Langenholthausen/Menden. Am Sonntag steht das Landesliga-Derby zwischen dem TuS Langenholthausen und dem BSV Menden an. Aus diesen zehn Gründen lohnt sich ein Besuch.

Es ist kein Spiel wie jedes andere. Am Sonntag kommt es in der Staffel 2 der Fußball-Landesliga zur Partie zwischen dem TuS Langenholthausen und dem BSV Menden. Für ein Derby liegen der Düsterloh in Langenholthausen und das Huckenohlstadion in Menden räumlich eigentlich zu weit auseinander. Doch dafür gibt es einige andere Gemeinsamkeiten. So sind die beiden Kontrahenten die ranghöchsten Klubs in der Region und sind bislang erst einmal um Punkte aufeinandergetroffen. Zu Beginn der Saison 2020/2021 gab es eine Punkteteilung am Düsterloh nach einem turbulenten 3:3. Das Rückspiel fand nicht mehr statt – die Saison wurde wegen Corona abgebrochen.

Am Sonntag gibt es den nächsten Versuch und da scheinen vor dem Spiel die Rollen etwas anders verteilt. Der TuS Langenholthausen hat zuletzt turbulente Wochen erlebt. Zahlreiche Spieler reichten ihren Abschied zum Saisonende ein und wenden sich neuen Zielen zu. Beim BSV Menden scheint dagegen die Sonne über dem Huckenohl. Platz zwei, zahlreiche starke Auftritte – beim BSV läuft es. Die WP-Sportredaktion hörte sich einmal unter Fußballfreunden um, warum man sich das Spiel, das am Sonntag um 14.30 Uhr auf den Düsterloh angepfiffen wird, anschauen sollte.

Schlechte Wetterprognosen

Bei Jochen Leipertz besteht das Interesse an der Partie nicht nur aus seiner eigenen aktiven Laufbahn als Fußballer des BSV Menden. „Das ist noch eines von wenigen Spielen, dass man als Derby gelten lassen kann. Und dann ist es noch ein Stück Werbung für den Amateurfußball – nicht für irgendeinen der aufgeblasenen Wettbewerbe des großen Fußballs,“

Für Torsten Strott, dem Vorsitzenden des BSV Lendringsen und Fachwart des Stadtsportverbandes Menden, stellt die Partie eine Begegnung mit der eigenen Vergangenheit dar. „Ich habe für den BSV gespielt und war dort auch Trainer. Der TuS Langenholthausen war für mich auch immer etwas besonderes, weil ich den TuS mit 27 Jahren auch schon trainiert habe.“

Bei Marcus Potthoff, als ehemaliger Fußballer und Trainer der Frauen des SV Oesbern, kein Unbekannter in der heimischen Szene, wäre der sportliche Reiz besonders hervorzuheben. „Als ehemaliger Jugendspieler beim BSV Menden, der viele schöne Jahre dort erlebt hat, drücke ich schon dem BSV Menden die Daumen. Die Mannschaft von Kevin Hines spielt eine tolle Saison und ich gehe davon aus, dass sie auch am Düsterloh die Nase vorne hat.“

Jürgen Maier ist eigentlich auf jedem Fußballplatz in der heimischen Region zu Hause. Der Vater der Fußball-Zwillinge Tobias und Marcus Maier zieht den Fußball an der Basis auch schon mal dem großen Namen vor. „Langenholthausen gegen den BSV Menden – das sind die beiden ranghöchsten Vereine in unserer Ecke. Das verspricht doch ein richtig gutes Spiel zu werden“, sagt der Fußball-Liebhaber.

Der Dortmunder Mark Elbracht genießt im heimischen Fußball einen guten Ruf. Als Trainer führte er den BSV Menden vor knapp einem Jahrzehnt aus der Bezirksliga wieder in die Landesliga zurück. Elbracht, einst selbst ein formidabler Fußballer bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund, zählt auch zu den Zeitgenossen, die den Amateurfußball dem großen Fußball vorziehen würde. „Das Spiel am Düsterloh interessiert mich schon. Zumal ich immer noch einige Verbindungen nach Menden habe. Eigentlich läuft es ja sehr gut beim BSV. Aber das Spiel ist ja am Düsterloh“, erwartet der einstige Coach eine umkämpfte Partie für den Zuschauer.

Marcel Dickehut genießt noch heute eine ausgezeichneten Ruf in Mendener Fußballer-Kreisen. Der heute in Dortmund lebende Dickehut machte sich einen Namen als technisch versierter Fußballer. Eine Augenweide waren stets seine fast zentimetergenauen Pässe auf den Mitspieler. „Das Spiel wäre für mich etwas ganz besonderes. Denn wann hat man die Möglichkeit, den Heimatverein im Sauerland zu erleben.

Andreas Asshoff, der Geschäftsführer des TuS Langenholthausen ist vor dem Besuch des Nachbarn vom anderen Ende des Hönnetals schon ein wenig nachdenklich. „Das Wetter soll ja gar nicht gut sein“, macht dem TuS-Funktionär die Wetterprognose mehr Sorgen als die Angriffsreihe des BSV Menden. „Ich kann den Leuten nur empfehlen zu kommen. Das wird ein Spiel werden mit unglaublich viel Kampf bis zur letzten Sekunde“, sagt der Langenholthauser.

Champions League des Sauerlandes

Ein anderer Langenholthauser ist nicht mehr so nah dran am Geschehen am Düsterloh, da ihn das Fußballerleben an die Sorpe zum SuS Langscheid/Enkhausen geführt hat. „Ein Besuch wird sich auf jeden Fall lohnen. Es treffen die beiden ranghöchsten Landesligisten der Region aufeinander. Der TuS braucht die Punkte dringend um nicht noch in Abstiegsgefahr zu geraten“, sagt Mario Droste.

Andreas Mühle ist seit vielen Jahren der Macher beim Bezirksligisten TuS Sundern. „Milo“ hat aber auch eine Vergangenheit beim TuS Langenholthausen als Spieler und Trainer. „Mir sind solche Spiele einfach wichtiger als die aus der großen Blase Bundesliga, die sich immer weiter von der Basis entfernt. Ich schaue mir gerne die jungen Spieler an die nachrücken. Der BSV Menden hat da einige interessante in seinen Reihen, wie ein Robin Hilberg“, sagt Andreas Mühle.

Viele Aussagen die eines klar machen. Am Sonntag sollte sich ein Besuch des Düsterlohs lohnen – auch wenn der Wettergott wohl nicht mitspielt. Oder wie es Dominik Kaiser, Fußball-Freestyler aus Balve passend beschrieb: „TuS Langenholthausen gegen den BSV Menden – das ist die Champions League des Sauerlandes.“