Nürnberg/Iserlohn. Mit 3:4 verloren die Iserlohn Roosters in Nürnberg. Trainer Brad Tapper sorgt zweimal für Aufsehen. Doch Manager Christian Hommel mahnt.

Brad Tapper war wichtig, was er sagen wollte. Deshalb nestelte der Trainer der Iserlohn Roosters sein Handy hervor, auf welchem er sich die übersetzen Sätze notiert hatte. Er versteht und spricht Deutsch – doch wenn es ihm wirklich wichtig ist, redet der 43-jährige Kanadier lieber Englisch. Diese Botschaft jedoch lag ihm vor dem Spiel bei den Nürnberg Ice Tigers und nach der stressigen wie chaotischen Woche im Anschluss an den Coronaausbruch im Team der Sauerländer so sehr am Herzen, dass er sie für alle Zuschauer verständlich äußern wollte.

Roosters: Ein Versprechen

„An die Spieler und ihre Familien daheim: Wir vermissen euch und denken an euch. An unsere Fans in Iserlohn: Wir lieben euch und danken euch für eure tolle Unterstützung“, sagte der Cheftrainer der Roosters bei MagentaSport und endete mit den Worten: „Wir werden unser Bestes geben. Wir freuen uns, wieder spielen zu dürfen.“

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Der emotionale Höhepunkt des Comebacks nach den zwei in den Dezember verschobenen Spielen sowie dem Spielverlauf in Nürnberg wäre die Rettung in die Verlängerung oder sogar ein Sieg gewesen, doch letztendlich reisten die Roosters mit einer knappen 3:4-Niederlage aus Franken ab. Weil 20 Sekunden vor der Schlusssirene Sven Ziegler freistehend an Tigers-Torwart Niklas Treutle scheiterte.

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Neun Spieler fehlten den Sauerländern in Nürnberg. Sena Acolatse und Maxim Rausch sind gesperrt. Casey Bailey, Nick Schilkey, Hubert Labrie, Erik Buschmann und Brent Raedeke dürften das Quintett bilden, welches in Corona-Quarantäne steckt. Torwart Hannibal Weitzmann blieb auf Grund einer Grippe daheim in Iserlohn – für ihn saß Finn Becker auf der Bank – und Brent Aubin wartet bekanntlich weiter auf seinen deutschen Pass.

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Umso höher ist vor allem der Auftritt der Sauerländer in der Schlussphase Nürnberg zu bewerten. 40 Minuten lang dominierten die Gastgeber wie erwartet das Duell und lagen bis zur 51. Spielminute mit 4:1 in Führung. Patrick Reimer (2. Minute), der Ex-Iserlohner Tim Fleischer (26.), Gregor MacLeod (31.) und Charlie Jahnke trafen für die Ice Tigers. Jahnke profitierte dabei von einem Pass-Patzer des Roosters-Torwarts Andy Jenike. Zwischenzeitlich verkürzte Joe Whitney während eines Powerplays zwar auf 1:2 (31.), doch vom Sieg schienen die Sauerländer vor der Schlussphase meilenweit entfernt zu sein.

Hommel mahnt nach dem Spiel

Erst als Brad Tapper eine Auszeit nahm und ab neun Minuten vor Schluss bei jeder Gelegenheit Andy Jenike vom Eis beorderte, um eine Überzahl herzustellen, gewann das Duell an Dramatik. Die Roosters bewiesen Charakter. Eine Unterzahl mussten sie überstehen, bei einem Pfostenschuss von MacLeod hatten sie Glück – dann jedoch verkürzten Whitney (55.) und Luke Adam (59.) bis auf 3:4.

„Ich muss dem Team Respekt zollen und Lob aussprechen“, sagte Christian Hommel, Sportlicher Leiter der Roosters, nach der Partie und verdeutlichte an einem Eiszeit-Beispiel, wie ungleich beide Mannschaften zuvor unterwegs waren. Während Roosters-Verteidiger Ryan O’Connor satte 35:26 Minuten auf dem Eis stand, kam bei den Ice Tigers Julius Karrer mit „nur“ 21:15 Minuten auf den Höchstwert.

Roosters: In Mannheim

In Selbstmitleid wollte Hommel aber nicht verfallen. Und mit Blick auf die bevorstehenden Aufgaben am Mittwoch in Mannheim und am Freitag in Straubing mahnte er: „In der einen oder anderen Situation haben wir die Scheibe auch nicht schlau gespielt.“ Das müsse sich ändern, „denn es kommt eine harte Zeit auf uns zu“. Eine, in der warme Worte zwar wichtig, aber keine Punktelieferanten sind.