Menden/Krefeld. Der junge Mendener Tom-Eric Bappert spielt Eishockey für die Krefeld Pinguine – oder den EC Hollywood? Das sagt er zu den aktuellen Turbulenzen.

Am liebsten würde Tom-Eric Bappert einfach nur Eishockey spielen. Doch dem Verteidiger der Krefeld Pinguine geht es wie aktuell manchem Fußballer des FC Schalke 04 : Ereignisse im Klub stören verlässlich die Konzentration auf das für den Mendener Wesentliche, den Sport . In einer Mitteilung erklärten die Pinguine selbst sogar: „Wir sind für die uns vorliegende Situation verantwortlich und möchten sie nun lösen, um uns wieder auf Eishockeyspielen zu konzentrieren – weg vom EC Hollywood.“

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Wer nach der öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht unter den Klubbesitzern über nicht geleistete Zahlungen in der vergangenen Saison dachte, ein größeres Drunter und Drüber könne es selbst in Krefeld nicht mehr geben, sieht sich aktuell eines Besseren belehrt. Zwar wird weiter gerätselt, warum der Schweizer Stefano Ansaldi mit seiner Firma Save’s AG die Mehrheit im Klub übernahm, doch übertönt wird dies jetzt von aktuellen Ereignissen. In deren Zentrum steht der erst 24-jährige Sergey Saveljev, der Roger Nicholas nach dessen freiwilligem Aus als Geschäftsführer beerbte.

Aufwärm-Boykott der Mannschaft

Eine wohl verspätete Auszahlung von Gehältern; ein unerwarteter, zusätzlicher Gehaltsverzicht; ein zwischenzeitlich trotzdem auf 33 Akteure aufgeblähter Kader – um sein Missfallen auszudrücken, boykottierte das Team das Aufwärmen vor dem Spiel beim MagentaSport-Cup gegen Wolfsburg. Als in den meisten Klubs der DEL die Freude überwog, am 17. Dezember in die Saison starten zu können , produzierten die Pinguine negative Schlagzeilen.

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Mittendrin: Der Mendener Tom-Eric Bappert, 2019 mit Nebengeräuschen von den Roosters nach Krefeld gewechselt . Meist wurde Bappert in der Krefelder U21 in der Oberliga eingesetzt, jetzt will er den DEL-Durchbruch schaffen. Boris Blank, Ex-Spieler der Roosters und seit diesem Sommer Co-Trainer in Krefeld, lobt Bappert: „Tom hat sich weiterentwickelt. Seine Einstellung ist viel besser geworden. Er will jeden Tag lernen.“

Das sagt Krefeld

17:46 Minuten beträgt die durchschnittliche Eiszeit Bapperts nach den bisherigen drei Spielen Krefelds im MagentaSport-Cup. Doch Ergebnisse – finden kaum Beachtung, weil die Unruhe im Umfeld trotz Beteuerungen, dass der Verein finanziell stabil sei, nicht nachlässt. Im Gegenteil: Als „Flucht der Pinguine“ wurden die Abgänge einiger Spieler sowie des Trainers Glen Hanlon bezeichnet. „Das kann auch bei anderen Mannschaften passieren. Einige Spiele wollten keinen Gehaltsverzicht, einige hatten persönliche Gründe wegzugehen. Aus meiner Sicht ist nichts Schlimmes passiert“, erklärte Saveljev.

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Und was sagt Tom-Eric Bappert? „Mir kommt es vor, als würde alles durch die Medien sehr aufgebauscht und schlimmer dargestellt als es ist“, antwortet der Mendener auf Nachfrage. Und er ergänzt: „Wenn ich ehrlich bin, versuche ich mich mit all dem nicht zu beschäftigen, sondern mich nur auf das Sportliche zu konzentrieren. Denn das ist mein Job und das einzige, was ich beeinflussen kann.“