Menden. Für Geschäftsführerin Christina Geiseler läuft das Jugendtraining bei der LG Menden gut. Aktuell arbeiten die Kinder an ihrer Bestform.

Wenn es in der heimischen Region um Leichtathletik geht, fällt meistens zuerst der Name von Christina Geiseler. Die heute 70-Jährige hat in ihrer über Jahrzehnte langen Laufbahn viele Wettkämpfe und herausragende Sportlerpersönlichkeiten miterlebt und kennenlernen dürfen – und das in unterschiedlichsten Funktionen.

Sowohl in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft weiß sie bestens über die Leichtathletik in Menden Bescheid. Seit 2009 ist die gebürtige Fröndenberger Geschäftsführerin der LG Menden. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt sie, was sie an der Corona-Pandemie stört und wie es bei der LG Menden läuft.

Neustart im Jugendtraining

Seit Mitte März hat die LG Menden die Möglichkeit, wieder in kleinen Gruppen zu trainieren. "Unsere kleinen Kinder wurden in verschiedene Gruppen zu verschiedenen Tageszeiten aufgeteilt. Somit konnten wir gewährleisten, dass nicht mehr als zehn Kinder in einer Gruppe waren", erklärt Christina Geiseler. Durch die Ferienzeit habe sich diese Entwicklung allerdings wieder etwas eingedämmt. Ursprünglich sollte in Gruppen bis zu 20 Kindern bis zu 14 Jahren trainiert werden. Doch diese Regelung wurde relativ schnell seitens der NRW-Landesregierung wieder zurückgenommen. "Unsere Übungsleiterinnen, haben für die U12, U14 und U16-Kinder Trainingspläne erstellt, damit diese weiterhin trainieren können." In der Gruppe der älteren Jugendlichen wird einmal in der Woche regelmäßig in Skype-Training angeboten, das Koordinations-, Kräftigungs- und Stabilisationsübungen beinhaltet.

"Mit der U12 trainieren wir mittlerweile wieder zweimal in der Woche auf dem Platz. Sowohl das Training für die jüngeren als auch für die älteren Kinder funktioniert gut", so Christina Geiseler weiter. Viele Athleten treffen sich, natürlich corona-konform, maximal in Zweiergruppen, um gemeinsam ihre Laufeinheiten zu absolvieren. "Dadurch, dass die gesamte Herbst- und Wintersaison aufgrund des Lockdowns ausgefallen ist, muss natürlich ein gewisser Wiederaufbau erfolgen. Das ist aber in der aktuellen Zeiten etwas schwierig", sagt die LG-Geschäftsführerin, die über die Probleme der Jugendlichen im Bilde ist.

Probleme mit Trainingszeiten

Im Huckenohl-Stadion, in dem die LG Menden trainiert, müssen die Trainer und Funktionäre ihre Trainingszeiten vorher anmelden. Eine andere Option haben die LG-Athleten auch nicht, da das Huckenohl-Stadion die einzige Sportstätte in Menden mit einer Laufbahn ist. "Das ganze ist aus meiner Sicht wenig zielführend, weil die Stadt Menden das Stadion auch für Freizeitsportler geöffnet hat, die keine festen Zeiten haben", sagt Christina Geiseler über die schwierige Situation für Leichtathleten in der Hönnestadt. "Wir ziehen uns dann immer unsere Ecke zurück. Aber ich bin generell der Meinung, dass wenn ich als Freizeitsportler laufen möchte, dass ich dann nicht unbedingt die Laufbahn im Stadion benötige", ergänzt die Funktionärin.

Angst um Sportfeste

Dennoch sei die Freude bei den LG-Athleten groß, dass sie nach so langer Zeit überhaupt wieder Sport machen können. "Wir haben auch für dieses Jahr einige Sportfeste angemeldet. Allerdings wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, ob wir sie durchführen können", sagt Christina Geiseler über die Pläne des Vereins für 2021. Das erste dieser Sportfeste, drei waren geplant, soll bereits im Mai stattfinden. Doch auch Christina Geiseler weiß, dass bis dahin noch einiges passieren muss. "Wir werden sehen, ob wir das Event durchführen dürfen."

Im September des vergangenen Jahres gab es die bislang letzte dieser Veranstaltungen. Natürlich alles mit einem Hygienekonzept und Nachverfolgungsstrategien. Allerdings durfte der Verein kein Catering durchführen, also keinen Kaffee und Kuchen verkaufen. "Für einen kleinen Verein fallen da natürlich Einnahmen weg, die wir sonst gerne in die Jugendarbeit gesteckt hätten. Aber das ist für uns auch nicht ausschlaggebend. Wir wollen einfach für unsere Athleten, für unseren Kreis, und für die Sportler über den Kreis Sportfeste wieder anbieten."

Kein Mitgliederschwund

Obwohl die LG Menden unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leidet, hat dies nur eine geringe Auswirkung auf den Verein als Ganzes. Die Mitgliederzahlen bleiben derzeit doch stabil. "Wenn wir Abmeldungen zu verzeichnen haben, sind es doch meist Athleten, die schon lange nicht mehr aktiv sind. Diese sind zum Beispiel aufgrund eines Studiums nicht mehr in Menden. Und bei den ganzen Kleinen, wo wir eine U8- und eine U10-Gruppe haben, wo auch immer reichlich Kinder da sind, da kommen und gehen immer wieder welche", erklärt die Geschäftsführerin. Das führt sie aber darauf zurück, dass viele Kinder zu Beginn mehrere Sportarten ausprobieren und erst später sich auf eine Sportart festlegen.

Der Verein hat zusätzlich beim VfL Platte Heide eine Breitensportgruppe. Dort sieht es schon schwieriger aus. "Für die ist das schon tragisch. Die können sich zwar treffen und eine Fahrradtour machen oder laufen, aber sie können derzeit in keine Halle. Das ist nicht ganz einfach. Aber auch da habe ich nur wenige bis gar keine Abmeldungen bekommen."