Menden. Die New Generation Dancecrew nutzt den Lockdown, um mit Challenges den Kontakt aufrecht zu erhalten und so einen Ausgleich zu haben.
Sie fühlen sich für einen Moment wie Prinzessinnen, die Minis der New Generation Dancecrew, die voller Elan und konzentriert für ihre Zuschauer tanzen. Als Tanzfläche dient das Wohnzimmer, die Zuschauer sehen sie gar nicht. Statt Auftritten erwarten die Tänzerinnen regelmäßige Challenges — wie zum Beispiel die Disney-Challenge für die Minis. "Das Ziel war, dass wir weiterhin alle Kontakt halten. Alle sollen weiterhin Spaß am Tanzen haben, auch wenn wir momentan nicht zusammen trainieren können", erklärt Jennifer Kersting, Trainerin der New Generation Dancecrew.
Deshalb hätten sich die Mädchen immer wieder neue Dinge ausgedacht, mit denen der Zusammenhalt gestärkt wird. Am Anfang des Lockdowns eben eine Disney-Challenge für die Kleinen, und eine 90s-Challenge für die Ü-16-Mädchen. "Die sind ja in diesen Jahrgängen geboren", sagt Kersting. Dann hieß es kreativ sein: Lieblingslied raussuchen, Choreo entwerfen und ein eigenes Video schneiden. "Auf Instagram gibt es alle Auftritte der Disney- und 90s-Tänzerinnen zusammengeschnitten."
Keine leichte Zeit
Weihnachtsstimmung kam auf dem NGDC-Account auch auf, "alle haben sich einen Song ausgesucht und versucht, den nach zu tanzen." Ebenfalls nicht fehlen konnte zuletzt dann auch die Jerusalem Challenge. "Für uns ist dieses Video einfach ein Zeichen, dass wir auch in dieser schwierigen Zeit zusammenhalten", so Jennifer Kersting. Auch die Familien der Kids hätten teilweise mitgemacht, "das war einfach Klasse."
Kersting ist es wichtig, den Kindern gerade momentan einen Ausgleich zu schaffen, wo Schule und Kindergarten geschlossen bleiben. "Es gibt auch noch eine Zeit nach Corona", will sie Mut machen. "Gerade ist alles etwas blöd. Die Kinder stehen nicht gern allein vor der Kamera zuhause, ich mache das auch nicht gerne." Dazu kommen laufende Kosten für die Trainerin, jede Menge Videoschneide-Arbeit, eine Beitragssenkung um die Hälfte, und der Unterricht, der online stattfinden muss. "Keine leichte Zeit."
Viele Ideen für die Zukunft
Doch die Arbeit zahlt sich aus. "Jenny ist die beste Trainerin", schwärmt die 8-jährige Sophia auf einer Memo an ihre Trainerin. In der Weihnachtszeit gab es für sie und ihre Kolleginnen einen Jutebeutel mit dem pinken NGDC-Logo, und auch einen Team-Mundschutz haben die Mädels bekommen. Und für den NGDC-Weihnachtsmann haben die Kleinen sogar Kunstwerke vorbereitet — auch ihre Mamas sind glücklich. "Lass dich nicht bequatschen", sagt eine. "Du machst das super." Eine andere berichtet von ihrer Tochter. "Wenn Jenny eine Tanzaufgabe bekommt, wird direkt geübt. Sogar ihre Geschwister machen manchmal mit. Nicht zu tanzen wäre doof und Jenny nicht zu unterstützen auch. Weil es kommt ja auch wieder eine Zeit danach und dann hoffen die Kinder wieder auf Freizeitangebote."
Die Zeit danach — auf die ist die Freude groß. "Wenn es wieder losgeht, starten wir natürlich direkt”, sagt Kersting. Videos sind in Planung, eine Zusammenarbeit mit einer Eventfirma. "Und zu unseren Partnern, zum Beispiel den Schützenbruderschaften, halten wir Kontakt.” Für 2021 ist dann noch etwas Großes geplant. "Man kennt uns ja für unsere LED-Masken. Bald wird es da noch etwas Neues geben. Was, darf ich aber noch nicht verraten", zwinkert sie.