Krefeld. Nach vier Niederlagen in Serie jubelten die Iserlohn Roosters wieder. Doch nach einem Sieg sah es gegen die Krefeld Pinguine erst nicht aus.
Jason O’Leary schaute ein wenig nach unten, als ihm Ersatztorwart Janick Schwendener mit einem kurzen Kommentar den Statistikzettel überreichte. Doch das Schmunzeln des Cheftrainers der Iserlohn Roosters war nicht zu übersehen. So ein Drittel wie das soeben beendete zweite im Auswärtsspiel gegen die Krefeld Pinguine dürfte auch O’Leary selten erlebt haben. Die erhoffte Revanche war wieder zum Greifen nahe.
Roosters siegen mit 7:3
Aus einem 1:2-Rückstand machten die Sauerländer eine 6:2-Führung. Letztendlich gewannen sie die Partie in der Gruppe Nord der Deutschen Eishockey Liga mit 7:3 und festigten Platz vier.
„Wir haben die kleinen Dinge richtig gemacht“, sagte Roosters-Spieler Marko Friedrich in der Drittelpause ins Mikrofon von MagentaSport und ergänzte: „Im ersten Drittel waren wir nicht im Spiel und haben viele Fehler gemacht.“
Damit lag Friedrich teilweise richtig. Denn die Sauerländer, die nicht nur ihre Niederlagenserie beenden, sondern sich auch für die 3:6-Heimpleite gegen die Pinguine revanchieren wollten, agierten im ersten Drittel zwar spielbestimmend. Allerdings ließ die konsequente Krefelder Defensive kaum Torchancen für die Roosters zu. Auf der Gegenseite bestraften die Gastgeber Nachlässigkeiten konsequent. Alex Trivellato (2. Minute) und Arthur Tianulin (8.) trafen zum 2:0 für Krefeld.
Torreiches zweites Drittel
Erst fünf Sekunden vor der Drittelpause gelang Brody Sutter der Anschlusstreffer zum 1:2 – doch dann schossen sich die Sauerländer gegen das Tabellenschlusslicht den Frust der zurückliegenden Partien von der Seele. Sutter (22.) und Friedrich (23.), bei angezeigter Strafe gegen Krefeld, drehten den Spielstand auf 3:2. Der Widerstand der Pinguine war gebrochen. Joel Lowry (31.), Brent Raedeke (33.) und Joe Whitney (38.) bauten die Führung bis zur nächsten Drittelpause auf 6:2 aus. Tim Fleischers 7:2 (50.) war ebenso Ergebniskosmetik wie Alex Blanks 3:7 (59.).
Jason O’Leary war anschließend entsprechend zufrieden. „Boris hat einen sehr guten Job gemacht“, lobte der Roosters-Trainer den ehemaligen Roosters-Spieler Boris Blank, der Krefeld als Interimstrainer vier Spiele lang führte. In dieser Zeit gelangen der erste Saisonsieg (in Iserlohn) und der zweite (in Düsseldorf). Jetzt kehrt Blank auf seinen Co-Trainer-Posten zurück, da der neue Cheftrainer Clark Donatelli am Freitag gegen die DEG erstmals hinter der Bande stehen soll.
Das sagt O’Leary
„Wir haben gewusst, dass Krefeld eine sehr talentierte Mannschaft hat“, erklärte O’Leary und ergänzte: „Sie sind sehr schnell, wenn man Fehler im offensiven Drittel macht, dann ist es schwierig und gefährlich. Wir haben zu locker gespielt.“ Was sich nach dem ersten Drittel änderte? „Wir haben unseren Gameplan behalten und nur ein paar Sachen geändert. Wir haben konsequenter gespielt. Man darf in dieser Liga nie eine Mannschaft unterschätzen.“
Boris Blank erkannte in dem Anschlusstreffer von Brody Sutter kurz vor Ende des ersten Drittels einen Knackpunkt in der Partie: „Wir haben gut angefangen, aber wir haben gedacht, es läuft so weiter – und so ist es im Eishockey nicht“, sagte er. Nach dem Gegentreffer sei die Körpersprache nicht gut gewesen, zudem „haben wir kompliziert gespielt, alle wollten Tore schießen und wir sind von unserem Gameplan weggegangen“, ergänzte Blank: „Und wir verlieren wieder das zweite Drittel.“