Halingen. Wenn am Freitag das Topspiel der Handball-Landesliga in der Mehrzweckhalle beginnt, sind auch Gisela und Heinrich Bichmann wieder dabei.

Am Freitagabend kommt es in der Mehrzweckhalle in Halingen zu einem richtigen Handball-Kracher. Im Spitzenspiel der Staffel 2 der Handball-Landesliga kommt es zum Aufeinandertreffen von Tabellenführer TV Westfalia Halingen und dem ASC Dortmund. Wenn um 20.30 Uhr im Handball-Tempel an der Halinger Dorfstraße die Partie beginnt, werden auch wieder die Eltern von Halingens Rückraum-Assen Dennis und Alex Bichmann auf der Tribüne mitfiebern. Die beiden Handballer haben einen hohen Anteil am prima Saisonverlauf des Teams von Sebastian Swoboda.

Aber auch die handballbegeisterten Großeltern der Bichmanns, Heinrich (90 Jahre) und Gisela (82 Jahre), stellen ein Stück Handballgeschichte dar. Der „Opa“ ist seit mehr als sieben Jahrzehnten dem Verein aus dem Mendener Norden verbunden.

Frauenabteilung mit aufgebaut

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Einst trug er selbst als Spieler das grüne Trikot des TV Westfalia und war auch jahrelang als Schiedsrichter für den TVH im Einsatz. Seine „bessere Hälfte“ hat einst maßgeblich den Frauenhandball in Halingen mit aufgebaut. „Sie hat einiges für den Frauenhandball getan als Spielerin oder als Trainerin“, ist Heinrich Bichmann auch heute noch stolz auf das, was seine Gattin angestoßen hat. „Vom Handball hat sie mehr Ahnung“, sagt Heinrich Bichmann lächelnd.

Gisela Bichmann macht sich da schon mehr Sorgen um ihre beiden Enkel. „Das Spiel ist härter geworden“, sagt die Halingerin über die Entwicklung des Handballsports. „Da bin ich schon froh, wenn sich keiner verletzt“, leidet Gisela Bichmann schon ein wenig mit, wenn einer ihrer Enkel wieder am Boden liegt. „Zuletzt hatte Alex ja Probleme mit seinem Knie. Deswegen hat er sich da schon etwas zurückgehalten“, hat die Großmutter einen feien Blick für das Geschehen auf der Platte.

„Ohne Bichmänner geht es nicht“

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Ihrem Mann Heinrich ist der Stolz auf die Handballer in der Familie deutlich anzumerken. Das war schon früher so und ist auch noch heute so. „Ohne Bichmänner geht es im Halinger Handball doch gar nicht“, lacht der Ur-Halinger.

Die beiden Urgesteine erinnern sich auch noch gerne an ihre aktiven Zeiten zurück. „Ich bin ja noch mit dem Feldhandball groß geworden. Da habe ich unzählige Sonntage auf dem Platz in Langschede verbracht“, sind die Erinnerungen an den Sport auf dem großen Feld noch sehr präsent. Erlebnisse, die Gisela Bichmann nie missen möchte.

Ihr Mann erinnert sich auch noch gerne an seine Zeit als Schiedsrichter, wenn er für die Halinger Westfalia überall im Sauerland und darüber hinaus im Einsatz war. „Da ist man bei Schnee und Eis mit dem Motorrad von Halingen nach Oeventrop gefahren. Hat dort das Spiel geleitet und danach ging es wieder nach Hause“, sagt Heinrich Bichmann. Da war der Sport und der Weg in die Hallen, um die Spiele dort zu leiten, oft noch ein richtiges Abenteuer.

Daumendrücken in der Halle

Am kommenden Freitag wird es so wie so oft sein, wenn ein Heimspiel an der Dorfstraße ansteht. Wie viele Halinger Handballfreunde zieht es die Bichmanns auch dann wieder in die altehrwürdige Mehrzweckhalle, die schon so viele legendäre Halinger Handballgeschichten erlebt hat. Dann werden auch Heinrich und Gisela Bichmann ihrer Mannschaft die Daumen drücken, damit der Halinger Handballtraum noch lange weitergeht.

Und wer weiß, vielleicht dürfen Gisela und Heinrich Bichmann ihren Enkeln noch zum Aufstieg gratulieren.