Langenholthausen. Das war ein wichtiger Erfolg für die Landesliga-Fußballer des TuS Langenholthausen im Kellerduell gegen den VfL Bad Berleburg.
Dieses Gefühl war den Spielern des Fußball-Landesligisten TuS Langenholthausen schon fast fremd geworden: Mit 4:1 (0:0) gewinnt die Mannschaft gegen den Tabellenletzten VfL Bad Berleburg und sammelt damit erstmals in diesem Jahr drei Punkte ein.
Nein, diese Glücksgefühle überforderten selbst Andreas Aßhoff. Der Geschäftsführer und Platzsprecher musste nach Worten ringen. Als er nach dem vierten Treffer seiner Mannschaft den Torschützen Sebastian Schmerbeck durchsagen wollte, fiel ihm partout Schmerbecks Vorname nicht ein. „Ich bin ein bisschen aufgeregt“, sagte Aßhoff scherzhaft, als er seinen kleinen Fauxpas korrigierte. Eine kleine Anekdote, die zeigte, wie groß die Erleichterung am Düsterloh war. Durch den Erfolg ist der TuS Langenholthausen wieder punktgleich mit dem SV04 Attendorn auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. Doch bis die Erleichterung einsetzte, war es ein hartes Stück Arbeit.
Nervöse erste Halbzeit
„In der ersten Halbzeit waren beide Mannschaften ultra nervös“, fasste Tim Rademacher, Spielertrainer des TuS Langenholthausen die ersten 45 Minuten zusammen. Chancen waren selten: ein Schuss von Jan Apolinarski ging über das Tor, Gian-Marco De Luca scheiterte knapp. Auf der Gegenseite blieb ein Fehler von Jan-Elias Clement folgenlos, als er am eigenen Strafraum einen Pass durch die Mitte spielen wollte, der direkt beim Berleburger Yannick Lückel landete. Lückels Torschuss konnte jedoch von Bastian Horch im TuS-Tor geklärt werden.
Deutlich munterer wurde es nach der Pause. „Den Jungs war in der Halbzeit anzumerken, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollten“, verriet Tim Rademacher seine Eindrücke aus der Kabine. Doch dieses Unterfangen schien nach 51 Minuten in weite Ferne zu gelangen.
Horch-Fehler führt zur Gästeführung
Ein kapitaler Fehler von TuS-Torhüter Bastian Horch leitete zunächst die Führung der Gäste ein. Horch hatte am eigenen Tor den Ball in der Hand. Statt ihn nach vorne zu schlagen, wollte er ihn kurz auf Dominik Guntermann rollen, der am Strafraum stand. Dabei übersah Horch drei Berleburger Spieler, die keine Probleme hatten, den laschen Abwurf abzufangen. Der Ball kam zu Tarek Benyagoub, der die Gäste in Führung brachte. „Der Berleburger Trainer hat mir gerade noch gesagt, dass er gehofft hatte, dass ihnen dieses Tor Ruhe bringen würde“, erklärte Matthias „Pocke“ Kauke, Co-Trainer des TuS L.A.
Doch die Berleburger vermasselten sich ihren Vorteil selbst, weniger als zwei Minuten nach der Führung. Jan-Elias Clement drang in den Berleburger Strafraum ein und wurde dort von zwei Gästespielern plump zu Fall gebracht. Elfmeter für Langenholthausen. Clement selbst trat an und verwandelte sicher. 1:1.
Rückstand schnell umgedreht
Dieser Treffer gab den Hausherren nun Aufschwung, die erhöhten das Tempo und kamen schnell wieder zu Chancen. Vier Minuten nach dem Ausgleich landete ein Eckball von Sebastian Schmerbeck im Fünfmeterraum, vor dem Tor entstand ein Gewusel, aus dem heraus Gian-Marco De Luca die Kugel aus einem halben Meter Entfernung über die Linie drückte - die Hausherren führen.
Ein weiterer Doppelschlag sollte dann die endgültige Entscheidung bringen. 15 Minuten vor dem Ende marschierte wieder der überragende Jan-Elias Clement über die linke Seite, spielte einen Doppelpass mit Gian-Marco De Luca und legte dann in die Mitte ab, wo Tim Rademacher parat stand und sicher ins lange Eck schoss. 3:1 - die Vorentscheidung.
Schmerbeck mit der Hacke zum 4:1
Spektakulär dann der Schlusspunkt: Am Strafraum bekam Sebastian Schmerbeck den Ball und sah, dass VfL-Keeper Ludwig Klein zögerlich heraus eilte. Mit dem Rücken zum Tor schoss Schmerbeck mit der Hacke in Richtung Tor und traf tatsächlich zum 4:1.
„Das war ein absolutes Kopfspiel“, betonte Tim Rademacher. „Wir hatten im Kopf, dass wir auf gar keinen Fall verlieren dürfen, mussten dann noch kurzfristig umbauen, weil Olli Haarmann sich noch verletzt hat, Domi Beutler noch privat ausgefallen ist. Das war nicht einfach. Wir haben uns dann in der Kabine gepusht, wollten noch mehr angreifen. Nach dem Torwartfehler hat die Mannschaft das wieder wett gemacht und das ist genau das, was wir brauchen - die mannschaftliche Geschlossenheit“, lobte Rademacher.