Iserlohn. Am 19. November wird über die Zukunft der DEL gesprochen. Wie ist die Lage bei den Iserlohn Roosters? Das sagt Boss Wolfgang Brück.

Die Nürnberg Ice Tigers waren die Ersten, der ERC Ingolstadt zog nach – und am Freitag gab auch die Düsseldorfer EG grünes Licht. Damit stehen zehn Mannschaften fest, die an einer wie auch immer aussehenden Saison in der Deutschen Eishockey Liga teilnehmen möchten – die neben der DEG weiteren sieben Mannschaften, die bereits beim MagentaSport Cup antreten, vorausgesetzt. Umso mehr brennt den Fans in der Region die Frage unter den Nägeln: Wann sagen die Iserlohn Roosters zu – oder eben ab? Wolfgang Brück , geschäftsführender Gesellschafter der Roosters, antwortet unter anderem auf diese Frage.

Eine Option: DEL in zwei Divisionen

Eine Option für eine eventuelle Saison in der DEL ist, die Liga vorerst in zwei Divisionen Nord und Süd aufzuteilen. „Es könnte mehrere Vorteile für die Klubs geben, wenn wir es so machen“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke : „Alleine das Thema der An- und Abreise wäre für alle Klubs einfacher darstellbar. Aber eine finale Entscheidung gibt es noch nicht.“

Zunächst müsse klar sein, wie viele Teams starten, dann werde der Modus festgelegt, erklärte er.

„Der Countdown läuft“, sagt Wolfgang Brück und verweist auf Donnerstag, 19. November. An diesem Termin treffen sich die DEL-Klubs bekanntlich erneut und wollen festlegen, ob die bereits zweimal verschobene Saison am 18. Dezember starten wird . Außerdem soll besprochen werden, nach welchem Modus gespielt wird.

„Die Klubs sind in der Spur und auf einem sehr guten Weg“, sagt Gernot Tripcke, Geschäftsführer der DEL, in einem auf der Verbandshomepage veröffentlichten Interview: „Ich merke, dass alle Klubs wollen und alles dafür tun, dass sie spielen können. Wir werden sicher auch vor dem Termin in der kommenden Woche nochmal mit allen sprechen.“

Treffen am 19. November

Spätestens am 19. November müssen auch die Iserlohn Roosters Farbe bekennen. Wolfgang Brück möchte zwar nicht bis zum letzten Moment damit warten, „aber aktuell gibt es noch nichts Neues“, sagt er – und verweist auf vier Themenkomplexe, an denen mit Hochdruck gearbeitet werde: Erlöse, (Personal-)Kosten, Fördergelder und Gesellschafter.

Wolfgang Brück, geschäftsführender Gesellschafter der Iserlohn Roosters, kämpft um die Zukunft seines Klubs.
Wolfgang Brück, geschäftsführender Gesellschafter der Iserlohn Roosters, kämpft um die Zukunft seines Klubs. © Michael May

„Wir erleben eine große Solidarität seitens unserer Fans und unserer Sponsoren“, erklärt Wolfgang Brück, ohne finanziell ins Detail gehen zu wollen. Ebenso bleibt der Roosters-Boss wie es seine Art ist vage, was die Reduzierung der Personalkosten betrifft. Allerdings dürfte ein Schlüssel zum Start in die Saison sein, dass auch die Iserlohner Spieler wie viele Kollegen in anderen Klubs auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten.

Dass das von der Politik versprochene staatliche Fördergeld in Höhe von 800.000 Euro noch nicht eingetroffen ist, erschwert die Planung. „Noch ist kein Euro aus dem Hilfspaket auf dem Konto“, sagt Brück: „Außerdem muss es mehr als Signale geben, was eine staatliche Förderung für 2021 betrifft! Denn es wird ja nicht so sein, dass wir ab Januar wieder normal vor Zuschauern spielen können.“

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Im Endeffekt sei mitentscheidend, „inwieweit unsere Gesellschafter willens sind, ein eventuelles finanzielles Loch mitzutragen“. Eins betont Brück jedoch: „Wir werden wirtschaftlich keinen Schwachsinn machen, nur um zu spielen.“

Diese Klubs zögern auch noch

Michael Krähling, Roosters-Experte des Fachmagazin „Eishockey Magazin“, kann diese Einstellung nachvollziehen: „Sollten die Roosters sagen, dass sie nicht teilnehmen, hätte ich vollstes Verständnis, so weh das auch täte. Wirtschaftlichkeit ist das eine, das andere ist die sportliche Wertigkeit: In der Schweiz sind aktuell mehr Teams in Quarantäne als spielfähig, in Österreich sieht es ähnlich aus. Das muss man ja auch festlegen: Wie werte ich Spiele, wenn eine Mannschaft nicht antreten kann?“

Spätestens am 19. November soll es Antworten geben. „Sobald wir für uns Klarheit haben, werden wir uns äußern“, sagt Wolfgang Brück. Noch ist es aber in Iserlohn ebenso nicht so weit wie in Köln, Straubing und Augsburg. Das sind die anderen drei Klubs, die nicht beim Magenta-Cup vertreten sind und sich aktuell bedeckt halten.