Menden. Vom Bundesliga-Manager bis zum Mitspieler aus der Jugend. Ganz Menden drückt dem neuen Trainer die Daumen.

Es ist gut eineinhalb Jahrzehnte her, da trainierte Oliver Ruhnert die Fußballer des damaligen Verbandsligisten SF Oestrich-Iserlohn. Zu seinen Spielern zählte damals der gebürtige Mendener Edin Terzic. Am Freitag gibt es ein Wiedersehen der beiden Protagonisten - allerdings in völlig anderer Reihenfolge. Ruhnert ist mittlerweile Geschäftsführer Fußball beim Bundesligisten Union Berlin. Sein ehemaliger Schützling Terzic ist seit Sonntag neuer Trainer von Borussia Dortmund. Und am Freitag ist der BVB zu Gast bei den „Eisern“ in der Bundeshauptstadt.

„Wer hätte das gedacht, dass sich zwei ehemalige Oestricher mal in der Bundesliga wiedersehen“, muss Oliver Ruhnert angesichts der Konstellation schon ein wenig schmunzeln. Dann verdeutlicht der Fußball-Fachmann, der auch in Menden ein sehr hohes Ansehen genießt, dass er sich über den Karrieresprung seines früheren Kickers freut. „Das ist schon eine schöne Geschichte. Edin war drei Jahre mein Spieler und hat da scheinbar sehr gut aufgepasst“, sagt Ruhnert lachend. Geschenke hat sein früherer Schützling aber nicht zu erwarten.

Huff verfolgt Terzics Weg

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Manuel Huff vom BSV Menden spielte damals mit Edin Terzic in Oestrich. „Das freut mich für ihn. Vielleicht hat er ja das notwendige Glück, dass das eine langfristige Sache wird. Edin war immer ein korrekter Typ“, erinnert sich der BSV-Routinier an den einstigen Teamkollegen. Huff hat den Weg von Edin Terzic in den vergangenen Jahren aufmerksam verfolgt.

„Natürlich schaut man da genau hin, wenn man denjenigen auch noch kennt und mit ihm zusammen gespielt hat. Ich freue mich sehr für ihn“, sagt Manuel Huff. Dass der einstige Mannschaftskamerad die Chance hat, längerfristig Chef bei den Borussen zu sein, kann sich Manuel Huff durchaus vorstellen. „Wenn er es schafft, die Dortmunder Fans für sich zu gewinnen ist das durchaus möglich. Die BVB-Fans brauchen Emotionen und die kann Edin ihnen vorleben“, sieht Huff den neuen Trainer keinesfalls nur als Aushilfe.

Talentierter Spieler

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Auch beim Nachwuchs des BSV Menden freut man sich über die Beförderung von Terzic zum BVB-Trainer. „Ich war nie ein Freund von Lucien Favre. Vielleicht schafft es Edin ja, die notwendige Emotionalität in die Mannschaft zu bringen“, sagt Jochen Leipertz. Der Trainer des Kreisligisten BSV Menden II absolvierte zusammen mit dem neuen BVB-Coach gemeinsam die ersten Schritte als Fußballer. „Wir haben beide zusammen in der D-Jugend gespielt“, erzählt Jochen Leipertz.

Dass der einstige Teamkollege einen solchen Weg gegangen ist, freut Jochen Leipertz. „Ich drücke ihm die Daumen. Das ist doch eine tolle Geschichte, dass ein gebürtiger Mendener jetzt beim BVB auf der Bank sitzt.“ Und der Hönnestädter hat auch einen Wunsch. „Es wäre schön, wenn da eine längere Sache raus wird“, hofft Jochen Leipertz.

Kampmann schwärmt von Terzic

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Ein anderer Weggefährte aus Jugendzeiten war Björn Kampmann. Kampmann war damals Torwart jener D-Jugend um Edin Terzic. „Das ist eine klasse Sache für Edin, aber auch für den BSV Menden. Es ist doch toll, wenn jemand auf so einer Position aus unserer Stadt kommt“, sagt Björn Kampmann.

Dass mit dem neuen Dortmunder Trainer die Spiele des BVB wieder ansehnlicher werden, hofft auch Josef Warburg. Der Hönnestädter war über viele Jahre in die Jugendarbeit beim BSV Menden involviert. „Ich musste mir am Samstag mit Bayern-Fans das 1:5 gegen Stuttgart anschauen. Das war nicht gerade ein Vergnügen“, hofft er unter dem neuen Trainer auf einen Ergebnisumschwung im Spiel der Borussen.

Auf den Spuren von Hansi Flick

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An Edin Terzic hat er noch Erinnerungen aus den ersten Gehversuchen beim Mendener Nachwuchs. „Edin Terzic war das größere fußballerische Talent als sein Bruder Alen. Es war schnell klar, dass Edin seinen Weg gehen würde. Sein Bruder Alen ist dem BSV ja bis zur A-Jugend treu geblieben“, erzählt Josef Warburg. Der Pensionär kann sich auch eine längere Amtszeit von Edin Terzic beim BVB vorstellen.

„Warum denn nicht? Bei Bayern München hat man doch zunächst auch nicht gedacht, dass das eine langfristige Sache mit Hansi Flick wird. Vielleicht schafft Edin Terzic es ja, die Mannschaft wieder auf den Weg zu bringen. Es muss wieder mehr Leben in die Mannschaft und dafür ist Edin der richtige Typ“, ist Warburg sicher. Eines dürfte klar sein, in Menden drücken nicht nur BVB-Fans dem neuen Trainer die Daumen.