Menden. Los geht’s! In der Walramhalle ist der Startschuss für den 30. Sauerlandcup gefallen. Am Wochenende heißt es: Handball total.
Wenn die nächsten beiden Tage nur halbwegs so schwungvoll und athletisch werden, wie die Eröffnungsfeier, dann dürfen sich die Handballfans in Menden auf einen denkwürdigen Sauerlandcup freuen. Am Freitagabend wurde das Turnier offiziell eröffnet.
Stolz ist wohl das Wort, das Jörg von Estorffs Mimik am besten beschreibt. Der einstige Gründervater stand auf dem Parkett der Walramhalle, ließ seinen Blick durch die Sportler und Zuschauer auf den Bänken schweifen und genoss die Dimensionen, die der Cup nach drei Jahrzehnten angenommen hat. „Wir wollten damals die besten Jugendlichen des Landes nach Menden holen, um hier den tollsten Sport der Welt auszuüben“, erklärte von Estorff im Interview mit Hallensprecher Thorsten Kurzawe.
Zweifellos ist dieses Unterfangen gelungen. „Wir haben hier in all den Jahren Spitzensport gesehen und auch in diesem Jahr werden wir wieder tollen Handball sehen“, ist der heutige Trainer der Frauenmannschaft der DJK Bösperde sicher.
200 Helfer im Einsatz
Um die Bedeutung des Turniers für die Stadt Menden weiß auch Bürgermeister Martin Wächter. „Wir müssen uns als Stadt bedanken, dass ihr dieses Turnier bereits seit 30 Jahren veranstaltet. Mein Dank gilt den Gründervätern und den Organisatoren. Jeder, der schon einmal im Verein gearbeitet hat weiß, mit wieviel Arbeit, Stress und Ärger solch eine Organisation verbunden ist.“
200 Helfer sind an diesem Wochenende im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf des Turniers zu garantieren. Von der Mannschaftsmeldung über die Verpflegung bis hin zum Eintragen der Ergebnisse sind zahlreiche Tätigkeiten zu meistern, um das Turnier über die Bühne zu bringen. „Wir sind hier von den Helfern schon sehr nett empfangen und aufgenommen worden“, freute sich Andreas Hertelt, Teammanager der amerikanischen U19-Nationalmannschaft, die in der Hönnestadt zu Gast ist. Für die Spieler ist ein Turnier in dieser Größenordnung noch Neuland.
„Wir haben eine bunt gemischte Mannschaft dabei, der jüngste Spieler ist 14 Jahre alt, der älteste 20. Einige Spieler haben erst vor wenigen Monaten mit dem Handballspielen begonnen“, erklärt der ehemalige Bundesligaspieler, der nun gemeinsam mit Staffan Olsson die Entwicklung des Handballs in den Vereinigten Staaten vorantreiben möchte.
Gegründet für die olympischen Spiele
Seinen Spielern war die Vorfreude auf das Turnier anzumerken. „Wir bedanken uns auf jeden Fall schon einmal für die freundliche Aufnahme in Menden und freuen uns auf das Wochenende“, betont Hertelt, der das Turnier in Menden als erste Standortbestimmung für seine Mannschaft sieht.
Der Aufbau der amerikanischen Mannschaft steht im Zusammenhang mit den olympischen Spielen, die im Jahr 2028 in Los Angeles stattfinden werden. Dort wollen sich die Gastgeber auch in der ihnen bislang noch fremden Sportart als Top-Mannschaft präsentieren. Aus diesem Grund haben sich die Amerikaner viel Kompetenz aus Handballnationen geholt, um diese Mission zu erfüllen. Die Mannschaft setzt sich aus Spielern aus Deutschland, Schweden und den USA zusammen.
Tanz und Akrobatik im Showprogramm
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Noch bevor seine Mannschaft im Eröffnungsspiel auf die Mannschaft aus Luxemburg traf (siehe Text unten), wurden die Zuschauer mit einem abwechslungsreichen Showprogramm auf das Wochenende eingestimmt. Die Dance Crew New Generation zeigte einen spektakulären Showtanz, angelehnt an den Film Purge Club.
Schwungvoll und akrobatisch wurde es als die Rock ‘n’ Roll-Tänzer des RRC Teddybears Iserlohn das Parkett betraten und die Zuschauer mit ihren Darbietungen begeisterten. Höhepunkt war der Auftritt der Lichtkünstlerin Estefania, die ohne ihren erkrankten Ehemann Lemmi in die Hönnestadt kam.