Iserlohn. Am Dienstag (19.30 Uhr) empfängt Eishockey-Erstligist Iserlohn Roosters die Eisbären Berlin in der DEL. Wir stellen den Gegner vor.
Die Ausgangslage
Drei DEL-Spieltage sind absolviert - und die Eisbären Berlin stehen in der Nord-Gruppe an der Spitze der (noch wenig aussagekräftigen) Tabelle. Sie gingen noch keinmal punktlos vom Eis. Zwischen dem 3:2 gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven zum Auftakt und dem 5:0 gegen die Krefelder Pinguine gab es zwar eine 0:1-Pleite gegen die Grizzlys Wolfsburg. Allerdings erst nach Penaltyschießen, sodass die Eisbären immerhin einen Zähler behaupteten.
Ein durchaus erfolgreicher Start also, mit dem vor dem Beginn der Spielzeit nicht unbedingt zu rechnen war. Teils deutliche Pleiten beim Magentasport-Cup, Team-Quarantäne aufgrund mehrerer Corona-Fälle und schmerzhafte Abgänge - die Vorbereitung war mehr als holprig verlaufen.
Stärken und Schwächen
Basis des bisherigen Erfolgs der Berliner ist eine kompakte Defensive. Nur drei Gegentore sind mit Abstand der Spitzenwert in der Nord-Staffel. Beim jüngsten 5:0 über Krefeld krönte Torhüter Mathias Niederberger seine starke Leistung mit einem Shutout. Ebenso hatte sein Vertreter Tobias Ancicka gegen Wolfsburg den Kasten bis zum Penaltyschießen sauber gehalten. Und auch in Unterzahl lassen die Berliner kaum etwas zu (ein Gegentor/94.44 Prozent).
Offensiv-Spektakel ist hingegen kein Attribut, das sich die Eisbären auf die Fahne geschrieben haben. Nur Schlusslicht Krefeld (6) trifft seltener als EBB (8). Mögliche Gründe dafür: Einerseits setzt Berlin eher auf Spielkontrolle, zudem müssen sich die neuformierten Angriffsreihen wohl noch finden. Dennoch wäre es vermessen, das Offensivspiel der Eisbären als Schwäche zu deklarieren.
Das Personal
Fixpunkte im Eisbären-Sturm waren zuletzt die beiden Neuzugänge Matthew White (vorher Dynamo Riga/Lettland) und der aus Krefeld gekommene Kristopher Foucault. White steht bei drei Treffern und zwei Assists, Foucault erzielte zwei Tore und legte zwei weitere auf. Gemeinsam mit Mark Zengerle (kein Tor, drei Vorlagen) ist die Berliner Paradereihe die mit Abstand gefährlichste. Ansonsten steht Leonhard Pföderl bei zwei Treffern. Und Marcel Noebels, im Vorjahr zum Spieler der Saison gewählt, ist nach zwei Einsätzen noch torlos, er kommt auf zwei Assists. Doch vor allem die durchweg starken Leistungen der Defensivspieler sorgen dafür, dass die Abgänge von Topspielern wie Maxim Lapierre, André Rankel, Austin Ortega oder Florian Kettemer bislang nicht schwer ins Gewicht fielen.
Der Trainer
Seit Mai 2019 steht Serge Aubin bei den Berlinern an der Bande. Der 45 Jahre alte Kanadier bestritt unter anderem über 350 NHL-Partien während seiner aktiven Karriere, die er 2012 in Diensten der Hamburg Freezers beendete. Ebenso war Hamburg Aubins erste Station als Cheftrainer (2014 bis 2016). In der abgebrochenen Vorsaison führte er die Eisbären auf den vierten Tabellenplatz. Mit dem jüngsten Auftritt seines Teams zeigte sich Aubin zufrieden: „Das war ein gutes Spiel, wir haben uns gut bewegt und den Puck gut verwaltet. Es sah nach hinten und auch nach vorn gut aus“, meinte der Trainer nach dem 5:0 gegen Krefeld gegenüber der Berliner Morgenpost.
Die letzten Duelle
Die Vorjahres-Bilanz zwischen Iserlohn und Berlin ist ausgeglichen - in insgesamt vier Duellen behielt jeweils das Heimteam die Oberhand. Am Seilersee siegten die Roosters mit 3:1 und 5:2, während sich die Eisbären mit 4:0 und 4:2 in der Mercedes-Benz-Arena durchsetzten.
"Overtime" - der Eishockey-Podcast zu den Iserlohn Roosters: Die aktuelle Folge mit Kapitän Torsten Ankert