Iserlohn. Fragen nach Marko Friedrich sorgen bei den Iserlohn Roosters für Schulterzucken. Niemand weiß, wann er zurückkommt. Es gibt einen warnenden Fall.
Drei Siege in Folge, die Aufholjagd in Richtung des zehnten Tabellenplatzes gestartet: Bei den Iserlohn Roosters sind vor dem Heimspiel an diesem Freitag (19.30 Uhr) gegen die Schwenninger Wild Wings viele Gesichter mit einem breiten Grinsen zu sehen. Einem Akteur allerdings fällt es schwer, nur mit guter Laune durch den Kabinentrakt oder die Eishalle zu gehen.
Friedrich fehlt seit Ende November
Denn Marko Friedrich würde seine Mannschaft nur allzu gerne im Kampf um Punkte in der Deutschen Eishockey Liga unterstützen. Aber er darf es nicht. Seit Ende November fällt die Nummer 67 der Sauerländer aus. Seitdem sich Friedrich im Spiel gegen Mannheim eine schwere Gehirnerschütterung zuzog.
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„Ich bin kein guter Patient“, sagt der 28-Jährige, „ich habe die Ärzte oft gedrängelt, mich wieder freizugeben.“ Doch dieses Mal war es eben keine Schulter- oder Knieverletzung, die Friedrich außer Gefecht setzte. Dieses Mal war es der Kopf, „deshalb haben sie an mich appelliert, nicht zu früh wieder anzufangen“.
Friedrich soll es nicht so ergehen wie etwa Stefan Ustorf.
Ihn traf es vor Jahren besonders hart. Der Nationalspieler musste nach einer Gehirnerschütterung seine Karriere 2013 frühzeitig beenden. Sechs oder sieben Gehirnerschütterungen seien zuvor bei ihm diagnostiziert worden, erinnerte sich Ustorf danach. Unter den Spätfolgen der Verletzung leidet er bis heute.
Heute gegen Schwenningen
Durch Ustorfs Fall rückte das Thema Gehirnerschütterungen im Eishockey auch in Deutschland in den Fokus. Tests wurden zum Beispiel eingeführt, um die Gedächtnisfähigkeit der Spieler zu prüfen und sie vor einer zu frühen Rückkehr auf das Eis zu schützen. So lange Symptome wie Kopfschmerzen auftreten, ist selbst an die Teilnahme am geregelten Mannschaftstraining nicht zu denken. Und das – ist bei Marko Friedrich noch der Fall.
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„Er bekommt alle Zeit der Welt“, sagt Trainer Jason O’Leary, „denn es geht um seine Gesundheit.“
Gegen die Schwenninger Wild Wings fehlen außerdem Daine Todd und Mike Hoeffel. Hinter dem Einsatz von Alex Grenier steht ein Fragezeichen. „Es ist ein Sechs-Punkte-Spiel“, sagt O’Leary über die Wichtigkeit der Partie, in der erneut Andy Jenike im Tor beginnen dürfte.