Menden. Der Fußball-C-Kreisligist hat in dieser Saison noch keinen Punkt gewonnen. Trotzdem ist das Team eine echte Einheit und glaubt an seine Stärke.
Sieben Spiele, sieben Niederlagen und 6:56 Tore – das ist die erschreckende Bilanz des Fußball-C-Kreisligisten VfL Platte Heide III in dieser Saison. Eine Bilanz, die es im Amateurfußball in der Form zwar häufiger zu sehen gibt. Doch trotzdem lassen sich die Spieler davon nicht entmutigen. Denn sie gehen gerne ihrem Lieblingshobby nach. Einer von ihnen ist René Brodda. Doch in Platte Heide kennt man den früheren Torhüter nur unter seinem Spitznamen „Adler“.
Grundlagen ein Problem
„Bei uns liegen die Probleme schon in den Grundlagen. Wir haben während des Lockdowns in der Corona-Pandemie viele Spieler verloren, weil sie keine Lust mehr auf Fußball hatten. Zu Beginn dieser Saison mussten wir im Training viele neue Leute integrieren. Dabei handelt es sich um Spieler, die vorher noch nie Fußball gespielt haben. Denen muss man dann erst einmal die Regeln erklären, bevor man dann über taktische Dinge spricht“, erklärt der junge Mendener. Zwar verfügt die dritte Mannschaft des VfL Platte Heide so etwas, wie eine Grundformation. Doch häufig verlassen die Defensivspieler ihre Position und orientieren sich dann nach vorne. Im Anschluss wird die Mannschaft dann sehr häufig ausgekontert und kassiert sehr viele Gegentore. Acht Gegentreffer kassierte das Team in der bisherigen Saison im Durchschnitt.
Ganz besonders schlimm liegt René Brodda die Niederlage gegen Nachrodt II in Erinnerung. Denn gegen diese Mannschaft verlor man am heimischen Hülschenbrauck mit 1:16 – und das obwohl der Gegner bereits in der 23. Minute eine Rote Karte sah und dementsprechend nur noch zu zehnt weiterspielte. „Am Anfang sind bei uns eigentlich immer alle total motiviert. Aber sobald wir mehr als drei oder vier Gegentore kassiert haben, schalten viele den Kopf aus und sind total frustriert. Natürlich ist es nicht schön, wenn man eine zweistellige Anzahl an Gegentoren kassiert, das ist doch klar. Die Motivation sinkt dann in den Keller.“
Elf Freunde
Doch trotzdem lässt sich René Brodda davon nicht entmutigen. „Es gibt eben Mannschaften, die spielen nur zusammen Fußball und das war es dann. Oder es gibt Mannschaften, so wie wir. Unser Team beim VfL Platte Heide III ist wie eine kleine Familie. Wir spielen und trainieren nicht nur zusammen, sondern wir treffen uns auch privat abseits des Platzes. Es klingt vielleicht etwas klischeehaft, aber wir sind wirklich elf Freunde, die zusammenhalten und sich gegenseitig helfen, wenn einer ein Problem hat. Und das für uns ein Grund immer weiterzumachen, auch wenn es derzeit nicht so gut läuft.“ Gemeinsam mit seinen Teamkollegen auf dem Platz zu stehen, ist für René Brodda ein Privileg. Für ihn steht da vor allem der Spaß im Vordergrund.
Lange Zeit stand René Brodda beim VfL Platte Heide III im Tor. Daher kommt auch sein Spitzname „Adler“, in Anlehnung an den ehemaligen Nationaltorhüter René Adler. Doch seit dieser Saison ist Brodda Stürmer. Mit zwei erzielten Toren ist er sogar der beste Torschütze seines Teams. „Ich war 14 oder 15 Jahre lang Torwart. Vor der Saison habe ich zu unserem Trainer gesagt, dass ich eine neue Herausforderung suche. Und da wir jetzt zwei andere neue Torhüter haben, spiele ich jetzt im Angriff. Und ich muss sagen, dass mir das sehr gut gefällt.“ Obwohl der VfL Platte Heide III in der Kreisliga C schon relativ abgeschlagen am Tabellenende steht, hat René Brodda noch einiges mit seiner Mannschaft vor. „Ich möchte versuchen unserer Mannschaft weiterzuhelfen und möglichst viele Tore für uns zu schießen. Es wäre ja schön, wenn wir wenigstens mal ein Unentschieden oder einen Sieg holen würden. Das wäre ja schon ein Schritt in die richtige Richtung.“ René Brodda setzt dabei vor allem auf den Faktor Zeit. Denn gerade bei derart vielen neuen Spielern geht er davon aus, dass sich diese mit großen Schritten weiterentwickeln. „In dieser Saison wird es für uns schwer. Aber vielleicht können wir in der nächsten Spielzeit richtig angreifen.“