Menden. Der FC Schalke 04 und der FC Bayern München haben das mal geschafft. Nun gibt es auch in der Mendener Fußballgeschichte ein 6:6.

Was für ein verrücktes Spektakel! Es gibt Spiele, die bleiben den Beteiligten und anwesenden Zuschauern noch lange in Erinnerung. So wie am Sonntag in Bösperde. Zwölf Tore, irre Wendungen und am Ende eine Punkteteilung in der Kreisliga A Iserlohn zwischen dem GFV Olympos Menden und dem VfL Platte Heide. 6:6 (4:1) stand es nach 90 denkwürdigen Minuten. Ein filmreifer Spielverlauf und jede Menge graue Haare für die beiden Trainer.

„Das war ein unglaubliches Erlebnis für die Zuschauer. Und auch ich werde an dieses Spiel noch lange zurückdenken. 6:6 habe ich als Aktiver nie gespielt“, pustete GFV-Trainer „Orgel“ Kakiris nach Spielschluss erst einmal kräftig durch. Und auch seinem Amtskollegen auf Seiten des VfL Platte Heide, Petros Tsamatos, fehlten die Worte nach diesem Ereignis.

Kakiris’ Warnungen werden ignoriert

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Zumal sein Team zur Pause mit 1:4 hinten lag. „Wenn man sechs Tore schießt, möchte man so ein Spiel auch gewinnen“, wollte Petros Tsamatos nicht unbedingt in die Euphorie nach diesem spektakulären Spiel einstimmen. „Zumal wir das in der ersten Halbzeit alles andere als gut gemacht haben“, monierte der Grieche den Auftritt seiner Mannschaft auf dem Gemeindesportplatz in Bösperde in den ersten 45 Minuten.

Bei Olympos freute sich „Orgel“ Kakiris über das unglaublich effektive Konterspiel seiner Elf. „In den ersten 20 Minuten war das Spiel noch ausgeglichen. Dann hat meine Mannschaft das erstklassig gemacht“, lobte Kakiris die Vollstreckerqualitäten seiner Olympos-Schützlinge.

Bochtis eröffnet den Torreigen

Bochtis hatte den GFV mit 1:0 (26.) in Führung gebracht. Die Freude der griechischen Fans war noch nicht ganz verhallt, da zappelte die Kugel zwei Minuten später wieder im Netz. Wieder traf mit Daniel Bond ein Olympos-Kicker, doch dieses Mal ins falsche Tor - 1:1. Danach schaltete der Hellas-Express auf Vollgas um und war nicht mehr zu bremsen: Aliza Dervisoski mit zwei Treffern, sowie Kastriot Veseli sorgten für eine 4:1-Führung zur Halbzeit.

Die Vorentscheidung? Mitnichten, denn die zweiten 45 Minuten sollten spektakulär werden. Orgel Kakiris hatte bereits eine Vorahnung: „Ich habe meine Mannschaft dann in der Halbzeit gewarnt. Das Spiel sei noch nicht vorbei. Aber da müssen einige meiner Spieler wohl gedacht haben, was will der uns erzählen“, ärgerte sich Kakiris über die nachlassende Einstellung seiner Mannschaft. Denn nach dem Seitenwechsel spielte auf einmal nur noch der VfL.

Offener Schlagabtausch nach 4:5

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„Wir haben da etwas umgestellt“, erklärt Petros Tsamatos, welche Hebel er in der Pause in Bewegung gesetzt hat. Mit Robert Haufs Treffer zum 2:4 aus gut 20 Metern begann die Aufholjagd des VfL. Timo Böhme, Christopher Goralski und Niklas Hundsdorfer stellten mit ihren Treffern das Spiel auf den Kopf. Plötzlich führte die Mannschaft von Petros Tsamatos 15 Minuten vor dem Ende mit 5:4. Aber noch war ja Zeit und plötzlich waren es die Gäste vom Hülschenbrauck, die sich im sicheren Gefühl des Sieges zurücklehnen wollten. Es begann ein Zickzack des Toreschießens. Fünf Minuten nach der Führung gelang Kastriot Veseli der Ausgleich für Olympos.

Vom Wiederanpfiff weg antwortete Platte Heide durch Routinier Darius Smelich mit der erneuten Führung. Doch das sollte es immer noch nicht gewesen sein - Olympos kam noch einmal zurück. Aliriza Dervioski - mit drei Treffern bester Schütze der Partie - war es vorbehalten, den Schlusspunkt zu setzen. Nach 85 Minuten traf er zum 6:6. Danach einigten sich die Teams auf die Punkteteilung. Was für ein Spiel.