Menden. Die 31. Auflage des Sauerlandcups findet im August unter strengen Corona-Auflagen statt. Die SG Menden Sauerland plant mit weniger Mannschaften.

Der Sauerlandcup der Handballer der SG Menden Sauerland war drei Jahrzehnte lang jedes Jahr der fulminante Auftakt ins neue Handballjahr. Am ersten Januar-Wochenende wurde die Hönne­stadt zum Nabel des Nachwuchshandballs. Jetzt kann dem Traditionsturnier für Mannschaften der weiblichen und männlichen A- und B-Jugend eine ähnliche Bedeutung zukommen. Denn die 31. Auflage des Sauerlandcups soll am 14. und 15. August in den Sporthallen der Stadt über die Bühne gehen.

Orientierung an der Politik

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Das Turnier wäre somit der Knaller zum Neustart nach der Corona-Pandemie. Diese ist zwar noch nicht besiegt und wird auch noch ihre Auswirkungen auf das diesjährige Turnier haben. So wird die Zahl der Teilnehmer am Turnier deutlich heruntergefahren sein. „Wir werden wohl mit insgesamt 44 Mannschaften starten bei den vier Altersklassen“, erzählt Raimund Giacuzzzo, der sich in diesem Jahr um die Zusammenstellung des Teilnehmerfeldes gekümmert hat. Doch der Reihe nach. Mit dem Sauerlandcup soll ein wenig Normalität in das Leben der jungen Handballtalente einkehren. „Wir wollen den Sauerlandcup durchführen. Und dafür werden wir alles tun, was nötig ist und werden uns an den Vorgaben der Politik hinsichtlich Hygienekonzepten oder Zuschauern orientieren“, sagt Frank Schlücking, der Vorsitzende der SG Menden Sauerland.

„Die Stadt möchte ja auch, dass das Turnier stattfindet. Wir können so ein Turnier ja nicht an einem Tag organisieren. Das braucht schon einen Vorlauf“, so Schlücking über die Vorbereitungsphase, die bereits vor einigen Monaten begann. Aber durch Corona waren letztlich nicht alle Änderungen verschuldet. Einige haben sich im Laufe der vergangenen Jahre durch die Entwicklung beim großen Sauerlandcup von selbst ergeben. „Es hat sich eben ergeben, dass der Termin im Januar für die namhaften Vereine bei A- und B-Jugend nicht mehr so attraktiv war. Zum einen gibt es die Jugendbundesliga und dann gibt es noch einige Auswahlturniere“, erzählt Raimund Giacuzzo.

Turnier als Saisonvorbereitung

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Der SG-Vorsitzender Frank Schlücking machte dann eine grundlegende Änderung deutlich. „Wir haben uns dann entschieden, dass das Turnier für die A- und B-Jugend im August in der Saisonvorbereitung stattfinden soll. Der Junior-Sauerlandcup für die C-Jugend wird auf das erste Januar-Wochenende verschoben“, so Schlücking. Dieser Gedanke kam auch bei den angesprochenen Vereinen an. „Wir haben in diesem Jahr ein qualitativ hochkarätig besetztes Feld. So haben bei der männlichen A-Jugend mit den Füchsen Berlin, dem TSV Bayer Dormagen und dem MT Melsungen schon drei der vier Teams zugesagt, die in diesen Tagen den deutschen Meister ausspielen“, sagt Raimund Giacuzzo. Wenn jetzt auch noch die Zusage der Rhein-Neckar-Löwen kommen sollte, käme praktisch das „Final-Four-Turnier“ der A-Jugend in die Hönnestadt.

Bei der weiblichen A Jugend gibt es mit dem HC Leipzig, dem Buxtehuder SV und dem TSV Bayer Leverkusen ein ähnliches Stelldichein der diesjährigen Top-Teams.„Eines wird es nicht geben, dass die Mannschaften von Halle zu Halle reisen müssen. Eine Gruppe wird in einer Halle spielen“, sagt Raimund Giacuzzo. Die Kontakte sollen zu Corona-Zeiten völlig eingegrenzt werden. So wird es auch keine gemeinsame Eröffnungsfeier in der Walramhalle geben und ebenso keinen Finaltag in der Kreissporthalle. „Wir werden die Finalrunde bei der A- und B-Jugend in der Kreissporthalle spielen. Die Mädchen bleiben in der Walramhalle“, so Giacuzzo. Neu ist auch, dass am ersten Turniertag, dem Samstag, keine Mannschaft ausscheiden wird.

Andere Spielzeiten

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Eine Änderung wird es in der Spielzeit geben. Statt der gewohnten einmal 25 Minuten, geht es in der Vorrunde über zweimal 18 Minuten mit einer Pause von vier Minuten. „Bei den Schiedsrichtern hoffen wir darauf, dass uns der DHB wieder mit seinen Nachwuchsschiedsrichtern unterstützt“, setzt man bei den „Wölfen“ auf die Hilfe von Thorsten Kurzawe, der in der Vergangenheit stets die Elite der Nachwuchs-Schiedsrichter in die Hönnestadt holte. Eines bringt die Zeit nach Corona dann auch noch mit sich. Die SG Menden Sauerland wird den Vereinen keine Übernachtungsmöglichkeiten in den Schulen bieten können. „Das wird es nicht mehr geben. Ebenso das gemeinsame Frühstück im Bürgersaal.

Den Corona-Virus hat man bei den Handballern im Blick. Schnelltests sind da auch ein Thema. „Obwohl – der ganze Nachwuchs aus den Bundesligen wird ja getestet“, sagt Raimund Giacuzzo. Jetzt heißt es aus Sicht der heimischen Handballfans Geduld zu haben – denn eines kann jetzt noch nicht final geklärt werden: Wie viele Zuschauer bei den Spielen im August letztendlich dabei sein dürfen. „Da müssen wir warten und schauen, was möglich ist“, sagt Frank Schlücking. Trotzdem könnte man jetzt schon über den Sauerlandcup 2021 sagen: „Da spielen die Besten.“