Menden/Fröndenberg. Nach dem Ende der Corona-Schließung erleben die Golfplätze einen Ansturm. Aber die wirtschaftlichen Folgen des Lockdown sind hoch.

Wie alle anderen Sportarten auch, sind die Golfer von der Corona-Pandemie hart erwischt worden. Welche Einschränkungen gibt es aktuell noch? Und wie sehr schmerzte der Lockdown beispielsweise den Golfclub Unna/Fröndenberg?

Am Wochenende wirkte es fast schon wie ein Stück Normalität. Die Klub-Meisterschaften zogen die Mitglieder an. Diszipliniert absolvierten die Golfer den Kurs und versuchten sich in die Bestenlisten einzutragen. Inzwischen läuft der Betrieb wieder rund, doch während und kurz nach der coronabedingten Pause, sah das anders aus.

„Corona hat uns schon stark getroffen“, erklärt Werner Siepmann, Präsident des Golfclubs Unna-Fröndenberg (GCUF). Auf ca. 20.000 Euro beziffert der Mendener die Einbußen aufgrund fehlender Greenfee-Einnahmen in den elf Wochen, in denen der Klub seine Pforten schließen musste. „Ein langer Zeitraum. Einige der Maßnahmen konnten wir nicht so ganz nachvollziehen. Wir haben nicht verstanden, warum man beispielsweise durch die Stadt joggen darf, aber nicht im Stadion laufen. Was wir aber nachvollziehen konnten war, dass die Sportarten abgebrochen und dann nach und nach wieder erlaubt wurden“, blickt Siepmann zurück.

Timetable ersetzt Spirale

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Für die Golfer gab es danach einige Veränderungen. „Es gibt nun einen Timetable über den die Golfer, die hier spielen möchten, ihre Startzeiten buchen können“, sagt Frank Kämmerling, Vize-Präsident und Pressesprecher des GCUF.

Die Startzeiten liegen jeweils zehn Minuten auseinander. Begonnen wird an den Löchern eins und zehn. „Wir haben ja auch viele Spieler, die nur neun Löcher spielen möchten. Wer 18 spielen möchte und an Loch zehn startet, kann hinterher bei der eins weitermachen“, weiß Siepmann. Pro Startzeit gehen in der Regel zwei bis vier Personen auf die Bahn. Der Timetable dient der besseren Rückverfolgbarkeit. „Früher hatten wir eine Ballspirale. Da hat der Golfer seinen Ball oben reingeworfen und wenn der unten angekommen war, dann durfte er starten. Das geht jetzt nicht mehr“, betont Kämmerling.

Keine Doppelbuchungen mehr

Anfänglich musste der Golfer auch seinen Platz auf der Driving Range buchen. „Hier ist derzeit jede zweite Matte gesperrt. Um das besser handhaben zu können, musste jeder Golfer seinen Platz an der Driving Range gleich mitbuchen. Golfer schlagen sich dort gerne ein bevor sie auf die Anlage gehen“, sagt Siepmann. Inzwischen ist die doppelte Buchung wieder aufgehoben und die Spieler können zum Einschlagen wieder auf die Driving Range gehen.

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Beim Spielen selbst, sind die Einschränkungen minimal. „Golfer dürfen zum Beispiel nicht mehr die Fahne aus dem Loch ziehen, was vorher immer erlaubt war. Der Bunker darf auch nicht mehr von den Spielern geharkt werden, wenn der Ball dort lag“, nennt Siepmann zwei Beispiele.

Gäste können ebenfalls problemlos ihre Startzeiten buchen. Da nur Mitglieder des Deutschen Golfverbandes auf der Anlage spielen dürfen, sind die Kontaktdaten immer hinterlegt. Anders sieht das bei Interessenten aus, die sich einmal am Golfsport versuchen möchten. „Nur Reinschnuppern geht nur über die Schnupperkurse, die wir anbieten. Bei der Anmeldung müssen dann die entsprechenden Informationen hinterlegt werden“, gibt Siepmann zu verstehen.

24.000 Startzeiten vergeben

Seit der Wiedereröffnung ist die Frequentierung hoch. „Da geht es Golfern nicht anders als Fußballern, die drei Monate keinen Ball am Fuß hatten. Als wir wieder eröffnet haben, sind wir überrannt worden mit Anfragen. In den ersten drei Monaten haben bereits 24.000 Startzeiten vergeben“, betont der Präsident.

Die Infektionsgefahr ist durch die Maßnahmen beim Golf äußerst gering. Auf der weiten Anlage lassen sich Abstände problemlos einhalten und durch die versetzten Startzeiten kommen sich die Spieler auch nicht in die Quere.