Platte Heide. Nachdem im Sommer fast die komplette U17-Mannschaft zu den SF Sümmern gewechselt ist, findet der Verein genügend Spielerinnen für den Neustart.

Für die Fußballabteilung des VfL Platte Heide war es wohl der größte Schock des vergangenen Jahres: Fast die kompletten Juniorinnen ihrer U17-Mannschaft wechselten im vergangenen Jahr vom heimischen Verein zu den Sportfreunden Sümmern. Ein Fundament, das wegbrach. Mit harter Arbeit und großem Engagement hat der VfL es nun geschafft, seine U17 wieder auf Vordermann zu bringen. Trainerin Laura Heimann erklärt, wie für sie die Situation seitdem war, und wie es nun weitergeht.

Keine schöne Situation

Aber erst einmal zurück zum Anfang. Es war im Sommer 2021, als Jugendleiter Matthias Luig und Laura Heimann sich plötzlich in einer Situation befanden, mit der sie so nicht gerechnet hatten. Nur noch drei Mädels der ursprünglichen Mannschaft trugen auch weiterhin das grün-weiße Trikot des VfL. Für eine Meldung reichte das bei Langem nicht, also musste eine andere Lösung her. „Wir haben dann mit den Mädels gesprochen, ob es für sie in Ordnung sei, diese Saison mit einer Sonderspielberechtigung mit den Jungs zusammen in der D-Jugend zu spielen“, erklärt Heimann. Da es für die drei kein Problem darstellte, bildeten sie seither eine Mixed-Mannschaft mit Jungs und Mädchen. „Die Situation war für mich natürlich gar nicht schön“, erinnert sich die junge Frau zurück. „Am Anfang auf jeden Fall.“

Doch viele Gedanken will sie daran gar nicht verschwenden, denn umso schöner sei es für sie gewesen, in der Folge den Tatendrang ihres Kollegen und VfL-Jugendleiters Matthias Luig zu sehen. „Er hat alles daran gesetzt, dass diejenigen, die bei uns geblieben sind, weiterhin spielen können.“ Mit dem Training wurde also nahtlos weitergemacht, eine Pause musste es für die Kickerinnen nicht geben. Und irgendwie habe auch gerade das noch einmal etwas Beeindruckendes für sich gehabt: „Es macht ehrlich einen riesigen Spaß, diesen Mix aus Jungs und Mädchen zu trainieren“, berichtet die Trainerin. „Es ist wunderbar, zu sehen, dass sie sich alle untereinander akzeptieren und respektieren — auch uns.“ Eine ganz neue Erfahrung für Heimann, doch der Beweis: Auch verzwickte Situationen bringen oft etwas Gutes mit sich. Und wie ging es dann weiter? „Zuerst kam Jule Körner zurück, und mit ihr auch ihr Vater, mein Co-Trainer Jens Körner“, berichtet Heimann. Nachdem die 13-Jährige den Weg zurück gefunden hatte, habe sie auch in der Schule bei ihren Freundinnen nachgefragt, ob diese nicht vielleicht Lust hätten, mal Fußball zu spielen. „Allein dadurch sind zwei, drei Mädels dazugestoßen.“

Viel Mundpropaganda

Und dann lief, so wie das momentan nun mal ist, viel über Mundpropaganda. „Zuletzt kamen noch zwei Mädchen in der Winterpause dazu.“ Mittlerweile können die U17-Juniorinnen wieder elf, zwölf Kickerinnen vermelden — alle im Alter von zehn bis 15 Jahren. Von Sümmern zurück gekommen sei vorerst nur Jule Körner, wie Laura Heimann erklärt. Für die Fußballerinnen ist es auch mit Blick auf die Zukunft eine große Erleichterung. „Ich denke, dass der Zusammenhalt in den letzten Monaten so stark gewachsen ist und dass die Mannschaft so bestehen bleibt, wie sie jetzt ist“, sagt Heimann.

Gerade für die Damen bedeute das sehr viel, da eine stabile Mädchen- und Frauenabteilung natürlich wichtig sei. „Schließlich werden wir aus der Damenmannschaft irgendwann auch andere Prioritäten als den Fußball haben. Umso wichtiger ist es, die Jüngeren bei uns zu integrieren und ihnen zu zeigen: Ihr seid immer herzlich willkommen.“ Für sie persönlich mache es zur Zeit am meisten Spaß, generell wieder zu trainieren und eine Abwechslung zum Alltag zu haben und zu bieten. „Man sieht wie ehrgeizig unsere Kicker sind. Und das macht einen einfach sehr stolz.“ Die Zukunft des VfL und seiner Damenfußballabteilung hat ihr Fundament zurück — es kann voller Motivation in die Zukunft gehen, und bald werden auch wieder U17-Juniorinnen auf dem Platz am Hülschenbrauck ihr Talent unter Beweis stellen.