Menden. Trainer Siggi Motzki-Biele und die Damenmannschaft der SG Menden Sauerland sind wieder im Training. Das denkt der Coach über die Verbandsliga.

Es ist wie das Wiedersehen mit einer alten Bekannten. Lange hatte man nichts mehr voneinander gehört. Kein Wunder, dass das „Hallo“ beim Wiedersehen laut war. So ging es vor einigen Tagen den Verbandsliga-Handballerinnen der SG Menden Sauerland als man erstmals nach über acht Monaten Corona-Lockdown wieder in der Sporthalle trainieren konnte.

„Die Mädels haben sich richtig gefreut. Es war ja auch eine sehr lange Zeit, in der sie nicht in die Halle durften“, sagt SG-Trainer Siggi Motzki-Biele, der sichtlich seine Freude an einem Stück wiedergewonnenen Alltag im Handball-Leben hatte. Wobei seine Schützlinge sich in den vergangenen Monaten nach bestem Gewissen fit gehalten hatten. „Aber richtiges Training ist durch nichts zu ersetzen“, so der Coach der „Wölfinnen“. Die kommenden Wochen werden im Zeichen der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit stehen. „Wir werden erstmal wöchentlich mit zwei Einheiten anfangen, alle zwei Wochen sind es drei Einheiten“, erklärt Siggi Motzki-Biele der sich darauf freut, seine Damen in Zukunft wieder regelmäßig zu sehen. Allerdings macht der Trainer keinen Hehl daraus, dass er keineswegs blauäugig in die kommenden Wochen geht.

Corona-Zahlen stets im Blick

„Natürlich ist die Entwicklung der Zahlen im Moment mehr als erfreulich. Doch keiner weiß, wie sich das weiterentwickelt. Wer weiß, wie es aussieht, wenn der Sommer und die Ferien vorbei sind? Ob die Zahlen dann nicht wieder in die Höhe gehen?“, fragt sich Siggi Motzki-Biele, der im Umgang mit der Corona-Pandemie recht zurückhaltend ist. Im Gegensatz zu anderen seiner Mitmenschen. „Einige glauben scheinbar, dass alles vorbei ist. Aber wir sollten uns darauf einstellen, dass wir mit Corona leben müssen“, so Siggi Motzki-Biele.

Da verwundert es auch nicht, dass er über die Entscheidung des Handballverband Westfalen mit zwei 14er-Staffeln in die kommende Saison zu gehen, nicht ganz so toll findet. „Ich halte diese Ligen für zu groß. Denn ich glaube schon, dass es einige Spielverlegungen geben wird. Mit kleineren Staffeln könnte man meiner Meinung nach viel besser eine sportliche Entscheidung herbeiführen“, findet Siggi Motzki-Biele.

Klassenerhalt als Ziel

Größere Staffeln würden aus Sicht des SG-Coaches dazu führen dass bei möglichen Saisonunterbrechungen irgendwann der Zeitpunkt eines sportlichen Saisonfinales nicht mehr erreicht werden könne. Ganz zu schweigen davon, dass bei kleineren Ligen der Fahraufwand geringer ist. So steht für die „Wölfinnen“ in der kommende Serie eine Tour zum TV Wattenscheid auf den Programm. Und der Trainer der Mendener Handballerinnen rechnet auch noch aus einen anderen Grund mit Spielpausen. „Ich bin mir gar nicht sicher, ob auch alle wieder zum Handball zurückkehren. Vielleicht gibt es ja auch die ein oder andere Spielerin, die festgestellt hat, dass es auch ohne Handball geht. Das weiß doch im Moment noch keiner“, gibt Siggi Motzki-Biele zu Bedenken. Für ihn sind noch viele offene Fragen im Handball zu klären.

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Die Ziele seiner eigenen Mannschaft setzt der Mendener bewusst niedrig an. „Zunächst geht es nur um den Klassenerhalt. Als wir zur Saison 2019/2020 mit einer komplett neuformierten Mannschaft anfingen, mussten die Mädchen noch einiges an Lehrgeld zahlen. Doch das Team hat sich richtig viel gelernt“, erklärt Siggi Motzki-Biele, der den eingeschlagenen Weg mit jungen Eigengewächsen fortsetzen möchte. Das lässt sich auch an der Grundeinstellung seines Teams festmachen. „In den ersten Spielen dieser Mannschaft sind wir auf den Platz gegangen, um nicht zu verlieren. Jetzt gehen wir auch auf den Platz um zu gewinnen“, sagt Motzki-Biele, für den das gestiegene Selbstbewusstsein sichtlich zu spüren ist. Für ihn als Trainer seien das gute Aussichten.