Menden. Die Verbandsliga-Handballerinnen übertreffen in der Hinrunde die eigenen Erwartungen. SG-Spielerin Laura Hausherr kennt dafür die Gründe.
Die Hinrunde der Handballerinnen der SG Menden Sauerland verlief erfolgreicher als vorerst angenommen. Wie die „Wölfinnen“ das geschafft haben und wie die Pläne für die Rückrunde aussehen, verrät SG-Spielerin Laura Hausherr im Gespräch mit der Westfalenpost. Das eigentliche Ziel der Wölfinnen war es lediglich die Klasse zu halten. Jetzt halten sie sich stark auf Platz sechs der Verbandsliga.
„Wir sehen sogar eher eine Tendenz nach oben“, erzählt Hausherr voller Zuversicht. Zu bedenken ist wie jung das Team überhaupt ist. Ein Großteil der Spielerinnen ist 18 bis 21 Jahre alt und einige davon bestreiten ihre erste Saison. Hausherr selbst ist 20 Jahre alt und begann den Sport im Alter von fünf Jahren. Mit ihrer Zwillingsschwester erkundete sie ihr Hobby in ihrer Heimatstadt Dortmund. Heute studiert sie Grundschullehramt und spielt bei den Wölfinnen links außen. Den Weg nach Menden fand sie über Umwege. Nachdem sie westdeutscher Vizemeisterin mit der HSG Schwerte/ Westhofen wurde, löste sich die Mannschaft auf. Ihr ehemaliger Trainer wechselte daraufhin nach Menden und auch Hausherr sah eine Perspektive bei den Wölfinnen.
Lange Vorbereitungszeit
Jetzt spielt auch sie ihre erste Saison mit der neuen Mannschaft und ist stolz auf die Erfolge, die die junge Mannschaft bereits zu verzeichnen hat. Sie ist sich sicher, dass die umfassende und ausgiebige Vorbereitung ein Grund dafür ist. „Wir hatten alle individuelle Trainingspläne und haben uns lange vorbereitet“, erklärt sie. Aufgrund der zwei letzten Saisons 2019/20, welche im Frühling 2020 abgebrochen wurde und der sehr kurzen Saison 2020/21 im Oktober, hatte die Mannschaft eine lange Vorbereitungsphase, so Hausherr. „Ich bin stolz auf die ganze Mannschaft“, erzählt sie. Denn über die lange Zeit in der keine Spiele, und teilweise auch kein Training, stattfinden konnten, blieben die Wölfinnen motiviert. So trackten sie in dieser Zeit ihre Läufe und trafen sich online zum Krafttraining. Dennoch sehnten sich die Spielerinnen wieder wie gewohnt in der Halle zu trainieren. „Wir wollten einfach wieder richtig Handball spielen“, berichtet die Wölfin.
Glücklicherweise war dies auch schnell wieder möglich. Nach einer kurzen Zeit, in der die Handballerinnen als Übergangslösung unter freiem Himmel trainierten, konnten sie bereits ab Juli letzten Jahres wieder in die Halle gehen. „Da wir alle früh geimpft wurden, konnten wir auch schnell wieder zusammen trainieren“, freut sie sich. Im Hallentraining zahlte sich die lange Vorbereitung aus. So starteten die Spielerinnen keineswegs bei null. Die Läufe und das Krafttraining verhalf den Spielerinnen zu Kondition und Kraft, sodass sie direkt bei den Wurftechniken starten konnten. Da die Ballarbeit über einen langen Zeitraum aussetzen musste, galt ihr höchste Priorität. Aber auch Teambuilding stand auf dem Trainingsplan. Deswegen unternahm die Damenmannschaft im Sommer letzten Jahres eine Mannschaftsfahrt zum Sorpesee. Denn obwohl sich der Kern des Teams schon seit 2019 kennt, hatte es auch während der Pandemie viele Neuzugänge zu verzeichnen. „Dass man sich untereinander gut kennt, ist wichtig für den Spielfluss“, erklärt Hausherr.
Klassenerhalt rückt näher
Als weiteren wichtigen Punkt in der Vorbereitung nennt sie die Testspiele. Diese fanden in der Vorbereitungsphase jedoch ohne Zuschauer statt. Bei den Spielen während der Saison gilt für die Zuschauer die 2G-Regel. Die Spielerinnen müssen mit der 2G-Plus-Regel nun strengere Auflagen erfüllen. Schon bevor es Pflicht wurde, testeten sich die Wölfinnen vor jedem Training und Spiel, um so sicher wie möglich zu trainieren. „Handball ist wohl einer der größten Kontaktsportarten“, betont Hausherr. Sie findet die Regelungen passend und richtig.
Für die Rückrunde wünscht sie sich, dass keine Punkte mehr unnötig liegen gelassen werden. Denn das sei bei den vergangenen Spielen das Problem gewesen. „Wir haben oft unglücklich verloren“, erklärt die Spielerin. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Für die nächsten drei Spiele hofft sie sechs Punkte mitnehmen zu können. Doch auch jetzt schon können die Handballerinnen stolz auf sich sein, so Hausherr. Das Ziel aus eigener Kraft die Liga zu halten, rückt immer näher.