Balve. Zum Auftakt der DM gelang Isabell Werth der erste Sieg. Im Kampf um die Titel deutet sich beim Longines Balve Optimum ein enges Duell an.
Sie hatte es angekündigt: Die Rolle einer Statistin wollte Isabell Werth bei der Deutschen Meisterschaft der Dressurreiter im Rahmen des Longines Balve Optimum nicht spielen. Und bereits zum Auftakt schlüpfte die beste Dressurreiterin der Welt im Sauerland in die Hauptrolle. Der Grand Prix am Freitag ließ aber erahnen, welches Duell sich den Zuschauern im Special und in der Kür bieten könnte. Der Kampf um die DM-Titel – wird er ein Zweikampf?
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Mit ihrer Stute Weihegold gewann die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth aus Rheinberg den Grand Prix, hinter ihr folgten Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit Dalera und Dorothee Schneider (Framersheim) mit Faustus. Vor allem Werth (81.600 Prozent) und von Bredow-Werndl (81.340 Prozent) trennte nur ein Wimpernschlag.
„Es sind ja auch noch andere neben Jessi unterwegs, die alle gut reiten“, sagte Isabell Werth nach der Prüfung, „aber es war schon ein ganz enges Duell heute.“
Ein Hauch von Olympia in Balve
Jessica von Bredow-Werndl sattelt als einzige Reiterin des Olympiakaders in Balve ihr Top-Pferd. Werth verzichtet zwar auf Bella Rose, verfügt mit Weihegold, mit der sie 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio Gold mit der Mannschaft und Silber im Einzel gewann, sowie Emilio allerdings über zwei Pferde, denen der Zusatz „Ersatz“ allerdings kaum gerecht wird.
Mit dem 14-jährigen Emilio gewann sie 2017 in Balve bei der DM den Grand Prix Special und die Kür sowie 2019 erneut die Kür. Dieses Mal sei die Vorstellung mit Emilio aber „wie ein Ritt auf dem Vulkan“ gewesen, sagte Isabell Werth. Hingegen präsentierte sich Weihegold hervorragend. „Sie war wieder auf den Punkt da“, sagte Werth über ihre Stute: „Sie liefert immer ab, auf sie ist absolut Verlass.“
An diesem Samstag (15 Uhr im Grand Prix Special) und am Sonntag (14.30 Uhr in der Grand Prix Kür) werden in Balve die DM-Titel vergeben. „Die Karten werden neu gemischt“, sagte Werth grinsend – wohlwissend, dass sie ein gewichtiges Wörtchen mitreden wird.
Das sagt von Bredow-Werndl
Eine, die sich jedoch ebenso berechtigte Titelhoffnungen machen darf, ist Jessica von Bredow-Werndl. „Es hat verdammt viel Spaß gemacht“, sagte sie nach dem Grand Prix mit Dalera: „Ich hatte einen Fehler im Zickzack, da habe ich sie gestört. Ich bin froh, dass sie so gut in Schuss ist.“
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Bundestrainerin Monica Theodorescu lobte derweil das hohe Niveau aller Starter, die trotz der erschwerten Saison auf Grund der Corona-Pandemie topfit seien. „Acht Paare mit über 75 Prozent – das spricht für tolle Leistungen. Die Richter waren sehr zufrieden“, sagte sie. Und dass am Ende doch wieder Isabell Werth im letzten Moment an Jessica von Bredow-Werndl vorbeizog und siegte? „Das kann am Samstag und Sonntag schon wieder anders sein“, antwortete Theodorescu.
Nur eins ist sicher: Die Rolle einer Statistin wird Isabell Werth auch im Kampf um die Titel nicht einnehmen.