Menden. Der BSV Menden spielt 1:1-Unentschieden bei Rot Weiß Lüdenscheid. Trainer Kevin Hines fehlen dabei viele Stammspieler.
Ein wenig fühlte man sich gestern im Lüdenscheider Nattenbergstadion an die unendliche Geschichte um das halbvolle oder halbleere Glas erinnert. In der Staffel 2 der Fußball-Landesliga hatten sich Rot Weiß Lüdenscheid und der BSV Menden 1:1 (1:1)-Unentschieden getrennt.
Irgendwie dürften aber beide Mannschaften damit leben können. So hatten die Gastgeber Glück, dass der Schiedsrichter in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen BSV-Treffer von Niehoff die Anerkennung versagte. Zwei Minuten später konnte Menden durchatmen, weil Keeper Felix Hacker hellwach war.
Schwierige Voraussetzungen
„Wenn du richtig Pech hast, stehst du dann mit ganz leeren Händen dar. Ich muss erstmal schauen, wie ich dieses Spiel einordne“, atmete nicht nur BSV-Trainer Kevin Hines nach dem Spiel nicht nur einmal kräftig durch. Dabei hatte seine Mannschaft - trotz denkbar schwierigen Voraussetzungen - wieder einmal eine richtig ordentliche Partie geboten. „Wir sind praktisch auf der letzten Rille hier hingefahren“, kommentierte Kevin Hines das Mini-Aufgebot des Landesligisten. Durch Verletzungen, Erkrankungen, Sperren und Urlauber hatte die Zahl der fehlenden Kicker im Nattenberg praktisch Mannschaftsstärke beim heimischen Landesligisten erreicht.
„Aber die Jungs haben sich diesen Problem gestellt und es angenommen. Wie sie dann wieder aufgetreten sind, war schon stark“, sagte Kevin Hines, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft gut leben konnte. Die wusste spielerisch zu gefallen. Defensiv sicher stehend und mit klugen Passspiel suchte man den Weg zum gegnerischen Tor. Und nach 17 Minuten sollte es da auch schon eine Belohnung geben. Über die Stationen Tim Kießler und Reki Zekovic landete die Kunststoffkugel bei David Krowczinski – der Youngster brachte den BSV Menden mit 1:0 in Führung. Eine Reaktion der Hausherren blieb zunächst aus. Erst acht Minuten vor der Halbzeitpause wurde es richtig unruhig vor dem Tor von Felix Hacker. „Wir leisten uns da innerhalb von 30 Sekunden gleich mehrere Patzer“, so Hines. Jannik Benger gleicht zum 1:1 für Rot Weiß Lüdenscheid aus. Der Torschütze sollte später noch eine unrühmliche Rolle in der Partie übernehmen.
Rote Karte für Torschützen
Zunächst sollte sich nichts an den Kräfteverhältnissen im Nattenberg ändern. In der 77. Minute leistete sich Jannik Benger ein rüdes Einsteigen gegen Mendens David Krowczinski – Schiedsrichter Massoud Hasso Khano zeigt die rote Karte. Die Unterzahl der Gastgeber sorgte dafür, dass die Partie in den Schlussminuten unruhig wurde. Am Ergebnis sollte sich aber bis zur Nachspielzeit nichts ändern. Der Sekundenzeiger war auf seiner zweiten Zusatzrunde als Mendens Merlin Niehoff vor dem Lüdenscheider Tor Ruhe bewahrt und zum 2:1 für seine Mannschaft traf. Die Freude darüber hielt allerdings nur kurz, der Schiedsrichter entschied auf Abseits.
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Fast wäre dem BSV Menden auch noch der eine Zähler aus den Händen gerutscht. Doch so ungerecht wollte Glücksgöttin Fortuna dann doch nicht sein. Am Ende gab es ein gerechtes Unentschieden.