Menden. Andy Palm wird ab der neuen Saison Trainer beim Drittligisten. Er hat mit den „Wölfen“ einiges vor.

Bei den Drittliga-Handballern der SG Menden Sauerland herrscht seit wenigen Tagen Gewissheit – zumindest was die Trainerfrage angeht. Ab dem Sommer wird Andy Palm das Training bei den „Wölfen“ übernehmen. Palm ist 34 Jahre alt und Belgier. Im Gespräch mit der Westfalenpost erklärt er, wie der Kontakt zur SG entstand, was ihn an der Aufgabe reizt und welche Ziel er mit der SG Menden Sauerland hat.

Herr Palm, Sie werden zur neuen Saison der neue Trainer der SG Menden Sauerland. Wie ist es dazu gekommen?

Andy Palm Ich habe im Internet gelesen, dass der alte Trainer gegangen ist. Daraufhin habe ich eine Initiativbewerbung zu den Wölfen geschickt. Dann hat sich Vorstandsmitglied Tobias Schulte bei mir gemeldet. Es ging doch relativ schnell. Wir haben telefoniert und uns zum ersten Mal getroffen. Eine Woche später gab es dann das zweite und dritte Gespräch, in denen auch die anderen Verantwortlichen dabei waren. Wir haben von Anfang an über die Situation gesprochen. In der dritten Liga steht ja noch ein eventueller Abstieg im Raum. Wir waren uns aber schnell über die Ausrichtung der Mannschaft einig. Für mich ist es wichtig, dass der Verein auch junge Spieler und den Nachwuchs fördern möchte. Ich hatte nur gute und positive Gespräche.

Was reizt Sie an der Aufgabe bei den Wölfen?

Ich kenne den Verein schon seit vielen Jahren durch Teilnahmen am Sauerlandcup. Dadurch bekommt man natürlich einiges mit, was im Jugendbereich los ist. Die Wölfe sind ein Verein, der zu mir als Trainer passt. Mir gefällt es, dass es die Möglichkeit gibt, junge Spieler in die erste Mannschaft hochzuziehen und da einiges nachkommt.

Welche Erfahrungen als Spieler und Trainer bringen Sie mit?

Ich war als Spieler Profi in Dänemark. Ich bin auch in internationalen Wettbewerben aktiv gewesen. Als Coach habe ich als Co-Trainer im A-Jugendbereich der dänischen Nationalmannschaft arbeiten dürfen. Ich habe auch im Leistungszentrum Ost gearbeitet. Ich war auch im Männer- und Frauenbereich als Trainer tätig.

Was haben Sie für ein Konzept, welche Art von Handball wollen Sie spielen?

Ich möchte meine Abwehr so einstellen, dass wir nicht mehr auf den Gegner reagieren, sondern der Gegner auf uns reagieren müssen. Dann ist es natürlich auch mein Ziel, möglichst viele einfache Tore über die erste oder zweite Welle zu erzielen.

Die SG Menden Sauerland möchte in Zukunft noch verstärkter auf die Jugend setzen. Sind Sie jemand der junge Spieler besser machen kann?

Mir liegt es am Herzen mit jungen Spielern zu arbeiten. Man bekommt immer viel zurück, wenn man den Jungs die Chance gibt. Ich habe in den vergangenen Jahren überwiegend mit jungen Talenten gearbeitet und probiert, sie weiterzuentwickeln. Das macht Spaß.

Die SG Menden Sauerland befindet sich ja aktuell in der Abstiegsrunde. Wie haben Sie die Saison bislang verfolgt?

Ich konnte mir die letzten vier oder fünf Spiele anschauen. Das Baunatal-Spiel war nicht so prickelnd. Allerdings kannte ich da aber auch nicht die Hintergründe. Aber das letzte Spiele am vergangenen Wochenende gegen Budenheim war gut und man hat sich dadurch in eine gute Ausgangslage gebracht. Ich hoffe natürlich, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schafft.

Ihr Vertrag gilt ja sowohl für die dritte als auch für die Oberliga. Welche Rolle spielt die Liga in Ihren Plänen?

Die Liga wird relativ wenig Bedeutung haben, weil es für mich als Trainer das wichtigste ist, jeden Spieler und die Mannschaft weiterzuentwickeln. Das ist ja auch mein Job. Wenn wir in der dritten Liga sind, haben wir einen anderen Startzeitpunkt. Die Vorbereitung wird dann kürzer und kompakter. In der Oberliga hätte ich zwei oder drei Wochen mehr. In der dritten Liga hätten wir mit großer Wahrscheinlich wieder eine ganz schwere Aufgabe vor der Brust.

Welche Ziele haben Sie mit der SG Menden Sauerland für die Zukunft?

Es ist natürlich abhängig von der Klasse. In der dritten Liga würde ich gerne so schnell wie möglich die Klasse halten wollen. In der Oberliga würde ich mich gerne schnell etablieren und mich dort unter den ersten vier Mannschaft positionieren.

Sie sagen, Sie sind Handballer durch und durch. Was bedeutet Ihnen der Sport?

Der Handball bestimmt schon seit über 30 Jahren mein Leben. Zu meiner aktiven Zeit habe ich gefühlt jeden Tag sechs bis sieben Stunde trainiert ab dem Leistungsbereich. Selbst im Urlaub geht es bei mir nicht ohne Handball (lacht).