Menden. Der erfahrene Trainer verlässt den A-Kreisligisten nach dem Klassenerhalt. Beim Absteiger in die B-Liga steht er vor einem radikalen Neuanfang.

Petros Tsmataos war vor wenigen Wochen der große Held vom Hülschenbrauck. Der Trainer der Fußballer des VfL Platte Heide schaffte mit seinem Team am letzten Spieltag der Saison den Klassenerhalt in der Fußball-A-Kreisliga Iserlohn. Es war sein letztes Spiel als Coach des VfL. Sein gemeinsamer Abgang mit seinem Co-Trainer Willi Koutsoukis war schon seit mehreren Monaten beschlossene Sache.

Eigentlich war man in der heimischen Fußballszene davon ausgegangen, dass das Trainerduo eine Pause einlegen würde. Doch vor wenigen Tagen gab der GFV Olympos Menden bekannt, dass Tsamatos und Koutsoukis ab dem Sommer das Zepter des A-Liga-Absteigers übernehmen werden. Wie die beiden diese Aufgabe angehen und wie der Neustart in der B-Kreisliga glücken soll, erzählt Petros Tsamatos im Gespräch mit der Westfalenpost.

Herr Tsamatos, Sie haben mit dem VfL Platte Heide am letzten Spieltag die Klasse in der Kreisliga A gehalten. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer letzten Saison beim VfL?

Petros Tsamatos: Anhand der Gegebenheiten sehr zufrieden. Wir haben schon in den Spielen davor gezeigt, dass wir die Klasse halten werden. Die Mannschaft hat sich noch einmal zusammengerissen. Vor allem die erfahrenen Spieler haben noch einmal vollen Einsatz gezeigt. Im Endeffekt war es einfach nur wichtig drinzubleiben.

Sie wechseln jetzt zusammen mit Ihrem Co-Trainer Willi Koutsoukis zum GFV Olympos Menden. Wie ist es dazu gekommen?

Erst einmal ist wichtig zu erwähnen, dass Willi vorher Co-Trainer war, bei Olympos werden wir gleichberechtigt die Mannschaft führen. Willi war auch derjenige, der von Olympos angesprochen wurde, ob wir nicht ins Gespräch kommen könnten. Dann hat man uns die missliche Lage erklärt. Olympos hat in uns erfahrene Leute gesehen, was wir ja auch sind. Ich selbst war ja dort schon zweimal Trainer und Willi auch einmal.

Was reizt Sie an der Aufgabe?

Mir ist wichtig zu betonen, dass es zunächst nicht darum geht, irgendwelche sportlichen Erfolge zu feiern. Erfolge definieren sich darüber, dass wir eine Mannschaft finden, die zusammen Spaß am Sport hat und die nicht wegen Randale auf den Platz geht. Wir wollen den Namen von Olympos aufpolieren. Wir wollen vernünftig und korrekt arbeiten und so auch wahrgenommen werden. Außerdem sind Willi und ich ja auch Griechen und sind in dem Verein großgeworden. Da hängt schon mein Herz dran. Mein Ziel ist es einfach, den Verein wieder in die Spur zu bringen.

Sie sprechen es schon an. Olympos hat eine schwere Saison hinter sich. Der Verein ist von der A-Liga in die B-Liga abgestiegen und hat zuletzt eher Schlagzeile durch Spielabbrüche gemacht, weil das Personal fehlte. Wie wollen Sie dieses Problem in den Griff bekommen?

Ich kann natürlich nie vorher sagen, ob das klappt. Aber wir wollen viele neue Spieler hierhin holen. Da ist die Qualität zunächst auch sekundär. Wir bräuchten schon einen Kader von gut 20 bis 22 Männern. Natürlich kann das auch in die Hose gehen, wenn diese Leute dann nicht kommen. Wir werden alles versuchen, den Verein wieder besser da stehen zu lassen. Aber Willi und ich sind auch keine Heiligen.

Wenn wir auf Ihre Zeit beim VfL Platte Heide zurückblicken. Was waren da Ihre persönlichen Highlights?

Die ersten beiden Jahre waren wirklich schwierig. Es waren viele Spieler gegangen und wir hatten eine Rumpf-Elf, die eher für die B- als für die A-Liga geeignet war. Trotzdem hatte ich zu jeder Zeit viele Freunde, die die Mannschaft und mich immer unterstützt haben. Diese Leute waren immer da. Egal, ob wir hoch verloren haben oder es geregnet oder geschneit hat. Das war schon etwas Besonderes für mich. Außerdem war unser Aufstieg eines unserer Highlights.

Wenn Sie Olympos Menden übernehmen, haben Sie dann auch vor, Spieler aus Platte Heide mitzubringen?

Nein, auf keinen Fall. Wenn sich jemand freiwillig anbietet, nehmen wir ihn natürlich gerne. Wir werden aber keinen von uns aus ansprechen. Wir sind immer ehrlich und offen, aber das sind Dinge, die gehören sich einfach nicht. Denn es war eine super Zeit in Platte Heide und ich habe dort sehr viele Freunde gefunden.

Der alte Olympos-Trainer Orgel Kakiris wird Sportlicher Leiter. Wie wird die Zusammenarbeit laufen?

Wir machen alles zu dritt. Ich selbst habe einige Namen hineingeworfen von Spielern, die ich interessant finde. Bei der konkreten Kaderplanung machen Willi Koutsoukis und Orgel Kakiris aber sonst schon etwas mehr.

Was werden Ihre ersten Schritte im Sommer sein?

Zunächst möchte ich der Mannschaft zeigen, wie wir denken. Wir sind auch kein Team, das eine Übergangslösung ist. Wir möchten mindestens drei Jahre bleiben oder auch länger. Rein sportlich werde ich mein gewohntes Konzept ausführen. Ich mag es, wenn man das Mittelfeld beherrscht. Zudem spiele ich hinten gerne mit einer Dreierkette. Es wird viel zu erklären geben. Ich mache das aber ja auch schon seit 27 Jahren (lacht).