Iserlohn. Zwei Siege gegen Top-Teams feierten die Iserlohn Roosters zuletzt. Warum der echte Charaktertest aber erst am Dienstagabend in Köln ansteht.

Zwei Siege gegen Top-Teams der Deutschen Eishockey Liga sorgten bei den Iserlohn Roosters nicht nur für wichtige sechs Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Sie veränderten auch die Stimmung rund um das Team. Wer Brent Aubin nach dem 5:1-Heimerfolg gegen Wolfsburg mit unter anderem seinen Kindern auf dem Eis sah, der dürfte den Ernst der Lage kurz vergessen haben. Doch die echte Prüfung steht den Roosters erst an diesem Dienstagabend bevor.

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Um 19.30 Uhr gastieren die Sauerländer bei den Haien in Köln. Diese sind in den vergangenen Wochen in der Tabelle abgestürzt und stecken mittlerweile ebenfalls im Kampf um den Klassenerhalt. Besonders in den direkten Duellen gegen Konkurrenten im Tabellenkeller bekleckerte sich Iserlohn in der Vergangenheit aber meistens nicht mit Ruhm. In guter Erinnerung ist die Partie in Köln vor etwa anderthalb Wochen, an deren Ende die Haie nach zehn Niederlagen in Serie erstmals wieder einen Sieg feiern konnten. Die Roosters stürzten ans Tabellenende.

Cheftrainer kehrt wohl zurück

„Wir beschäftigen uns nicht so sehr mit dem Gegner, dessen Besetzung und dessen momentaner Verfassung“, sagte Iserlohns Co-Trainer Jamie Bartman jetzt: „Es geht darum, 60 Minuten lang Vollgas zu geben.“ Wie es die Roosters beim 4:2-Sieg in Mannheim nach stockendem Start taten – und wie sie es beim 5:1 gegen Wolfsburg von der ersten Minute an praktizierten.

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Personell bleibt die Lage angespannt, lediglich Hubert Labrie kehrt nach seiner Sperre in den Kader zurück. Und auf der Bank dürfte Cheftrainer Kurt Kleinendorst wieder die Regie übernehmen. Kleinendorst erhielt am Montag nach seiner Coronainfektion einen negativen Schnelltest. Bestätigt das Ergebnis des PCR-Tests am Dienstagvormittag das Ergebnis, rückt der Coach wieder ins erste Glied.

Roosters verpflichten Freibergs

Erst ab Freitag kann Kleinendorst auf seinen neuen Verteidiger Ralfs Freibergs zurückgreifen. Der 30-jährige lettische Nationalspieler wechselt von Dinamo Riga aus der KHL an den Seilersee. „Ralfs ist ein international erfahrener Spieler, der uns in dieser entscheidenden Phase der Saison zusätzliche Stabilität und Sicherheit in der Defensive verleiht“, erklärte Christian Hommel, Sportlicher Leiter der Sauerländer.

Freibergs spielte in Nordamerika am College, ehe er nach zwei Jahren in AHL und ECHL in seine Geburtsstadt Riga zurück nach Europa wechselte. Dort spielte der Linksschütze zwei Jahre in der KHL und zwischenzeitlich vier Jahre in der tschechischen Liga. Insgesamt kommt Freibergs in seiner Karriere auf knapp 450 Profi-Spiele sowie 91 Länderspiele für die lettische Nationalmannschaft. Mit dieser spielte er auch jüngst bei den olympischen Spielen in Peking und stand beim Vorrunden-Aus der Letten in allen drei Spielen auf dem Eis.

Das sagt Freibergs

„Ich habe in meiner Karriere bereits viele verschiedene Drucksituationen erlebt und denke, dass ich den Roosters in der momentanen Situation sofort weiterhelfen kann. Die DEL ist eine starke Liga mit guten Spielern, ich freue mich darauf, so schnell wie möglich loszulegen“, sagte Freibergs. Der Zugang wird am Dienstag in Iserlohn eintreffen und wird vorbehaltlich der entsprechenden Untersuchungsergebnisse der medizinischen Checks am Freitag beim Auswärtsspiel in Düsseldorf das erste Mal mit der Rückennummer 17 auf dem Eis stehen.