Iserlohn. Die Zahl der Corona-Fälle bei den Iserlohn Roosters ist wie erwartet gestiegen. Christian Hommel äußerte sich erneut klar zu einem heiklen Thema.
Offiziell äußerten sich die Iserlohn Roosters am Freitag nicht, nachdem bekannt geworden war, dass der Corona-Ausbruch innerhalb der Mannschaft auf die Omikron-Variante zurückzuführen ist. Christian Hommel, Sportlicher Leiter des Klubs aus der Deutschen Eishockey Liga, gab allerdings am Abend ein Interview, in dem er eine erneut gestiegene Zahl an positiv Getesteten bestätigte – und ein weiteres Thema befeuerte.
++++ Lesen Sie auch: Iserlohn Roosters: Hommel appelliert an die Liga-Bosse ++++
„Ich muss ganz ehrlich sagen, so hätte ich es nicht erwartet. Wir sind mittlerweile bei 27 Fällen angelangt. Dadurch, dass niemand mehr negativ sein kann, kann nicht mehr viel passieren. Es kann nur noch bergauf gehen“, erklärte Hommel im Vorfeld der Freitagspiele der DEL bei MagentaSport. Dass die Sauerländer mittlerweile auf dem letzten Tabellenplatz angekommen sind, überrascht nicht.
Erneut Klartext von Hommel
Wie unter anderem Nürnbergs Sportdirektor Stefan Ustorf sieht auch Hommel die Abstiegsregelung, die in der vergangenen Saison eingeführt, aber ausgesetzt wurde und nun in dieser Spielzeit greifen soll, kritisch. Das erklärte der Sauerländer bereits vor dem Corona-Ausbruch und der Talfahrt in der Tabelle. Nun sagte er: „Wenn ich jetzt als Tabellenletzter davon spreche, dass ich die Regelung irrsinnig finde, dann werden einige sagen: Ja, das ist ja klar, dass er das sagt. Die Fairness lässt mittlerweile Federn. Ich bin klar gegen Auf- oder Abstieg. Es gehört nicht zu unserem Eishockey-Konzept. Es geht nicht, wenn drei bis fünf Teams ums Überleben kämpfen.“
++++ Lesen Sie auch: Iserlohn Roosters: „Das werden wir nicht mehr respektieren“ ++++
Wann die Roosters wieder spielen werden, ist ungewiss. Nach dem Beschluss der Bund-Länder-Konferenz am Freitag, dass Infizierte mit Omikron nicht mehr automatisch 14 Tage in Quarantäne bleiben müssen, sondern nur noch sieben Tage, könnte es schnell gehen, weil in den meisten Fällen sieben Tage verstrichen sind. Aber vieles spricht dagegen – nicht zuletzt der Rat der medizinischen Abteilung der Roosters.
Das sagt der Mannschaftsarzt
Mannschaftsarzt Dr. Jochen Veit bezog im Gespräch mit dem Iserlohner Kreisanzeiger eindeutig Position zu einem schnellen Wiedereinstieg: „Ich halte es aus medizinischer Sicht für nicht sinnvoll. Ich will dem Spieler sagen können, dass wir alles für seine Sicherheit getan haben, dass wir ihn so untersucht haben, dass wir jegliches Risiko, so gut wir es können, reduziert haben, aber ausschließen können wir es nicht. Denn dazu ist das Coronavirus immer noch zu neu.“
++++ Lesen Sie auch: Corona – Iserlohn Roosters: Teamarzt warnt vor Schnellschuss ++++
Christian Hommel erklärte gegenüber MagentaSport zur gegenwärtigen Lage: „Zwei bis drei Spieler wegzusperren, das kriegst du irgendwie hin, aber wenn das ganze Team weggesperrt wird, dann wird es irgendwann mal kritisch.“ Bei der Rückkehr „gehen wir auf Nummer sicher, dass alle medizinisch und persönlich sagen: Ich bin bereit, ich kann wieder spielen“.