Balve. Neue Böden, ein hochklassiges Teilnehmerfeld und endlich wieder richtiges „Optimum“-Flair. Die Organisatoren können den Start kaum erwarten.

Knapp zwei Wochen noch, bis das Balve Optimum wieder die Blicke der Pferdesportwelt auf sich zieht. Zum ersten Mal seit 2019 freuen sich die Organisatoren auf ein Optimum mit dem vollen Programm - auf und neben den Turnierplätzen.

„Es sieht nun etwas anders aus, das wird den Besuchern sofort auffallen“, ist Turnierleiterin Rosalie Freifrau von Landsberg-Velen sicher. Gemeint sind die Bodenbeläge in den Spring- und Dressurstadien auf der Anlage. „Von der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr sind die Böden stark betroffen gewesen“, erklärt die Turnierchefin. Die Ausmaße der Schäden überraschte die Verantwortlichen. „Wir waren erst einmal in Schockstarre, doch dann haben wir die Ärmel hochgekrempelt. Es war ein riesiges Investitionspaket.“ Die Kosten konnten dank monetärer Hilfen des Landes NRW und der Fluthilfe aufgefangen werden. Pünktlich zum Turnier sind die neuen „Ebbe-und-Flut-Böden“, die zukünftigen Hochwassern Stand halten sollen, verlegt und bereit, um beritten zu werden.

Kein Gefälle mehr im Springstadion

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Durch die neuen Böden ergibt sich im Springstadion eine neue Optik. „Der alte Boden hatte ein Gefälle von 1,5 Metern von einer Seite zur anderen. Der neue Boden ist gerade“, verrät Rosalie von Landsberg-Velen. Auf dieses Gefälle waren auch die Tribünen entsprechend ausgerichtet. „Wir mussten einige Sitzreihen rausnehmen. Die hätten sonst im Keller gesessen“, sagt die Balverin schmunzelnd.

Auch neben den Reitanlagen wird den Besuchern wieder der typische Optimum-Flair geboten. Eine Flaniermeile mit Geschäften und viel Kulinarik lassen keine Wünsche offen. „Wir wollen in diesem Jahr an das Optimum von 2019 anknüpfen. Wir sind sehr stolz, dass wir auch während der Pandemie ein Turnier anbieten konnten, aber nun geht es wieder richtig los“, betont die Turnierleiterin.

Der Nachwuchs will die Chance ergreifen

Im Mittelpunkt der Optimumtage steht natürlich wieder der Sport. Und der verspricht wieder Pferdesport auf allerhöchstem Niveau. Einzig auf Dressur-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, die sich in der Babypause befindet, müssen die Zuschauer - zumindest in einer aktiven Rolle - verzichten. Sie wird dennoch in Balve zu Gast sein, um im Rahmen des Green Circles ihr Projekt „Grüner Stall“ vorzustellen.

Ansonsten sind die großen Namen am Start. Bei den Dressurreitern unter anderem Isabell Werth, Dorothee Schneider, Ingrid Klinke oder Helen Langenhanenberg. Isabell Werth wird mit ihren Pferden Quantas und Emilio anreisen. „Ich freue mich darauf, jetzt die jungen Pferde aufzubauen und sie an die großen Wettkämpfe heranzuführen“, verspricht die 16-fache Deutsche Meisterin.

„Da war ich ziemlich ehrfürchtig“

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Bei den jungen Reitern liegt der Fokus unter anderem auf Raphael Netz, der bereits im vergangenen Jahr bei den U25-Meisterschaften für Furore sorgte. „Balve umgibt ein besonderes Flair. Es war für mich ein großer Moment, als ich den Boden der Meister betreten durfte. Da war ich ziemlich ehrfürchtig“, verrät der junge Dressurreiter.

Mit Senta Kirchhoff wird auch eine Lokalmatadorin aus Menden bei den Deutschen Meisterschaften ins Dressurviereck steigen.

Bei den Springreitern ist das Feld ebenfalls sehr gut besetzt. Bei den Deutschen Meisterschaften der Damen werden mit Malin Balkenhol (Bestwig), Kathrin Müller (Wickede), Sarah Nagel-Tornau (Attendorn) zahlreiche Reiterinnen aus der Region im Teilnehmerfeld stehen. Bei den Herren sind unter anderem Klaus-Otte Wiese (Hellefeld) und Christoffer Lindenberg (Warstein) aus dem Sauerland dabei. Darüber hinaus noch weitere Top-Namen wie Felix Haßmann. Marcus Ehning und Franz Trischberger gaben am Dienstag ihre Zusage.

Ehrenpreis für besten Neuling

Einen besonderen Anreiz wird es für Dressur-Neulinge geben. „Wir werden in diesem Jahr erstmals einen Rookie-Preis verleihen“, verkündet Monica Theodorescu, Bundestrainerin Dressur. Dieser Preis soll Anreiz für junge Reiterinnen und Reiter sein, um sich bei den Turnieren um die Deutschen Meisterschaften auszuprobieren. Einzige Voraussetzung: Sie müssen in ihrer Kür mindestens eine Wertung von 67 Prozent erzielen. Der „Best Newcomer“ erhält einen hochwertigen gravierten Ehrenpreis, eine Pferdedecke und einen Geldpreis in Höhe von 1000 Euro. Der Best- Newcomer-Preis wird gegeben von der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung.

Bereits im vergangenen Jahr wurde der Green Circle des Optimums vorgestellt, der sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Neben Vorträgen und Ausstellungen soll das Thema Nachhaltigkeit auch auf dem Gelände des Optimums vorgelebt werden. So wird es erstmals wiederverwendbare Trinkflaschen zu kaufen geben, die an drei Stationen auf dem Turniergelände mit Wasser gefüllt werden können.

Die Aufregung steigt. Los geht es am Donnerstag, 9. Juni. „Es beginnt jetzt die aufregende Phase. Nach der ganzen Organisation im Vorfeld sieht man das Baby nun langsam auf die Welt kommen“, freut sich Rosalie von Landsberg-Velen auf die Turniertage.