Halingen. Im Mendener Stadtduell gewinnt der TV Westfalia Halingen gegen die DJK Bösperde mit 28:26. Das Spiel hält bis zum Ende, was es vorher versprach.
Eine randvolle Mehrzweckhalle, 290 Zuschauer, eine atemberaubende Stimmung und ein Mendener Handball-Derby, das absolut hielt, was es im Vorfeld versprach. In einem bis zum Schluss spannenden Landesliga-Spitzenspiel setzte sich der TV Westfalia Halingen mit 28:26 (13:15) gegen die DJK Bösperde durch. Dabei sah es zwischenzeitlich nicht unbedingt nach einem Sieg der Gastgeber aus. Denn die DJK Bösperde lag in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich mit vier Toren vorne. Aber der Reihe nach.
DJK Bösperde mit Vier-Tore-Führung
Von Anfang an entwickelte sich eine mit Spannung geladenen Partie. Bösperdes Antonio de Cabaca war es, der nach knapp 40 Sekunden den Torreigen eröffnete. Vor allem in der Anfangsphase war es eine ausgeglichene Partie. So stand es nach fünf Minuten 3:3, nachdem Robert Ammelt, der im späteren Spielverlauf noch eine entscheidende Rolle spielen sollte, für die Halinger traf. Und auch weitere fünf Minuten später stand es nach dem Tor von Jan Philipp Köhler ausgeglichen 5:5 (10.).
Nach knapp einer Viertelstunde wurde dann die Mannschaft von DJK-Trainer Hendrik Ernst stärker. Rene Tillmann brachte die DJK nach knapp 17 Minuten mit seinem Tor zum 8:6 zum ersten Mal mit zwei Treffern Vorsprung in Führung. Nur zwei Minuten später erhöhte Tillmann auf 10:7 TVH-Trainer Sebastian Swoboda reagierte prompt mit dem Timeout, um seine Männer wachzurütteln. Doch das klappte zunächst nur bedingt. 22 Minuten waren gespielt, als Antonio den Cabaca für die DJK Bösperde auf 13:9 erhöhte. Doch bereits kurz vor der Pause kam der TV Westfalia Halingen wieder besser ins Spiel und schaffte es durch Tore von Dennis Bichmann und Sören Reichert den Rückstand von 11:15 auf 13:15 zu verkürzen. Mit 13:15 ging es dann auch in die Kabine.
TVH kommt stark aus der Kabine
Und dort hatte TVH-Trainer Sebastian Swoboda offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Denn zu Beginn der zweiten 30 Minuten konnten Finn Jungemann und Dennis Bichmann das Spiel wieder ausgleichen – 15:15. Der TV Westfalia Halingen schien seinen Rhythmus nun gefunden zu haben. 18:16 stand es dann für den Gastgeber nachdem Robert Ammelt für den TVH traf (38.). In der Folge entwickelte sich ein sehr temporeiches Spiel, in dem beide Mannschaften viele schnelle Tore erzielten. Und die Spannung blieb erhalten. Nach 45 Minuten konnte Finn Jungemann für den TV Westfalia Halingen zum 23:23 ausgleichen.
In den letzten 15 Minuten erreichte das Spiel dann seinen Höhepunkt. Zudem wurde es etwas körperbetonter in einem sonst sehr fairen Stadtduell. Robert Ammelt sorgte knapp zehn Minuten vor dem Ende für das 26:24 für die Westfalia und wurde dann im direkten Gegenzug zur tragischen Figur. Nach einem Foul an Max Wergen sah er die Rote Karte. Ammelt war vor allem in der zweiten Halbzeit eine der tragenden Säulen beim Halinger Comeback. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Rene Tillmann – 26:25 und noch zehn Minuten auf der Uhr. In den kommenden viereinhalb Minuten merkte man beiden Teams die Bedeutung dieses Spiels an. Tore blieben aus. Schließlich war es Sören Reichert der knapp fünfeinhalb Minuten vor dem Ende das 27:25 für den TV Westfalia Halingen erzielte. Bösperdes Janßen konnte daraufhin wieder verkürzen.
Dennis Bichmann überragt
Zweieinhalb Minuten vor dem Ende hatte die DJK dann sogar die Chance noch einmal auszugleichen. Doch TVH-Keeper Benjamin Swiecznik zeigte eine überragende Parade. Sören Reichert erhöhte dann nach knapp 58 Minuten auf 28:26 für den TVH. Hendrik Ernst reagierte noch einmal mit dem Timeout. Aber als Antonio den Cabaca knapp 60 Sekunden vor dem Ende für die DJK den Ball verwarf, war die Entscheidung gefallen und der TV Westfalia Halingen der Derbysieger. Mann des Spiel war Dennis Bichmann, der mit acht Treffern bester Torwerfer auf dem Parkett war.
TVH-Trainer Sebastian Swoboda war nach dem Abpfiff erleichtert. „Ich habe großen Respekt vor meiner Mannschaft, wie sie nach einer schwachen ersten Halbzeit zurückgekommen ist und auch nach der Roten Karte für Robert Ammelt noch einmal alles aus sich herausgeholt hat. Es war ein verdienter Sieg gegen eine starke DJK Bösperde.“ DJK-Trainer Hendrik Ernst nahm die Niederlage sportlich. „Glückwunsch an den TV Halingen. In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft die vielleicht besten 30 Minuten dieser Saison gezeigt. In der zweiten Halbzeit wurden meine Jungs vielleicht aufgrund der besonderen Situation etwas zu nervös. Am Ende fehlte uns dann auch das letzte Quentchen Glück. Aber ich bin stolz auf mein Team.“