Langenholthausen/Menden. Das Fußball-Landesliga-Derby steht am Sonntag an. So schätzen die beiden Vorsitzenden Charly Grote und Dirk Henneböhl die Lage ein.
Bis zum Ende der Hinrunde und bis ins neue Jahr mussten sich die Fußball-Fans aus Menden und Balve in dieser Saison gedulden. Doch nun steht am Sonntag mit dem Derby zwischen dem TuS Langenholthausen und dem BSV Menden eines der großen fußballerischen Highlights im Heimatsport an. Die Vorzeichen vor diesem Spiel könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der BSV Menden eine äußerst erfolgreiche Saison spielt und auf dem zweiten Tabellenplatz steht, befindet sich der TuS Langenholthausen in einer sportlichen Krise und kämpft aktuell sogar gegen den Abstieg. Im Gespräch mit der Westfalenpost blicken die beiden Vorsitzenden Charly Grote (TuS Langenholthausen) und Dirk Henneböhl (BSV Menden) auf das bevorstehende Duell und erklären, was die beiden Vereine verbindet.
Herr Grote, Herr Henneböhl, am Sonntag steht das Derby zwischen dem TuS Langenholthausen und dem BSV Menden an. Wie groß ist bei Ihnen die Vorfreude?
Charly Grote Die Vorfreude auf das Derby ist immer sehr groß. Allerdings ist sie etwas getrübt durch die letzten Ergebnisse, die wir eingefahren haben, die nicht so gut waren. Aber trotzdem bin ich gespannt.
Dirk Henneböhl Ich freue mich auch sehr, vor allem, weil bei uns endlich wieder Fußball gespielt wird. Und im Derby geht es ja auch um etwas. Das ist schon ein Unterschied zu den Vorbereitungsspielen. Außerdem ist es schön, gegen einen unmittelbaren Nachbarn spielen zu dürfen.
Beim TuS Langenholthausen ist in den vergangenen Wochen einiges passiert, viele Spieler haben ihren Abgang nach der Saison verkündet und sportlich durchlebt die Mannschaft eine Talfahrt. Der BSV Menden hingegen spielt eine überdurchschnittliche Saison. Inwiefern ist das für Ihre Teams ein Vor- oder ein Nachteil?
Charly Grote Zurzeit ist das sicherlich ein Nachteil für uns. Der BSV Menden kommt mit breiter Brust zu uns. Der BSV hat das Selbstvertrauen, das unserer Mannschaft aktuell sicher fehlt. Der zweite Tabellenplatz würde uns sicherlich auch beflügeln.
Dirk Henneböhl Ich warne davor, den TuS Langenholthausen zu unterschätzen. Sicherlich ist man schnell dazu geneigt, uns zum Favoriten zu machen, wenn man die letzten Ergebnisse sieht. Ich betone aber, dass in der Landesliga keine abgeschlagenen Mannschaften gibt. Die Vergangenheit hat häufig gezeigt, dass es nach der Winterpause häufig eine völlig neue Struktur gibt. Die Dichte in dieser Liga ist sehr groß.
Den TuS Langenholthausen und den BSV Menden trennen in der Landesliga geografisch nur wenige Kilometer. Wie würden Sie die Beziehung zwischen den beiden Klubs sehen. Sind Sie eher Kollegen oder doch eher Rivalen?
Charly Grote Ich würde uns eher als Kollegen sehen. Da gab es eigentlich nie größere Meinungsverschiedenheiten. Natürlich gibt es oder gab es Spieler, die für beiden Mannschaften schon aktiv waren. Aber im großen und ganzen mögen sich die beiden Vereine. Ich persönlich kenne ja auch die Leute, die beim BSV Menden in unterschiedlichen Funktionen tätig sind. Ich habe eher freundschaftliche Beziehungen zum Mendener Raum.
Dirk Henneböhl Eine Rivalität herrscht natürlich nur auf sportlicher Ebene. Ansonsten habe ich den allergrößten Respekt vor dem, was in Langenholthausen in den vergangenen Jahren passiert ist. Ich habe eine gute Verbindung nach Langenholthausen und zu Charly Grote. Deshalb kann ich gar nichts Negatives über den TuS Langenholthausen sagen.
Welche Bedeutung hat das Derby für Ihre beiden Vereine?
Charly Grote Ein Derby hat ja immer für die ganze Region eine besondere Bedeutung. Wir können durch ein gutes Spiel einiges von dem vergessen, was in dieser Saison bislang schiefgelaufen ist. Ich hoffe auch, dass wir unser Publikum dadurch wieder auf unsere Seite bekommen. Das Derby kann über den weiteren Verlauf der Saison entscheiden.
Dirk Henneböhl Es ist für uns ein wichtiges Spiel. Wir wollen uns weiterhin in der Tabellenregion aufhalten, in der wir uns aktuell befinden. Natürlich ist es ein Derby und wir würden uns freuen, wenn es nach dem Spiel keinen Grund für Sticheleien auf unsere Kosten gibt. Aber letztlich gibt es auch nur drei Punkte zu vergeben.
Hand aufs Herz, wie geht das Spiel am Sonntag aus?
Charly Grote Der Wunsch wäre ein 3:3. Mein Tipp ist aber ehrlich gesagt 3:1 für Menden, weil sie in einer besseren Verfassung sind.
Dirk Henneböhl Ich tippe auf ein 3:2 für uns. Ich vertraue in meine Mannschaft.