Menden. Nun ist es amtlich. Der Handballverband Westfalen bricht die unterbrochene Saison ab. Die heimischen Vereine sind wenig überrascht.

Der Handballverband Westfalen bricht die durch den Corona-Lockdown unterbrochene Saison 2020/2021 mit sofortiger Wirkung ab. Dieses teilte der Verband gestern seinen Mitgliedern mit. Nach reiflicher Überlegung entschloss man sich zu diesem Schritt. „Die Situation ist so, dass es weiterhin überhaupt nicht absehbar ist, wann Handball wieder möglich ist. Die Corona-Zahlen lassen jedenfalls diese Ansicht zu“, bestätigte Andreas Tiemann, Vorsitzender der technischen Kommission des Verbandes, die Entscheidung des Verbandes in Dortmund.

Absteiger entfallen

Als erste Alternative bietet der WHV eine Aufstiegsrunde an. „Wir planen, dass Vereine, die aufsteigen wollen, eine eigene Aufstiegsrunde spielen. Absteiger entfallen.“ Diese Möglichkeit war den Vereinen - darunter auch die heimischen Klubs von der SG Menden Sauerland II, Westfalia Halingen und der DJK Bösperde - in zwei Videokonferenzen vorgestellt worden. Die zweite Möglichkeit wäre eine Runde mit Freundschaftsspielen. Wann diese Runden über die Bühne gehen sollen, ist noch offen. „Das werden wir rechtzeitig mit den Vereinen besprechen“, sagt Andreas Tiemann. Allerdings können sich die Vereine auch gegen beide Möglichkeiten entscheiden.

Heimische Vereine reagieren gelassen

Bei den heimischen Vereinen ist man gelassen. „Eigentlich pfiffen das schon die Spatzen von den Dächern. Das war die einzige Möglichkeit“, sagt Joshua Schefers, Sportlicher Leiter der DJK Bösperde. In Bösperde sei man froh, dass Klarheit herrscht. „Jetzt gibt es Planungssicherheit. Aber der Verband hatte aufgrund der Zahlen keine andere Wahl.“ Über die beiden vorgeschlagenen Möglichkeiten „Aufstiegsrunde“ und „Freundschaftsspiele“ werde man in aller Ruhe reden. „Da werden wir uns Gedanken machen“, sagt Schefers.

Ein paar Kilometer weiter hat man mit dem Saisonabbruch gerechnet. „Das ist in Ordnung so. Corona lässt nichts anderes zu, auch wenn die Zahlen aktuell zurückgehen“, sagt Westfalia-Trainer Sebastian Swoboda. Der Coach macht allerdings auch deutlich, dass die geplante Runde mit Freundschaftsspielen für ihn nichts wäre. „Diese sogenannte Spaßrunde ist schon das Problem. Die Spiele werden nicht ernst genommen und schon erhöht sich die Verletzungsgefahr.“ Interessanter wäre für ihn die Aufstiegsrunde. „Da werde ich mit meiner Mannschaft drüber reden“, will Swoboda die weitere Entwicklung abwarten.

Sehnsucht nach Handball

Siggi Motzki-Biele, Trainer der Verbandsliga-Handballerinnen der SG Menden Sauerland, macht seine Sehnsucht deutlich, aber blickt sorgenvoll in die Zukunft. „Ich würde gerne spielen. Denn ich sehe die Gefahr, dass unser Sport die Aktiven verliert.“ Eine Aufstiegsrunde oder die Freundschaftsspielserie wären für ihn richtig.