Hemer. Die Sportfreunde Hüingsen fordern Borussia Dröschede im Finale heraus. Im Halbfinale haben zwei Spieler die Rolle des Helden ausgefüllt.
Ein kleiner Traum hat sich für die Fußballer der Sportfreunde Hüingsen erfüllt. Der Bezirksligist qualifizierte sich erstmals in seiner Vereinsgeschichte für das Endspiel um den Pokal des Fußballkreises Iserlohn. Dort wartet am kommenden Sonntag Westfalenligaaufsteiger Borussia Dröschede.
Ein Spaziergang wurde der Einzug ins Finale nicht, ganz im Gegenteil: Die Sportfreunde mussten sich zum Erreichen des Endspiels mächtig strecken. Beim A-Kreisligisten SG Hemer musste das Team von Giancarlo Fiore - ähnlich wie Landesligist BSV Menden in der Vorrunde - ins Elfmeterschießen. Doch im Gegensatz zu den Kickern vom Huckenohl haben die Hüingser das bessere Ende dieses Mal für sich. 7:6 gewinnt die Mannschaft aus dem Mendener Süden nach dem Elfmeterschießen - 3:3 stand es nach der normalen Spielzeit.
Und die Entscheidung vom Strafstoßpunkt hatte aus Sicht des Bezirksligisten auch einen Helden, denn Keeper Julien Dierks hielt in seinem ersten Spiel nach seinen Kreuzbandriss gleich den ersten Hemeraner Versuch von Noah Dannhausen. Eine Parade, die seine Mannschaftskameraden direkt motivierte. Denn dank des neuen Elfmetermodus brachte zunächst Christian Eckert die Gäste in Führung, bevor nach Paul Schmöles Ausgleich drei Hüingser hintereinander schießen mussten. Dorian Hammer, Sven Barnefske und Torben Ochs kannten keine Gnade und legten eine 7:4-Führung vor. Anschließend verkürzten Hakeem Kassim und Marc Andre Roszak auf 7:6.
Albrecht ist Hemers Pechvogel
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Die Rolle des Pechvogels war ausgerechnet für den SG-Kicker vorgesehen, der seine Wurzeln in der Hönnestadt hat. Jan Philip Albrecht - vor zwei Wochen noch der Held beim Elfmeterschießen gegen den BSV Menden - schoss dieses Mal den Ball am Tor vorbei. Der junge Spieler wurde erst in der 90. Minute eingewechselt. „Der Fußball schreibt schon die verrücktesten Geschichten“, hatte Uwe Hausherr, Sportlicher Leiter der Sportfreunde Hüingsen, Mitleid mit dem Hönnestädter im Hemeraner Fußballdress. Danach machten sich die Hüingser den neuen Modus zunutze und feierten den Sieg.
Trotz des Finaleinzugs haderte Hüingsens Trainer Giancarlo Fiore mit dem Spielverlauf. „Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir den Gegner eigentlich gut im Griff. Doch die Hemeraner machen aus ihren vier Tormöglichkeiten gleich drei Treffer“, ärgert sich der Hüingser Coach über den aus seiner Sicht nicht einkalkulierten Halbzeitrückstand von 2:3.
Führung hält keine Minute
Dabei hatte es gut begonnen für die Gäste. Sven Barnefske hatte die Sportfreunde vor 200 Zuschauern mit einem wuchtigen Kopfballtreffer nach einer Ecke von Dorian Hammer in Führung gebracht. Weniger als eine Minute dauerte es jedoch nur bis die Hemeraner zum 1:1 ausglichen. Marc Andre Roszak traf. Davon zeigten sich die Gäste in einem Spiel aus der Kategorie „offener Schlagabtausch“, ebenfalls unbeeindruckt.
Jan Niklas Eckert brachte den Bezirksligist aus der Hönnestadt erneut in Führung. „Danach laufen wir in zwei Konter vom Gegner und liegen zur Pause 2:3 hinten. Diese junge Mannschaft von Hemer hat das wirklich gut gemacht“, spricht Fiore dem Gegner ein großes Lob aus.
Eckert trifft beim Comeback
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Nach dem Seitenwechsel bekommt das Fiore-Team die Partie endgültig in den Griff. In der 63. Minute sind die Sportfreunde wieder im Spiel. Christian Eckert trifft per verwandelten Freistoß. Nach Julien Dierks der zweite Held der Sportfreunde - für Christian Eckert war es nach einjähriger Verletzungspause das große Comeback im Trikot des Bezirksligisten. „Das freut mich riesig für ihn“, genoss Django Fiore die Rückkehr seines Mittelfeldantreibers,. Die Entscheidung sollte, wie bereits erwähnt, im Elfmeterschießen fallen.
Bei aller Euphorie gab es bei den Hüingsern auch eine schlechte Nachricht: Torjäger Sascha Barnefske, vergangene Woche beim Viertelfinalsieg gegen den BSV Lendringsen noch zweimal erfolgreich, wird den Hüingsern in den kommenden Wochen nicht zur Verfügung stehen. Nach seinem ersten Treffer im Derby stürzte Barnefske auf seine Hand und brach sich einen Finger. Er wurde bereits in der vergangenen Woche operiert.