Eisborn. Der Balver A-Kreisligist muss sich ab sofort einen neuen Trainer suchen. Neben Rausch ist ein weiterer Funktionär ab Jahresende nicht mehr dabei.

Der Auftritt seiner Mannschaft am vergangenen Sonntag in der Kreisliga A Arnsberg gegen den Tabellenvorletzten Korriku Sundern war der berühmte letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Christian Rausch tritt mit sofortiger Wirkung als Trainer der Fußballer der SG Holzen/Eisborn zurück. Seine Beweggründe sind eindeutig.

„Ich bin es einfach leid. Nach dem Spiel am Sonntag hatte ich die Nase endgültig voll“, erklärt Christian Rausch auf WP-Nachfrage. Was den Mendener so frustriert, ist vor allem die Spielvorbereitung seiner Mannschaft, die lieber bis Sonntagsmorgens Partys feiert, statt sich auf die Spiele am Nachmittag vorzubereiten. „Es sind immer Spieler dabei, die eigentlich noch nicht spielen dürften, weil ihnen die Folgen des Samstags noch anzumerken sind“, ärgert sich Rausch.

Sportlicher Leiter geht zum Jahresende

Beim 2:2 gegen den Tabellenvorletzten zeigte sich die Mannschaft wieder von ihrer verkaterten Seite. „Ohne Korriku was Böses zu wollen, aber gegen so eine Mannschaft musst du gewinnen. Die waren nicht stark“, erklärt der scheidende Trainer, der im Frühjahr 2020 Dirk Hommel an Mailinde und Braukweg ablöste.

Nachdem er eine Nacht über das Spiel geschlafen hatte, war der Entschluss gereift, seinen Rücktritt zu verkünden. „Ich war am Sonntag als ich nach Hause kam noch fassungslos.“ Mit Ingo Rüth, dem Sportlichen Leiter der SG, nahm Rausch am Morgen Kontakt auf und informierte ihn über seinen Schritt. „Christian ist ein super Typ und ein richtig guter Trainer, mit dem wir hier gemeinsam etwas aufbauen wollten. Aber ich kann seine Beweggründe voll und ganz verstehen“, sagt das Eisborner Urgestein, das ebenfalls nicht mehr lange im Amt sein wird.

45 Jahre beim SuS aktiv

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„Ich habe dem Vorstand mitgeteilt, dass ich meinen Posten nur noch bis zum 31. Dezember besetzen werde. Danach scheide ich aus persönlichen Gründen aus“, erklärt Rüth. Entsprechend wird er auch nicht mehr bei der Suche nach einem Nachfolger von Christian Rausch involviert sein. „Das werde ich nicht mehr machen“, verrät der 50-Jährige, der seit 45 Jahren beim SuS Eisborn aktiv ist. „Ich habe mal vor Jahren gesagt, dass die Welt erst untergehen müsste, bevor ich in Eisborn aufhöre. Aber aufgrund meiner privaten Situation haben sich Prioritäten verschoben“, sagt Rüth.

„Ich hätte auch nur noch bis zum Sommer bei der SG weitergemacht. Ingo und ich haben ein sehr vertrautes Verhältnis. Er hat mich damals davon überzeugt, hier hinzukommen. Als er mir vor einigen Wochen erzählt hat, dass er nicht mehr weitermachen würde, war auch für mich klar, dass ich im Sommer nicht mehr weitermache“, erläutert Rausch.

Die SG Holzen/Eisborn feiert den Derbysieg in Langenholthausen, dort hat die Mannschaft gezeigt, was in ihr steckt.
Die SG Holzen/Eisborn feiert den Derbysieg in Langenholthausen, dort hat die Mannschaft gezeigt, was in ihr steckt. © Dietmar Reker

Mannschaft hat Potenzial

Das Potenzial wollen die beiden der Mannschaft gar nicht absprechen. „Da sind ein paar super Fußballer drin. Das hat man bei unserem Derbysieg beim TuS Langenholthausen II gesehen. Auf das Spiel waren die Jungs heiß und haben sich entsprechend vorbereitet. Wenn die das ernst nehmen, dann können sie in dieser Liga was erreichen. Aber leider hapert es bei vielen an der richtigen Einstellung“, weiß Rausch, dass die Mannschaft besser ist, als es ihr aktueller Tabellenstand aussagt. „Wir waren auf einem guten Weg, aber die Einstellung passte einfach nicht mehr“, erkannte auch Ingo Rüth die Probleme.

Ein Platz im oberen Mittelfeld wäre mit der SG möglich. „Wir sind ja nur ein kleiner Dorfverein, das darf man nicht vergessen. Von der Bezirksliga redet hier natürlich keiner. Aber zumindest um Platz fünf oder sechs mitspielen, wäre schon möglich, wenn die Mannschaft sich mal auf ihre Stärken besinnen würde“, ist Rüth sicher.

Eine Lösung für die letzten beiden Spiele vor der Winterpause hat der Vorstand bereits gefunden. „Wir haben ziemlich schnell eine Lösung gefunden“, erklärt Georg Schulte, Vorsitzender des SuS Eisborn. So wird Fabian Rüth die Mannschaft als Spielertrainer bis zur Winterpause betreuen. „Fabian kennt viele Spieler bereits, weil er sie in der A-Jugend schon betreut hat“, erklärt Schulte. Fabian Rüth wird als spielender Trainer fungieren.