Menden. Der Fußball-Landesligist besiegt im Verfolgerduell Rot-Weiß Hünsborn mit 1:0. Darum ist Trainer Kevin Hines von seiner Mannschaft begeistert.
Eine alte Fußballer-Weisheit besagt, dass wer 1:0 führt auch meistens verliert. Das diese Weisheit auf sehr wackeligen Beinen steht, konnte man gestern Nachmittag im Huckenohl-Stadion erleben. Die Fußballer des BSV Menden fuhren einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen Rot Weiß Hünsborn. Ein Erfolg, der zwar knapp ausfiel aber unter dem Strich schon sehr verdient war. Der heimische Landesligist schob sich damit auf den dritten Tabellenplatz der Staffel 2. „Es macht einfach Spaß zu dieser Mannschaft zu gehören“, war BSV-Trainer Kevin Hines stolz auf sein Team.
Das hatte über weite Strecken wieder überzeugt. „Das was man uns vorwerfen kann, ist die Tatsache, dass wir nicht frühzeitig ein zweites Tor geschossen haben“, so Kevin Hines. Der aber auch nicht vergaß, den Gegner zu loben. „Hünsborn ist ja nicht irgendeine Mannschaft. Wenn man schaut, wie viele Tore die bislang erzielt haben, ist das schon stark, wie wir aufgetreten sind“, so Kevin Hines. Rot Weiß Hünsborn stellt mit 21 Toren die zweitbeste Offensive der Liga. In der Tat ließ die erneut sehr sicher stehende BSV-Abwehr vor Keeper Felix Hacker wenig zu.
BSV Menden mit starker Defensive
Es wurde einmal mehr deutlich, warum der BSV Menden mit aktuell fünf Gegentoren nach acht Spielen im Moment die beste Defensive stellt. Verständlich, dass der Sieg beim heimischen Branchenführer durchaus große Freude auslöste. Denn richtig wackelig wurde es erst nach 85 Minuten, als sich plötzlich Schiedsrichter Durica Dzijan aufschwang, dem Spiel, das bis dahin nur eine gelbe Karte sah, ein hektisches Finale zu geben. Denn auf einmal schob sich der Unparteiische, immerhin der Lehrwart des Fußballkreises Paderborn, mit seinen Entscheidungen in den Mittelpunkt. Außergewöhnlich war seine Ankündigung der Nachspielzeit, die dürften auch die Bewohner des Rauherfeldes verstanden haben. Sechs Minuten kündigte der Pfiffikus an, effektiv wurden es dann acht Minuten und 30 Sekunden. Die Gäste aus dem Kreis Olpe bekamen so noch einige Chancen per Standards serviert. Die größte war dabei ein Freistoß von Küchen, den das Aluminium des BSV-Tores ins Feld zurück spuckte. „Da sage ich lieber nichts mehr zu“, blieb Kevin Hines auch nur ein Kopfschütteln. Der Mendener Trainer hatte in den turbulenten Schlussminuten Gelb gesehen. Wie gesagt, bis dahin war es ein ganz normales Fußballspiel ohne große Aufreger.
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Der BSV Menden hatte die Szenerie im Griff, zeigte sich aber bei den Torchancen durchaus verbesserungswürdig. Paul Schmöle, Rejhan Zekovic, Jan Kießler – Mendener Torjubel gab es in der ersten Halbzeit der Partie leider keinen. Doch dafür sollten die BSV-Anhänger aber keine 120 Sekunden nach dem Seitenwechsel entschädigt werden. Einen Freistoß von Paul Schmöle beförderte Mendens Kapitän Tim Kießler, mit dem Rücken zum Hünsborner Tor stehend mit der Hacke zum BSV-Führungstreffer ins Netz. Ein Treffer wie er schöner in keinen Bundesligastadion fallen könnte. Dass jener Treffer das Tor des Tages war, ahnte da noch niemand. Aber irgendwie hätten weitere Tore diesen herrlichen Treffer den Glanz genommen.