Iserlohn. Bei den Iserlohn Roosters geht es aktuell drunter und drüber. Nach dem Corona-Hammer hat der DEL-Klub jetzt mit einer Entscheidung überrascht.

Paukenschlag am Seilersee. Am Samstagmittag gaben die Iserlohn Roosters überraschend bekannt, dass sie sich von ihrem Trainer Brad Tapper trennen. Offenbar trauten die Verantwortlichen dem Kanadier nicht mehr zu, in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) die Wende für die Sauerländer herbeizuführen.

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Trotzt leichtem Aufwärtstrend war das Sportliche zuletzt allerdings in den Hintergrund getreten. Denn die Iserlohner kämpfen aktuell gegen einen anderen Gegner als eine andere Mannschaft auf dem Eis. Gerade erst war bekannt geworden, dass es sich bei dem massiven Corona-Ausbruch bei den Roosters um die Omikron-Variante handelt.

Die Pressemitteilung der Iserlohn Roosters zum Tapper-Rauswurf im Wortlaut:

Die Iserlohn Roosters haben Brad Tapper mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Headcoach freigestellt. Sowohl Brad Tapper als auch dem Team wurde diese Entscheidung am heutigen Tag bereits mitgeteilt. Grund für diese Personalentscheidung ist die derzeitige prekäre sportliche Situation der Iserlohn Roosters. In den vergangenen 14 Spielen nach der Deutschlandcup-Pause gelangen den Sauerländern lediglich vier Siege, man ist derzeit Tabellenletzter in der PENNY DEL. Dazu kommt eine unklare Perspektive bezüglich des weiteren Saisonverlaufs, aufgrund dessen die Verantwortlichen der Roosters sich zum Handeln gezwungen sehen: „Unser Team benötigt eine neue Ansprache und neue Impulse. Die Entscheidung basiert auf einer Analyse der Spiele aus den vergangenen Wochen und der Perspektiven für diese Saison. Leider gibt es seitens der Liga nach wie vor keine Signale bezüglich des weiteren Saisonverlaufs, sodass wir uns darauf einstellen müssen, unsere Situation schnellstmöglich zu verbessern. Wir hatten bereits vor unserer Corona-Situation die wenigsten Punkte der Liga und sind der Überzeugung, dass in der bisherigen Konstellation keine Trendwende herbeizuführen gewesen wäre“, erklärt Christian Hommel, Sportlicher Leiter der Sauerländer.

Er betont ausdrücklich seine Wertschätzung für Brad Tapper und dessen Arbeit: „Ich bedauere diese Entscheidung zutiefst. Nicht nur, dass ich einen Trainer entlassen muss, sondern auch, dass ich einem Freund sagen muss, dass unsere gemeinsame Reise an diesem Punkt endet. Wir haben äußerst lange diskutiert und uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, zumal Brad ein Trainer war, der die Roosters gelebt hat. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass wir ihn irgendwann auf der großen Bühne wiedersehen werden. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute.“

Auch Roosters-Clubchef Wolfgang Brück sagt: „Brad Tapper hat sehr gute Arbeit geleistet und stets eine tadellose Einstellung vorgelebt, weshalb diese Entscheidung uns auch mit Blick auf unsere gemeinsamen erfolgreichen Zeiten sehr schwerfällt. Aber letztlich spricht die Faktenlage eine deutliche Sprache. Wir stehen auf dem letzten Tabellenplatz und würden nach derzeitigem Stand der Dinge aus der DEL absteigen. Eine andere Perspektive bietet sich aktuell nicht, deshalb haben wir diese Entscheidung zu Gunsten des Clubs getroffen“, fügt er an.

Die Roosters werden zeitnah eine neue Personalie für die Besetzung der Headcoach-Position präsentieren.