Menden. In einer Videokonferenz sprechen die Vereine und der Handballverband Westfalen über das weitere Vorgehen der unterbrochenen Saison.

Einen Tag nach der Bund-/Länderkonferenz zur Verlängerung des Corona-Lockdowns trafen sich die Vereine der überkreislichen Ligen des Handballverbandes Westfalen mit den Offiziellen des Verbandes zu einem Gedankenaustausch per Videokonferenz. Dabei wurde schnell klar, dass es immer unwahrscheinlicher wird, dass die Saison noch ein Ende mit zumindest einer gespielten Serie findet. So glaubt man zum Beispiel auch bei den heimischen Landesligisten SG Menden Sauerland II, der DJK Bösperde und dem TV Westfalia Halingen an ein "normales" Ende der Saison 2020/2021.

"Im Moment erscheint es weitaus realistischer, dass ich am Samstag im Lotto gewinnen werde", flüchtet sich Andreas Tiemann, der Vorsitzende der technischen Kommission des Handballverbandes Westfalen, schon ein wenig in den Galgenhumor. Und in der Tat scheint das Ziel, ab März wieder "auf die Platte" zurückzukehren und zumindest eine Saisonhälfte zu spielen, Lichtjahre entfernt.

Corona-Zahlen fest im Blick

Doch beim Verband will man keinesfalls weitergehen. "Wir werden auf keinen Fall Ende Januar schon die Saison abbrechen. Wir werden die kommenden Woche abwarten, wie sich die Zahlen entwickeln", sagt Andres Tiemann. Der Ostwestfale schiebt dann auch noch die Begründung nach. "Es darf nicht sein, dass uns dann später Vorwürfe gemacht werden, wir hätten zu früh abgebrochen", sieht Tiemann an der verlängerten Wartezeit kein Problem. "Wir schauen dann Anfang bis Mitte März wie es in den Kreisen aussieht, ob die Vereine überhaupt trainieren können. Denn da gibt es von Kreis zu Kreis Unterschiede", so Andreas Tiemann. So wurde am Mittwoch dann noch einmal über die Möglichkeit gesprochen, mit einer freiwilligen Runde mögliche Aufsteiger zu suchen. Oder für die Vereine, die keinen Aufstieg anstreben, Spielmöglichkeiten zu schaffen.

Handball weiterhin in der Nebenrolle

"Wir wollen keinesfalls Handball verhindern", so Tiemann. Der Hiller weiß aber auch, dass der Handball weiterhin nur eine Nebenrolle während der Corona-Pandemie inne hat. Joshua Schefers, sportlicher Leiter der DJK Bösperde, wurde da deutlich. "Es ist gut, dass es beim Verband Leute gibt, die sich Gedanken machen. Meine persönliche Meinung ist allerdings die, dass im Moment wo die Zahlen noch so hoch sind, es sich verbietet über Handball zu sprechen", so der Bösperder. Eine Meinung, mit der er in der heimischen Sportfamilie nicht allein stehen dürfte.

Die Kollegen von der SG Menden Sauerland II sehen die Situation ebenfalls recht gelassen. "Wir werden uns in den nächsten Tagen damit befassen, wie wir weiter verfahren", sagt Timo Schneidersmann, der sportliche Leiter der "Wölfe". Aufstiegsambitionen hegen die "Wölfe" mit ihrer Zweitvertretung sowieso nicht. Und ob man sich an einer freiwilligen Freundschaftsspiel-Runde beteiligt, dürften die kommenden Tage zeigen.

SG-Reserve: Nachfolger von Thorsten Stange soll bald feststehen

Weitaus größere Bedeutung scheint bei der SG die Besetzung der Trainerstelle des Landesliga-Teams zu haben. So soll in den kommenden Tagen der Nachfolger von Thorsten Stange feststehen. "Es stehen da noch Gespräche", gibt sich Schneidersmann verhalten optimistisch. Beim TV Westfalia Halingen sieht man die Situation genauso wie bei den Kollegen. Ein passendes vorläufiges Schlusswort fand Joshua Schefers. "Irgendwann werden wir wieder in die Hallen können und Handball spielen. Freuen wir uns darauf", so der DJK-ler.