Platte Heide. Damit haben wohl die wenigsten gerechnet: Ausgerechnet der zuletzt gebeutelte VfL Platte Heide sorgt für die Überraschung im Kreispokal.
Die Erinnerungen an diese Schmach waren noch frisch: Vor drei Wochen empfing der VfL Platte Heide in der Fußball-Kreisliga A Iserlohn die zweite Mannschaft des SC Hennen. Nach 90 einseitigen Minuten stand es 1:5 aus Sicht der Hausherren. Davon hat sich am Mittwochabend die erste Mannschaft der Hennener wohl ein bisschen in Sicherheit wiegen lassen.
Die Erleichterung am Hülschenbrauck war spürbar, als das Spiel um 21.27 Uhr abgepfiffen wurde. Mit 4:2 schickte der VfL den Bezirksligisten zurück auf die Heimreise. Mann des Tages war Timo Böhme, der drei der vier Platte Heider Treffer erzielte. Nach Wochen voller Niederlagen und Rückschlägen endlich mal wieder ein Grund zur Freude für die Grün-Weißen.
Kleiner Schritt nach vorn
„Das war schon ein richtig gutes Spiel von uns. Es hat großen Spaß gemacht, den Jungs zuzugucken“, freut sich Petros Tsamatos, Trainer des VfL Platte Heide auch noch am Tag nach dem Triumph. Für die Platte Heider endlich ein weiterer kleiner Schritt in die richtige Richtung. „Wir haben bereits am vergangenen Wochenende gegen Hemer ein sehr gutes Spiel gemacht und sind da für einen Punktgewinn infrage gekommen“, betont Tsamatos.
Warum seine Mannschaft plötzlich wieder im Aufwind ist? Der Grieche hat eine Antwort: „Die Jungs haben die Situation angenommen.“ Was er damit meint? In den vergangenen Jahren hat der VfL stets oben in der Tabelle mitgespielt, stand 2019 sogar lange Zeit vor dem Aufstieg in die Bezirksliga. Doch nach den Abgängen vieler Leistungsträger in den vergangenen Jahren, muss sich der Klub nun anders orientieren.
Euphorie nicht angebracht
„Wir spielen jetzt halt nicht mehr ganz oben mit, sondern müssen hart arbeiten, um uns zu behaupten. Es geht vor allem um eins: Die jungen Spieler integrieren und guten Fußball spielen. Es hat ein bisschen gedauert, bis die Jungs diese neue Situation angenommen haben. Aber jetzt haben sie es verstanden“, lobt Tsamatos.
Übermütig will der Trainer nach dem Sieg gegen Hennen aber nicht werden. „Ich bin schon seit 25 Jahren im Trainergeschäft dabei. Da werde ich nach einem Spiel nicht gleich euphorisch“, versichert der Mendener. Warum auch, denn am Wochenende gilt es wieder, neue Probleme zu lösen. „Wir haben keinen Torhüter am Sonntag. Leider ist unser Schlussmann nicht da, deshalb muss Marcel Sixt zwischen die Pfosten. Und der fehlt mir dann wieder im Feld“, gewährt Tsamatos Einblick in seine wöchentlichen Personal-Rochaden vor dem Heimspiel gegen den ASSV Letmathe II.
Doch mit dem Pokalerfolg im Rücken, sollte sich auch dieser Rückschlag wegstecken lassen...