Iserlohn. Joe Whitneys Tor in der Verlängerung sorgte für einen Jubelorkan. So reagierten die Iserlohn Roosters auf ihren 2:1-Heimsieg gegen München.

Im Moment des unbändigen Glücks war einer der beiden Männer des Abends nicht mehr zu sehen. Kurz nachdem Joe Whitney mit seinem Tor den Jubelorkan entfesselte, verschwand die Nummer 79 der Iserlohn Roosters im Knäuel seiner Mannschaftskameraden. Im vergangenen Heimspiel gegen Ingolstadt hatte Casey Bailey mit einem Tor Sekunden vor der Schlusssirene einen Punkt gerettet. Dieses Mal legte er Whitney den Puck auf, und der krönte mit dem Siegtreffer zum 2:1 in der Verlängerung einen Galaabend der Sauerländer gegen den EHC RB München.

Roosters: Trainer Tapper überwältigt

„Es war ein aufregendes, ein enges Spiel, das beide Mannschaften hätten gewinnen können“, sagte Don Jackson, Trainer der Gäste, nach der Schlusssirene. Er ergänzte, dass er stolz auf sein Team sei, das auch im fünften Spiel der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga gepunktet habe. Im fünften Spiel der neuen Saison erwischte es sein Star-Ensemble allerdings auch, denn nach vier regulären Siegen in Folge kassierten die Münchener die erste Niederlage.

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Dass es ausgerechnet seinen Iserlohn Roosters gelang, die Red Bulls zu bezwingen, überwältigte Brad Tapper, den Coach der Sauerländer, auch nach Spielende noch. „Es hat sich angefühlt wie ein Play-off-Spiel. Aber wir wollten genau mit dieser Mentalität, einer Play-off-Mentalität, ins Spiel gehen, weil wir auf eine sehr variable und anpassungsfähige Mannschaft getroffen sind, die uns vor große Herausforderungen gestellt hat. Wir sind froh, dass wir das zweite Heimspiel in Folge, in dem wir in die Verlängerung mussten, gewinnen konnten“, resümierte Tapper, der sich außerdem bei den Fans bedankte: „Wir haben die besten Fans der Liga! Danke für das laut sein.“

Roosters liegen früh hinten

Disziplinierter und fokussierter aufzutreten, damit der die Scheibe wieder in die Richtung der Roosters springe, das hatte der Cheftrainer im Vorfeld gefordert. Die Roosters gehorchten von der ersten Minute an.

Und sie ließen sich auch nicht von einem frühen Rückstand aus dem Konzept bringen. Bereits in der dritten Minute nutzte Austin Ortega ein Powerplay der Münchener, um Andy Jenike im Roosters-Tor zur 1:0-Führung des Favoriten zu überwinden. Anschließend wuchs zum einen Jenike regelmäßig über sich hinaus und verhinderte als eine Art blauer Riese Gegentreffer. Zum anderen kämpften sich die Roosters in ein auf Offensive ausgerichtetes Duell auf klasse Niveau. Absolut ebenbürtig agierten sie – scheiterten allerdings ebenso häufig an Münchens Danny aus den Birken.

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Erst in der 31. Minute nutzte Casey Bailey eine Überzahl der Gastgeber, um den verdienten Ausgleich zum 1:1 zu erzielen. Einmal mehr erlebten die 2778 Zuschauer so ein atmosphärisches Herzschlagfinale. Eines, das begleitet von Applaus für die Roosters in die Verlängerung ging. In dieser sorgte Kris Foucault für das erste Raunen, als er Danny aus den Birken zur nächsten Parade zwang. Die Roosters wollten den Sieg – und bekamen ihn durch den umjubelten Treffer von Joe Whitney in der 63. Minute.

„Eine geschlossene Mannschaftsleistung hat uns heute in die richtige Bahn geschmissen und mit einem überragenden Whitney haben wir verdient die Punkte eingefahren“, sagte Andy Jenike später. Der so Gelobte, Torschütze Joe Whitney, gab sich zurückhaltend: „Es war aufregend in der Overtime, aber wir haben großartige Fans. Und die jubeln zu lassen, ist klasse.“

Roosters Donnerstag in Krefeld

Dass er mit den Roosters bereits am Donnerstag (19.30 Uhr) bei den Krefeld Pinguine antreten muss, störte Whitney absolut nicht. „Wir erholen uns jetzt, dann steigen wir in den Bus und hoffen auf einen weiteren tollen Abend“, sagte er. Andy Jenike warnte allerdings vor Übermut: „Krefeld ist eine gefährliche Mannschaft. Wir müssen eine Top-Leistung bringen und hellwach sein. Das sind die Spiele, in denen sich entscheidet, wer am Ende oben mitspielt oder nur ab und zu ein gutes Spiel hat.“