Bösperde. Ein großes Herz zeigen die Sportler der DJK Bösperde, die ihre Hilfe nun den Bürgern anbieten, die ihr Zuhause nicht verlassen sollen.

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Das haben auch die Sportler der DJK Bösperde erkannt und nun ein ganz besonderes Angebot ins Leben gerufen. Hilfe für Risikogruppen.

„Ein Dorf, ein Verein“, so lautet der Leitspruch der DJK Bösperde. In den Zeiten der Corona-Krise wollen die Sportler aus dem Mendener Norden diesen Leitspruch auch mit Leben füllen und ihren Mitmenschen helfen. „Wir haben über den Tellerrand des Sportvereins hinausgeschaut und uns gefragt, wie wir einen Beitrag dazu leisten können, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen“, erklärt Joshua Schefers, Männerwart der Bösperder Handballer.

Max Wergen stößt Aktion an

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Max Wergen, Spieler und Co-Trainer der ersten Mannschaft, gab den Anstoß und traf mit seiner Idee im Verein auf offene Ohren. „Wir finden das als Vorstand klasse, dass die jungen Leute sowas planen, da muss man ihnen ein riesen Kompliment aussprechen“, lobt Jörg Krabbenhoff, Vorsitzender der DJK das Engagement seiner Sportler.

Was die Bösperder geplant haben? Sie wollen Risikogruppen helfen, auch in der Corona-Zeit die Richtlinien zu befolgen, ohne sich in Gefahr zu bringen. So bieten die Bösperder zum Beispiel an, für Betroffene Einkäufe oder Botengänge zur Post oder in die Apotheke zu erledigen. „Wir haben bei unseren Heimspielen viele ältere Zuschauer, die wir möglichst schnell wiedersehen wollen. Und damit das klappt, wollen wir ihnen helfen, damit sie ihr Zuhause nicht verlassen müssen. Damit setzen sie sich derzeit einer großen Gefahr aus“, weiß Schefers.

Keine falsche Scham

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Als in den mannschaftsinternen WhatsApp-Gruppen die Idee diskutiert wurde, fand sich schnell ein Helferteam zusammen, das bereit steht, um zu helfen. Ehrenamtlich in der Freizeit. „Wir schauen dann, wer was übernimmt. Das regeln wir spontan“, sagt Schefers. „Wir müssen in dieser Situation einfach zusammenhalten und dazu haben wir nun die Möglichkeit“, betont Krabbenhoff.

„Keiner muss sich schämen uns anzurufen, wir sind dafür da, um zu helfen“, ergänzt Schefers. Dabei soll sich ausdrücklich jeder angesprochen fühlen. Ein Anliegen, das auch die Stadt Menden teilt. Am Dienstagnachmittag nahmen Vertreter der Stadt Kontakt zu den Bösperdern auf, um die Aktion zu koordinieren. So sollen sich die DJKler primär um den Mendener Norden kümmern. Die Stadt koordiniert die Versorgung der anderen Stadtteile.

Willkommen sind den Bösperdern auch Helfer aus anderen Vereinen. „Wir wollen uns nicht irgendwie in den Vordergrund spielen, sondern freuen uns, wenn sich andere Vereine anschließen. Ganz egal ob Handball, Fußball oder andere Klubs. Wenn wir aus der Aktion ein gemeinsames Projekt aus allen Mendener Ortsteilen wird. Denn gemeinsam können wir helfen. Unser Appell ist es, diese Idee in die Welt zu tragen und Unterstützung für diejenigen anzubieten, die in dieser Zeit die Unterstützung am nötigsten haben“, erklärt Schefers.

Einkäufer sind vorsichtig

Wer das Angebot wahrnehmen möchte, kann sich auf vielfältige Weise mit den Initiatoren in Verbindung setzen. Eine Handynummer wurde ebenso geschaltet, wie eine Mailadresse. Außerdem kann über die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram Kontakt mit den Bösperdern aufgenommen werden.

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Die Helfer werden natürlich Vorkehrungen treffen, um die Einkäufe oder Besorgungen sicher an ihr Ziel zu bringen. „Wir werden natürlich auch Handschuhe tragen, wenn wir einkaufen gehen und sicherstellen, dass wir nicht unfreiwillig zum Überträger werden, weil wir im Supermarkt Produkte oder Geld angefasst haben. Denn auch das ist ja wichtig, dass die Helfer gesund bleiben“, erklärt Schefers, dem auch eines ganz wichtig ist: „Die Leute müssen uns vertrauen können. Sie sollen sehen, dass das nicht nur die Sportler sind, die sie sonst auf dem Spielfeld sehen, sondern ganz normale Bürger, die ihnen in diesem schwierigen Alltag helfen wollen.“

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Wie ernst die Bösperder das Thema nehmen, wurde in den vergangenen Tagen deutlich. In den sozialen Netzwerken postete der Vereine eine Collage, die verschiedene Spieler in ihrem Zuhause zeigt, verbunden mit dem Aufruf, es ihnen gleichzutun und auch die eigenen vier Wände nicht zu verlassen.

Außerdem spendete der Verein fünf Gutscheine an die Initiative „Mendener in Not“. „Wir müssen jetzt helfen, damit wir uns möglichst schnell wieder auf anderer Ebene, sei es auf den Sportplätzen, den Hallen oder bei Festen, begegnen können“, betont Schefers.