Menden. Im ersten Teil der WP-Serie „Was kostet...“ stellt die Sportredaktion vor, was ein durchschnittlicher Tennisspieler beim TC Menden bezahlen muss.

Neben Fußball- und Handballvereinen, die sehr viele Mitglieder vorweisen können, gibt es auch andere Sportarten, die gerade für Jugendliche attraktiv und reizvoll sind. Doch oft wissen ihre Eltern nicht, mit welchem Kostenfaktor die Mitgliedschaft, das Spielen und Trainieren, verbunden sind. Was kostet es mich monatlich, wenn ich Golf spielen möchte oder wenn ich auf einem Pferd reiten möchte? Viele wissen diese Antworten nicht.

In unserer neuen WP-Serie „Was kostet...?“ gibt die Mendener Lokalsportredaktion einen Überblick, wie teuer gewisse Sportarten sind. Dabei schaut sie auf das Material, die Mitgliedsbeiträge, das Training und die Wettkämpfe. Natürlich lassen sich manche Kosten pauschalisieren, da sie von Verein zu Verein unterschiedlich sind, aber trotzdem ist eine klare Tendenz auszumachen. Im ersten Teil der Serie steht die Sportart Tennis im Fokus. Torsten Barthel ist Vorsitzender und Spieler beim TC Menden. Er gibt einen Überblick über seinen Verein.

Das Material

Wer mit dem Tennis spielen anfangen möchte, kann nicht einfach so auf den Platz gehen. Jeder Tennisspieler muss sich im Vorfeld ein entsprechendes Material anschaffen, bevor er auf den gelben Filzball einprügeln kann. Das wichtigste Ausrüstungsstück ist der Tennisschläger. Hierbei gibt es zahlreiche unterschiedliche Modelle und es ist individuell welcher Schläger, zu welchem Spieler passt. „Am Ende des Tages hängt die Schlägerwahl immer von der Spielstärke und dem Ehrgeiz des Spielers ab. Mein Schläger hat zum Beispiel 80 Euro gekostet und ich bin mit ihm sehr zufrieden. Wenn man allerdings als Spieler in höherklassige Ligen kommt, können Schläger auch 200 bis 300 Euro kosten. Für Kinder und Jugendliche kosten Schläger 50 bis 100 Euro maximal“, sagt Barthel. Natürlich gebe es hier ein Preis-/Leistungsverhältnis. Wer mehr bezahle, bekomme auch mehr. Es ist dabei zu beachten, dass die Schläger unterschiedliche Gewichte, Griffstärken und Schlägerkopfgrößen hat. „Jeder Spieler muss einfach gucken, was zu ihm passt“, erklärt der Funktionär. Mit einem Tennisschläger kann man allerdings nicht direkt loslegen. Es braucht eine Tennissaite, die längst und quer in den Rahmen gespannt wird und mit welcher, der Spieler den Ball schlägt. Dafür gibt es beim TC Menden einen Besaiter, der die Schläger für die Spieler vorbereitet. Beim TC Menden kostet das Besaiten pro Schläger 20 Euro. Je nachdem, wie oft der Spieler spielt und wie oft eine Saite reißt, muss der Schläger erneutet besaitet werden.

Wer selbst Tennis spielt, weiß, dass man als Spieler durch die Bewegung schnell ins Schwitzen gerät, vor allem, was die Hände betrifft. Daher können Griffbänder für den Schläger dabei helfen, den Schweiß besser aufzufangen. So bleibt der Schläger optimal in der Hand liegen. Ein Griffband kostet nur zwei Euro. Ein Griffband sollte man schon jeden Monat einmal wechseln. Wer mehr spielt, auch häufiger. Beim TC Menden wird auf einem Ascheplatz gespielt. Das gilt auch für die meisten anderen Vereine in der Region. Daher müssen sich Spieler spezielle Tennisschuhe anschaffen. „Bei den Tennisschuhen geht die Preisspanne sehr weit auseinander. Das hängt natürlich auch davon ab, ob man als Spieler markenorientiert ist oder nicht. Tennisschuhe sind in einer Preisspanne zwischen 35 und 200 Euro erhältlich. Was gut und was schlecht ist, ist eher Geschmackssache“, findet der TCM-Vorsitzende. In den meisten Fällen hält ein Tennisschuh aber auch nur ein Jahr. Für die Wintersaison sind dann noch einmal spezielle Hallenschuhe von Nöten, wenn auf einem Teppichbelag gespielt wird. Diese kosten meistens um die 50 Euro.

Um seine Materialien verstauen zu können, brauchen Tennisspieler auch eine Tasche. „Auch hier ist alles nach oben offen. Man kann einen guten Tennisrucksack schon für 30 Euro bekommen. Eine große Tennistasche, wo mehr als fünf Schläger hineinpassen, kann auch bis zu 120 Euro kosten“, erklärt Barthel. Eine Tennistasche hält aber meistens für mehrere Jahre. Zum Tennisspielen braucht man natürlich auch Tennisbälle. Eine Dose mit vier Bällen kostet knapp zehn Euro und reicht für knapp einen Monat. „Je mehr man spielt, desto mehr Bälle braucht man natürlich“, sagt Barthel. Zum Spielen brauchen Tennisspieler auch Tenniskleidung. „Ein T-Shirt bei den Herren oder bei den Damen kann unterschiedlich viel kosten. In Sportgeschäften gibt es Angebote ab zehn Euro. Shirts können aber auch bis zu 60 Euro kosten. Je nachdem, was man bevorzugt. Ähnliches gilt auch für Hosen, die zwischen zehn und 40 Euro liegen können“, erklärt der Tennisspieler. Viele Mannschaften legen aber auch Wert darauf, bei ihren Spielen in einheitlichen Trikots aufzulaufen. Mit Name und Flock können diese Trikots auch bis zu 80 Euro kosten. Auch hier gilt, dass man mehr Shirts und Hosen braucht, ja nachdem wie oft der Spieler in der Woche auf dem Platz steht. Spezielle Tennissocken kosten pro Paar knapp fünf Euro. Gerade auf Ascheplätzen sind sie ideal.

Die Mitgliedsbeiträge

Tennisspielen im Verein ist nicht umsonst. Um die Anlage, das Clubhaus und die Duschen benutzen zu dürfen, ziehen Vereine jährliche Mitgliedsbeiträge ein. „Wir haben beim TC Menden verschiedenen Staffelungen. Dabei hängt es davon ab, ob du bei uns alleine im Verein bist oder weitere Familienangehörige auch bei uns Mitglieder sind. Das haben auch die meisten Vereine so geregelt. Wir probieren in der Beziehung familienfreundlich zu sein. Je mehr Mitglieder einer Familie kommen, desto günstiger werden die Preise“, erklärt Barthel. Als volljähriges Mitglied, das alleine im Verein spielt, zahlt man 240 Euro im Jahr. Der Familienpartner würde dann aber nur noch 140 Euro im Jahr bezahlen. Studenten zahlen ebenfalls 140 Euro. Kinder zahlen 50 Euro, ein zweites Kind 25 Euro und ab dem dritten Kind einer Familie ist der Betrag beim TC Menden frei.

Das Training

Wer mit dem Tennis spielen will, muss natürlich auch trainieren. Daher sind für Anfänger Trainerstunden erforderlich. „Wir haben ein Sommer- und Wintertrainingsangebot. Zweimal in der Woche wird trainiert. Wer als Jugendlicher das komplette Jahrestraining bucht, zahlt bei uns 225 Euro beziehungsweise 112,50 Euro für eine halbe Saison“, erklärt der TCM-Vorsitzende. Wenn ein zweites Kind im Training ist, geht der Betrag auf 100 Euro herunter. Dazu kommen im Winter noch die Hallenkosten, die von den Eltern bezahlt werden müssen. Dabei entstehen zusätzliche Kosten von knapp 80 Euro pro Kind pro halbes Jahr.

Die Wettkämpfe

Im Tennis gibt es auch Spieler, die ambitioniert sind. Diese fahren dann auch auf Ranglisten- oder Leistungsklassenturniere. Dabei entstehen kosten durch ein Startgeld und die Autofahrten zusätzliche Kosten. „Bei unserem Pfingstturnier nehmen wir beispielsweise ein Startgeld von 25 Euro. Wenn ein Spieler viele Turniere spielt, gehen die Kosten natürlich nach oben“, erklärt Barthel.

Das Fazit

Tennis ist ein teurer Sport. Durch Kosten für Material, Mitgliedsbeiträge, Training und Wettkämpfe können jährlich Kosten bei einem durchschnittlichen Tennisspieler von knapp 1000 Euro entstehen. Monatlich sind das dann knapp 80 Euro.