Hüingsen. Pyrofackeln, wildes Urinieren und Brandlöcher im Kunstrasen: Wenn der VfB Marsberg nach Hüingsen kommt, werden Erinnerungen wach.

Diese Paarung bietet Zündstoff, in mehrfacher Hinsicht. Am Sonntag treffen die Sportfreunde Hüingsen in der Fußball-Bezirksliga auf den VfB Marsberg. Da werden Erinnerungen an das letzte Gastspiel der Diemelstädter im Ohl wach.

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Es ist gut ein Jahr her. Am 16. Februar 2019 gastierte der VfB Marsberg zum letzten Mal im Ohl. An einem Samstag. „Das war im Nachhinein natürlich ein Fehler, dass wir der Verlegung zugestimmt hatten“, erinnert sich Hüingsens Geschäftsführer Manfred Mösta.

Die Marsberger wurden damals von Spielern ihrer eigenen Reservemannschaft unterstützt, die nicht nur mit viel Alkohol im Gepäck in Hüingsen ankamen, sondern auch mit reichlich Pyrofackeln. „Die haben sie direkt am Spielfeldrand gezündet, sodass wir nun einige Brandlöcher im Rasen haben“, schüttelt Mösta immer noch mit dem Kopf, wenn er an die Szenen denkt. Auch sonst schlugen die VfB-Fans über die Stränge.

„Sie haben auf dem Parkplatz an die Autos uriniert und die ganze Zeit über gepöbelt“, ergänzt Mösta. Szenen, die sich in diesem Jahr nicht wiederholen sollen. „Wir werden einige Ordner abstellen, die im Notfall eingreifen können“, sagt der Hüingser Geschäftsführer.

SF- Vorsitzender Dirk Gottschalk hatte bereits Kontakt zu seinem Marsberger Kollegen und sprach noch einmal über die Situation im vergangenen Jahr und die Bitte darauf zu achten, dass sich diese Szenen nicht wiederholen.

Marsberger Ordner wird auffällig

Auch im Hinspiel kam es zu unschönen Szenen, als Hüingser Zuschauer von einem als Ordner auftretenden Marsberger beschimpft wurden. „Der stand vor unseren Leuten, trug eine orangefarbene Weste und hatte ein Bier und eine Zigarette in der Hand. So sollte man als Ordner nicht auftreten“, befindet Mösta.

Als wenn all das nicht schon genug wäre, sorgten die Marsberger auch am vergangenen Wochenende für unschöne Schlagzeilen. Beim Spiel gegen den TuS Neuenrade soll ein Marsberger Zuschauer einen dunkelhäutigen Neuenrader Spieler nach einem Foulspiel mit den Worten „wenn du mehr Schweinefleisch essen würdest, würdest du auch nicht so schnell umfallen“, beleidigt haben.

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Die Neuenrader werteten dies als rassistische Bemerkung, verließen das Spielfeld und weigerten sich, die Partie fortzusetzen. Dem Schiedsrichter blieb keine andere Möglichkeit, als das Spiel abzubrechen. „Ich habe den Fall nun an das Bezirkssportgericht weitergeleitet“, erklärt Dirk Potthöfer, Staffelleiter der Bezirksliga 4.

Ob der Mescheder am kommenden Sonntag auch im Ohl sein wird, um sich die Partie anzusehen, steht noch nicht fest. „Entweder bin ich Serkenrode oder in Hüingsen“, lässt Potthöfer seinen Besuch offen.

Trotz der unglücklichen Vorzeichen erwarten die Hüingser einen ruhigen Nachmittag. „Ich gehe fest davon aus, dass das ein völlig normales Spiel ohne irgendwelche Auffälligkeiten werden wird“, hofft Manfred Mösta.

Sollte es wider erwarten zu Vorfällen kommen, sind die Hüingser bestens vorbereitet.