Menden. Wenn das Pokalspiel zwischen den SF Hüingsen und BSV Lendringsen angepfiffen wird, wird es bereits vor Spielbeginn unzufriedene Gesichter geben.

Mit den ersten Testspielen nach Corona ist bei den heimischen Fußballern ein Stück Normalität eingekehrt. Dass das Virus in den kommenden Wochen und Monaten ein ständiger Begleiter sein wird, zeigen die Hygienebedingungen und die Abstandsregeln, die von den Fußballern bei jedem Training und Spiel einzuhalten sind. Doch das stört bei den heimischen Kickern und ihren Anhang niemanden, zu groß ist allein das Interesse an den Testspielen. Doch die Regeln sorgen auch für Schwierigkeiten, wie die Sportfreunde Hüingsen und der BSV Lendringsen vor ihrem Pokalspiel feststellen müssen.

„Man merkt, dass allen etwas gefehlt hat“, sagt Manni Mösta, Geschäftsführer des Fußball-Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen, über das Interesse am kleinen Fußball - nicht nur in der „Republik“. Die Zuschauerzahlen bei den Testspielen im Ohl gegen die A-Junioren des FC Iserlohn und am Sonntag gegen ETuS Schwerte Ost belegen dieses eindrucksvoll.

Testspiele vor mehr als 200 Besuchern

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Zu beiden Partien fanden sich jeweils 200 Zuschauer ein. Noch sind die beeindruckenden Zahlen kein Problem für die Verantwortlichen der Sportfreunde, denn 300 Zuschauer sind aktuell bei den Spielen zugelassen. „Das macht alles kein Problem. Die Zuschauer werden erfasst, die Regeln eingehalten“, sieht Manni Mösta seinen Klub im grünen Bereich. Doch der Blick der Hüingser Verantwortlichen trübt sich, wenn sie an den 15. August denken. Dann kommt es im Viertelfinale des Kreispokals zum „Classico“ im Mendener Süden - dem „Bahnschrankenduell“.

Die Sportfreunde Hüingsen treffen auf den BSV Lendringsen. „Das dürfte voll werden. Man merkt jetzt schon das Interesse an diesem Spiel“, erzählt Mösta. Die Hüingser wurden bereits darauf hingewiesen, dass Zuschauer schon weit vor der Anstoßzeit von 17 Uhr ins Ohl kommen wollen. „Für uns ist klar, dass wir mit 300 Zuschauern das Tor zum Platz schließen werden“, macht Mösta deutlich.

Satzungsänderung beschert Heimspiel

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Dass die Sportfreunde Hüingsen in den Genuss eines Heimspiels im Pokal kommen, ist einer Änderung vor dem Pokalwettbewerb 2019/2020 geschuldet. Denn bisher hatte immer der klassentiefere Verein Heimrecht. Das wäre demnach der BSV Lendringsen. „Ab dem Viertelfinale lautet jetzt die Regel, es wird gespielt wie ausgelost. Das haben wir zusammen mit den Vereinen beschlossen“, sagt Horst Reimann, der Iserlohner Kreischef.

„Die Eintrittsgelder werden zwischen den Sportfreunden Hüingsen und dem BSV Lendringsen geteilt. Der Verband verzichtet diesmal auf seinen Anteil“, sieht Reimann auch noch einen warmen Regen für die Lendringser Vereinskasse. Bei den Sportfreunden Hüingsen hatte man kurzfristig überlegt, einen Vorverkauf einzurichten. „Das haben wir dann aber schnell verworfen. Das wären zusätzliche Kosten gewesen, die kann man sich einfach sparen“, sagt Geschäftsführer Mösta.

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Bei 300 Zuschauern gehen dann am 15. August die Tore des Sportplatzes im Ohl zu. Wobei man sich bei den Sportfreunden sicher ist, dass sie es nicht allen recht machen können. „Es wird sicherlich Unzufriedene geben, wenn sich nicht das Spiel sehen können“, rechnet Manni Mösta damit, dass man Fußballfreunde abweisen muss. Das dürfte aber auch Nebensache sein - denn letztlich steht der Sport im Mittelpunkt. Und da hoffen alle auf einen richtigen Pokalfight der in Erinnerung bleiben wird.