Halingen. Mit sieben Toren Vorsprung führt der TV Halingen bereits. Doch eine Rote Karte bringt die Wende.

Es ging mal wieder hoch her in der Halinger „Mehrzweckhölle“, denn das Handball-Landesliga-Kreisduell zwischen der klar favorisierten TV Westfalia und der SG Ruhrtal entwickelte sich zu einem echten Krimi, der letztlich mit einem 30:30 (16:13)-Unentschieden endete, das von den Gästen wie ein Sieg bejubelt wurde. Kein Wunder, denn die Oeventroper hatten Mitte der zweiten Hälfte noch mit sieben Tore hinten gelegen.

Für die Gastgeber, die auf Robert Ammelt verzichten mussten, waren die Sündenböcke für den Rückschlag klar. „Ohne Schiris habt ihr keine Chance“, skandierten die Fans auf der Tribüne minutenlang, während Chefcoach Sebastian Swoboda ebenso lang mit leerem Blick fast regungslos in der Halle stand, zum Spiel „aus emotionalen Gründen“ keinen Kommentar abgeben wollte. Die nackten Zahlen machen den Halinger Frust nachvollziehbar.

Zwölf Siebenmeter für Ruhrtal

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Zwei Drittel der 18 Siebenmeter wurden zugunsten der SGR verhängt, bei den Zeitstrafen (9:3) war die Diskrepanz noch größer, Hinzu kam die direkte Rote Karte für Rückraumass Dennis Bichmann (35.), der bei Bauerdicks Wurf offenbar die Hüfte zur seitlichen Abwehr eingesetzt hatte. So sahen es jedenfalls die erfahrenen Dortmunder Referees Hopp/Salomo, die von Beginn an energisch durchgriffen und ihre Linie konsequent durchzogen. „Wir haben uns einfach besser auf die Referees eingestellt und sind auch beim klaren Rückstand ruhig geblieben“, wollte SGR-Coach Frank Moormann von einer Bevorteilung seiner Mannschaft nichts wissen und verwies auf die unsaubere letzte Abwehraktion der Halinger gegen Kreisläufer Schmidt: „Da hätte man durchaus erneut auf den Punkt zeigen können.“

45 Minuten lang verlief die Partie so, wie man es vermuten durfte. Die robusten und zweikampfstarken Halinger wuchteten die Kugel vornehmlich durch den immer wieder die kurze Ecke anvisierenden Alexander Bichmann ins Netz, legten sich zum 6:2 (8.) früh ein Polster zu und zogen, weil Keeper Yannik Antoni zu Beginn jeden zweiten Wurf abwehren konnte, auf 10:5 davon. Den ersten, schon erwähnten Feldverweis für Dennis Bichmann verdaute Halingen scheinbar ungerührt, denn Finn Jungemann (8/5) übernahm nun Verantwortung im Abschluss.

Schwarz-Verweis als Wendepunkt

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Bis zum 25:18 lief eigentlich alles wie gewünscht, aber als Patrick Schwarz völlig unnötig die dritte Zeitstrafe kassierte (45.), kam ein radikaler Bruch ins Spiel der immer hektischer agierenden Swoboda-Schützlinge. So konnten die das Tempo hoch haltenden, weil auf ihre gute Fitness bauenden Ruhrtaler mit einem 6:0-Lauf auf 25:24 verkürzen und in der hektischen Endphase durch den starken Halbrechten Struwe (8) sogar die einzige Führung zum 29:30 herauswerfen, ehe Leon Habring mit einer Einzelaktion wenigstens einen Punkt für die Halinger in diesem Spiel rettete.

Nach der Herbstpause ist vor der Herbstpause: Für die Landesliga-Handballer geht es nun wieder in eine zweiwöchige Auszeit hinein. Der nächste Spieltag findet erst am 7. November statt, dann jedoch mit dem Derby zwischen der SG Menden Sauerland II und der DJK Bösperde.

Noch eine Woche länger müssen die Halinger auf ihren nächsten Einsatz warten: Sie spielen erst am 13. November wieder. In Wickede.