Menden. Der Handballverband will die 83 Mannschaften der Dritten Liga in sechs oder sieben Staffeln einteilen. Das sagt die SG Menden Sauerland dazu.

Nach zwei Handball-Spielzeiten, die wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden mussten, will der Handballverband Westfalen (HVW) neue Wege gehen. Die Verantwortlichen haben aus den vergangenen anderthalb Jahren gelernt und wollen vorbereitet sein, falls es durch mögliche weitere Corona-Wellen zu Spielverschiebungen kommen sollte. Das gilt auch für die dritte Liga, in der auch der heimische Branchenführer die SG Menden Sauerland vertreten ist. Der HVW plant eine Umstrukturierung der Staffeln. Aus den bisherigen vier Staffeln sollen es mindestens sechs oder sieben werden, schließlich gilt es insgesamt 83 Mannschaften zu verteilen.

„Zurzeit haben wir noch vier Drittliga-Staffeln vorgegeben. Aktuell gehen wir von 83 Mannschaften aus, auch wenn wir ein paar Mannschaften noch nicht verifizieren können. Dabei in vier Staffeln zu spielen wäre Wahnsinn. Man kann es sich ja leicht ausrechnen. Dann hätten wir drei Staffeln mit 21 Mannschaften und eine Staffel mit 20 Mannschaften. Wenn man dort mit einer Hin- und Rückrunde spielen würde, kämen der Großteil der Teams bereits auf 40 Saisonspiele. Das ist natürlich nicht leistbar“, erklärt Andreas Tiemann, der als Vize-Präsident Spieltechnik im Handballverband Westfalen unter anderem auch für die Staffeleinteilungen zuständig ist. Daher wolle der HVW die Anzahl der Drittliga-Staffeln anpassen, damit man die Saison ohne Probleme und trotz möglicher Spielverschiebungen mit einem sportlichen Ende abschließen kann.

Schnell zurück auf 64 Mannschaften

„Unser klares Ziel ist es innerhalb von zwei Jahren wieder auf unsere 64 Mannschaften zu kommen. Das können wir aber auch nicht mit einer Serie erledigen, denn sonst müsste ja die halbe Staffel absteigen. Das wäre sportlich auch nicht fair“, gibt Tiemann zu bedenken. Wie man das umsetzen könnte, dazu gibt es bereits einige Ideen, doch vorher müssen entsprechende Beschlüsse von den zuständigen Gremien getroffen werden. Sobald dort eine Entscheidung gefällt ist, werde der Verband die Vereine informieren.

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„Es ist aber Fakt, dass es in der kommenden Saison mehr als vier Staffeln geben wird. Anders können wir das Problem nicht lösen“, erklärt Tiemann, der eine Anzahl von sechs oder sieben Staffeln in den Raum wirft. Bei sieben Staffeln gäbe es dann sechs 12er- und eine 11er-Gruppen. Damit kämen die Mannschaften in der Dritten Liga nur noch auf 22 beziehungsweise 20 Saisonspiele. Allerdings gäbe es dann bei derart vielen Staffeln umfangreichere Auf- und Abstiegsrunden. „Wir haben ja bereits in dieser Serie eine Aufstiegssystem auf die Beine gestellt, dass bei den Vereinen sehr gut angekommen ist. So etwas in der Richtung könnten wir uns auch diesmal wieder vorstellen“, ergänzt Tiemann.

Verband will flexibler werden

Tiemann ist es wichtig, die Vereine mit ins Boot zu holen. Jedoch hätten die vergangenen anderthalb Jahre gezeigt, dass man aus der Corona-Pandemie lernen müsse. „Daher sind derart große Staffeln keine Option. Einen derartigen Lockdown von sieben Monaten konnte natürlich keiner vorhersehen, aber wir müssen darauf vorbereitet sein, falls wir im Herbst oder Winter doch noch einmal pausieren müssten“, zeigt sich der Funktionär vorsichtig. Dem Verband sei es wichtig, flexibler auf derartige Umstände reagieren zu können.

Bei der SG Menden Sauerland würde man kleinere Drittliga-Staffeln begrüßen. „Das wäre sicherlich eine elegante Lösung und würde die Saison attraktiv machen. Trotzdem muss man bedenken, dass durch Auf- und Abstiegsrunden die Zahl an Spielen auch wieder deutlich ansteigt“, meint Frank Schlücking, als Vorsitzender der SG Menden Sauerland. Für die Wölfe ist laut Schlücking vor allem eines wichtig: „Wir hoffen unsere Heimspiele wieder vor ausverkauftem Haus bestreiten zu können.“