Langenholthausen. Okan Özbek wechselt im Sommer zum Fußball-Landesligisten. Obwohl er einen Kreuzbandriss hat, wollen die Düsterloh-Kicker ihn unbedingt haben.

Bei den Landesliga-Fußballern des TuS Langenholthausen gibt es auf sportlicher Ebene aktuell allen Grund zur Freunde. Nachdem Rücktritt ihres ehemaligen Trainers Uli Mayer und der anschließenden sportlichen Talfahrt haben sich die Düsterloh-Kicker auf beeindruckende Weise zurückgemeldet und liegen aktuell auf dem vierten Tabellenplatz.

Im Hintergrund läuft das Personalkarussell auf Hochtouren. Bereits jetzt steht fest, dass viele Spieler den Verein im Sommer verlassen werden. Deshalb will der TuS einen Neuanfang mit neuen Spielern starten. Und dabei ist man schon fündig geworden. Okan Özbek könnte die Lücke, die im Sturm entsteht, schließen. Und seine Bilanz ist vielversprechend.

63 Tore in drei Jahren

In der vergangenen drei Jahren hat er für Türkiyemspor Plettenberg in der Kreisliga A Lüdenscheid 63 Tore geschossen. Allein in diesem Jahr waren es 32 – Zahlen, die auf den ersten Blick eine echte Ansage sind. Doch leider gibt es einen Haken. Denn der 27-Jährige hat sich vor wenigen Wochen das Kreuzband gerissen und wird lange ausfallen. Warum der Wechsel doch stattfand, hat für ihn gute Gründe. „Es ist bei mir in der Kreisliga A bislang gut gelaufen. Ich war auch schon einmal in der Landesliga beim SV 04 Attendorn aktiv. Ich wollte eigentlich immer höherklassiger spielen. Es hat sich aber in den vergangenen Jahren leider nie ergeben. Doch dann kam das Angebot vom TuS Langenholthausen. Der neue Trainer Nils Langwald und der Sportliche Leiter Alexander Schmale sind auf mich zugekommen und haben mich direkt sehr überzeugt. Und da musste ich nicht lange überlegen und habe die Herausforderung angenommen“, sagt Özbek darüber, wie der Wechsel zustande gekommen ist. Özbek reizt es in der Landesliga auflaufen zu können und beim Training eine Konkurrenzsituation zu haben. Er möchte sich beweisen und auch in Langenholthausen eine hohe Torquote an den Tag legen.

Das wird allerdings nicht gleich von Anfang an der Fall sein, denn aktuell leidet er an den Folgen eines Kreuzbandrisses. „Vor wenigen Wochen bin ich bei einem Zweikampf im Rasen hängen geblieben und habe mir das Knie verdreht. Ich habe direkt ein Knacken gehört. Es war ein richtig schlimmes Gefühl und hat sehr wehgetan. Ich konnte nicht einmal aufstehen.“ Zu dem Zeitpunkt hatte Özbek noch keine Vertrag beim TuS Langenholthausen unterschrieben. Und trotz der Diagnose wollte die Düsterloh-Kicker den Torjäger im Sommer verpflichten. „Das hat mich wirklich überrascht und mich dann auch komplett überzeugt. Der TuS Langenholthausen hat mir gesagt, dass er mir bei der Rehabilitation helfen und mich fit machen will. Als ich das gehört habe, musste ich keine Sekunde zögern“, erklärt der Sportler.

Operation im Mai

Mitte Mai wird Özbek operiert. Danach wird es wohl weitere sechs bis acht Monate dauern bis Özbek wieder ins Training einsteigen kann. „Ich werde auf jeden Fall Vollgas geben. Und dann bin ich mir sicher, dass ich im Dezember oder Januar wieder da sein werde.“ Wenn der Plettenberger fit ist, kann er dem TuS Langenholthausen sicherlich mit seinen Qualitäten weiterhelfen. „Zu meinen Stärken gehört auf jeden Fall mein linker Fuß, das ist für mich als Torjäger meine größte Waffe. Zudem bin ich dribbelstark und möchte schnell zum Abschluss kommen. Aber vielleicht muss ich dann noch an meinem rechten Fuß arbeiten“, sagt der Fußballer mit einem Lachen auf den Lippen.

Zudem wird auch die Kondition bei seinem Comeback ein wichtiger Faktor sein. „Ich habe schon vor der Verletzung nur wenig trainieren können. Deshalb ist meine Fitness noch ausbaufähig. Aber ich kenne mich und meinen Körper. Ich vertraue darauf, dass ich rechtzeitig zu meiner Bestform finden kann. Ich bin mir aber sicher, dass ich das schaffen werde“, sagt Özbek mit Blick auf die kommenden Wochen und Monate. Doch zunächst ist Geduld das Gebot der Stunde.