München/Iserlohn. Die Iserlohn Roosters siegen mit 4:3 in München. Trotzdem herrscht nur gedämpfte Euphorie bei den Sauerländern. Das hat Gründe.

Torwart Andy Jenike mit einer Parade und Casey Bailey mit einem zuvor verwandelten Penalty sorgten für den 4:3-Auswärtssieg der Iserlohn Roosters beim EHC RB München. Damit bestätigten sie ihren Aufwärtstrend. Da der Sieg jedoch erst nach Penaltyschießen feststand, die Sauerländer also nur zwei Punkte mit in die Heimat nahmen, rutschten sie in der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga auf den vorletzten Platz. Dieser könnte der erste Abstiegsplatz sein. Es ärgerte sie aber etwas anderes.

Roosters: Später Gegentreffer

„Der Extrapunkt macht es etwas versöhnlicher, aber wir hätten drei Punkte holen sollen“, sagte Casey Bailey nach der Partie gegenüber Magenta Sport. Wieso? Zum einen, weil die Roosters nach Toren von John Broda (2. Minute), Sena Acolatse (13.) und Eric Cornel (21.) beim Top-Team in München sogar mit 3:0 führten. Zum anderen, weil sie nach den Anschlusstreffern von Philip Gogulla (39.) und Trevor Parkes (50.) den Ansturm der Gastgeber lange abwehrten und diese in den abschließenden zwei Minuten eine Zeitstrafe kassierten.

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München setzte aber alles auf eine Karte – und glich bei leerem eigenen Tor 22 Sekunden vor Schluss durch erneut Trevor Parkes aus. Am Ende sorgten die Paraden von Jenike und der erfolgreiche Penalty von Bailey für den Sieg, bewahrten die Roosters aber nicht vor dem Abrutschen in der Tabelle, da Bietigheim in Mannheim siegte.

Das sagt Brad Tapper

„Wir haben Comebackqualitäten gezeigt und dann auch gute Chancen gehabt“, sagte Münchens Trainer Don Jackson nach der Partie: „Zuvor war aber auch zu sehen, dass wir immer hart arbeiten müssen. Das nächste Spiel müssen wir jetzt gewinnen.“ Sein Gegenüber Brad Tapper lobte – und kritisierte sein Team. „Wir haben zwei Punkte gegen starke Münchener geholt“, sagte der Roosters-Cheftrainer: „Drei wären zwar schön gewesen, aber zwei sind auch großartig für uns. Nur müssen wir 60 Minuten dagegenhalten, nicht nur 45 Minuten.“

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Tatsächlich agierten die Sauerländer ab der Mitte der Partie zu passiv und verließen sich zu sehr auf ihren starken Torwart Andy Jenike. „Wir hatten zu viel Respekt“, erklärte Casey Bailey und ergänzte: „Aber wir nehmen das Positive mit: Wir haben auswärts Punkte geholt.“ Und sie bestätigten damit ihren Aufwärtstrend nach dem Sieg bei der Düsseldorfer EG.

Roosters: Sonntag gegen Straubing

Am Sonntag (17 Uhr) empfangen die Sauerländer in Iserlohn die Straubing Tigers. „Wir hatten diese ganze Corona-Problematik mit den Ausfällen und den Nachwirkungen im Verlauf. Das ist aber jetzt vorbei“, sagte Brad Tapper im Vorfeld des Spiels in München: „Ich habe mal mit Greg Poss elf Spiele hintereinander verloren und bin am Ende noch Meister geworden. Es ist also noch nichts verloren.“