Menden. Theoretisch dürfen Leichtathleten wieder in kleinen Gruppen draußen trainieren. In der Praxis sind aber andere Ideen gefragt.
Die neue Corona-Schutzverordnung gilt seit der vergangenen Woche. Während Fußballer und Handballer weiterhin auf Lockerungen warten, die ihnen einen Wiedereinstieg in ihren Sport ermöglichen, gibt es für die Leichtathleten einen kleinen Lichtblick: Sie dürfen unter Auflagen wieder unter freiem Himmel trainieren.
„Zumindest in der Theorie“, schränkt Christina Geiseler, Geschäftsführerin der LG Menden ein. Denn bislang ist das Huckenohlstadion für die Vereine noch nicht wieder geöffnet. Nur Individualsport ist möglich. „Laufen gehen war ja in den vergangenen Wochen weiterhin möglich. Das haben unsere Sportler auch lange in Anspruch genommen, um sich fitzuhalten“. erklärt Geiseler.
Hallensaison fällt aus
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Aufgrund der Jahreszeit wären die Leichtathleten normalerweise gerade in der Vorbereitung auf die Hallensaison, die in den Wintermonaten starten würde. Konjunktiv, denn bereits vor einigen Wochen musste der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen den Wettkämpfen unter dem Hallendach eine Absage erteilen. Was bei den Jugendlichen und Erwachsenen kein Problem darstellt, das individuelle Training, ist derzeit ein Problem im Kinderbereich der LG.
„Da funktioniert es natürlich nicht, dass die Kinder individuell laufen gehen oder ihre Übungen machen. Das funktioniert meistens nur, wenn die Kinder in einer sehr sportbegeisterten Familie leben, die das gemeinsam mit ihnen macht“, sind der Mendenerin, die auch lange beim FLVW in Sachen Leichtathletik unterwegs war, die Probleme der jüngsten Athleten nicht fremd.
Stabiübungen via Skype
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Mit einer modernen Lösung sollte diesem Problem begegnet werden. Über Skype wollte die LG den Kindern regelmäßig ein interaktives Training ermöglichen. „Wir wollten den Kindern Stabilitätsübungen anbieten, um weiterhin in Form und vor allem auch in Kontakt mit den Kleinen zu bleiben. Leider war die Resonanz darauf nicht so groß“, bedauert Christina Geiseler.
„Dass wir gerade nicht in die Hallen dürfen, ist in dieser Altersklasse das größte Problem. Gymnastik und Zirkeltraining sind unter freien Himmel gerade nicht möglich. Aber die Entscheidung ist natürlich nachvollziehbar. Training in geschlossenen Räumen ist gerade einfach zu gefährlich. Daher wäre das Training via Skype eine sehr gute Alternative“, weiß Geiseler.
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Das Training im Stadion war in den vergangenen Jahren auch im Winter noch für die Leichtathleten möglich. „Wir haben uns da, wenn es möglich war, einmal die Woche zum Laufen im Stadion getroffen. Derzeit haben ja nur Kaderathleten das Privileg, beim Stützpunkt in Dortmund vollumfänglich trainieren zu dürfen“, erklärt die LG-Geschäftsführerin. Wie es weitergehen wird, ist noch unklar. „Erstmal müssen die Zahlen runter, ansonsten sind die Planungen sowieso müßig“, wagt Geiseler keinen Blick voraus.