gekommen. Er ist jetzt auch im Urlaub. Bei ihm werden wir den Reset-Knopf drücken, sobald er wieder da ist. Die Zugänge passen aber auch menschlich zu uns. Zudem haben wir außer Lukas Karasch, den Kapitän aus der A-Jugend, nicht so viele junge Spieler wie sonst dazu geholt.
Wir schätzen Sie die Gegner in Ihrer Landesliga-Staffel ein?
Es ist brutal eng. Da ist keiner, der sich nach oben extrem absetzen wird, wie vielleicht in der Vorsaison Obersprockhövel. Außerdem hat man keinen, der nach unten abfällt. Es gibt fünf Absteiger und jede Woche Spiele.
Welche Ziele haben Sie mit dem BSV Menden?
Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Wir haben eine Saison vor uns, die völlig offen ist. Es tut sich viel in dieser Liga. Da muss man aufpassen. Prognosen kann ich erst in ein paar Wochen abgeben.