Menden. Neuer Dart Club hochengagiert: Veranstaltungen, Trikots und eigene Spitznamen. Gründer ist Fan von Weltmeister Peter Wright.
Ein halbes Jahr alt ist der Dart Club Bösperde, eine Freundesrunde, die im Dartspiel ihr neues Hobby gefunden hat. Der junge Club aus sieben Mitgliedern trifft sich fast täglich zum Spiel mit der Scheibe und den stählernen Pfeilen.
„Clübchen mit Freunden“ nennt Jonas Büchter die kleine Runde, die er gewissermaßen ins Leben gerufen hat. „Steel-Dart-Clubs gibt es leider viel zu wenige. Ich glaube, wir sind der einzige Club hier in der Umgebung“, erklärt Büchter. „Wir werfen auf richtige Scheiben, nicht auf diese typischen Kneipenautomaten“, erklärt der Dartspieler den Unterschied zwischen Steel- und Softdart. Genauso es auch im Fernsehen bei der WM zu sehen war.
Kleine Gruppe oder größerer Verein?
„Wir existieren im Moment ja gerade mal ein halbes Jahr“, erklärt Büchter. Für allzu viele Gedanken über die Gründung eines richtigen Vereins sei da bisher noch gar nicht so viel Zeit gewesen.
„Trotzdem haben wir jetzt schon sieben Anfragen aus dem etwas erweiterten Freundeskreis“, schildert er die erstaunliche Resonanz. „Wenn das noch größer wird, muss man ja in ganz andere Richtungen denken“, so Büchter. „Ob man dann ein Vereinsheim gründet und so weiter.“ Das stehe aber momentan noch in den Sternen.
Dartscheibe im Keller als Trainingsort
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Zur Zeit ist der Club eben eher eine Hobbytruppe. Trainiert wird bei den Mitgliedern zu Hause, die Treffen finden fast täglich statt. „Die meisten von uns haben eine Scheibe im Keller, manche sogar zwei. Und wenn jemand Zeit hat, lädt er zu sich ein“, so der Hobbydarter. Dazu kommt im neuen Jahr alle zwei Wochen ein richtiges Training.
Entstanden ist die Truppe im Juli 2019 aus Freunden aus dem Fuß- und Handball. „Wir sind ja alle nicht mehr die Jüngsten, und da sucht man sich irgendwann einen ruhigeren Sport“, lacht Büchter.
Er selbst habe schon in seiner Kindheit und WG-Zeit eine Dartscheibe gehabt. „Dann hab ich jetzt zehn, zwölf Jahre später die Leidenschaft mal wieder entfacht und das Ganze ins Laufen gebracht“, erklärt er stolz.
Aufwand schon jetzt groß
Wie groß er wird oder wie klein er bleibt, steht jedoch für die Freunde noch im Raum. „Ideen sind da, aber von Vereinsgründung hat von uns natürlich auch niemand Ahnung“, lacht Büchter. „Man merkt ja auch jetzt schon, was das für ein Aufwand ist, das Ruder in die Hand zu nehmen.“
Denn Mühe scheut die Hobbytruppe sicher nicht: Demnächst steht für die Männer ein Neujahrsdarten mit ihren Frauen an, bei dem es kleine Preise geben soll. Auch Karnevalsdarten und ein Osterturnier mit mehreren Teilnehmern ist in Planung.
Spitznamen und Trikots wie bei Profis
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Und da stoppt das Engagement des kleinen Clubs nicht: Ein eigenes Logo hat die Truppe, eine Website und genauso auch Trikots, die professioneller kaum aussehen könnten. Und - sowie es sich für Dartspieler gehört - hat auch jeder der Sieben einen eigenen Spitznamen.
„Ich bin the Splasher“, erklärt Büchter. „Ich nehme mich selbst nicht zu ernst und bin jemand, der nicht so genau zielen kann. Ich treffe schon, aber nicht oft den gleichen Punkt“, lacht er.
Gruppenausflug zu Peter Wright
„Ich seh mich selbst als Paradiesvogel, so wie auch Peter Wright einer ist“, erklärt „the Splasher“. Der neue Weltmeister ist Büchters Favorit gewesen - bei einer WM, die er mit seinen Kumpels von Anfang an mitverfolgte: „Es war sehr spannend“, findet er, „Am Anfang sind viele Top-Stars rausgeflogen, auch Wright war nicht direkt so gut.“
Dieser habe dann aber im Halbfinale und Finale dafür umso mehr überzeugt. „Einfach phänomenal“, ist Büchters Meinung zu dem violetthaarigen Sportler „Ein geiler Typ, das hat er völlig verdient!“ Auf der Dart-Gala in Dortmund hat der Dart Club den neuen Megastar sogar schon live gesehen.
„The White Büffel“ ist Dartkönig 2019
Seinen eigenen Mega-Star hat der Club auch gekürt. Kai „The White Büffel“ Zannetin konnte seit der Gründung des Clubs die meisten Punkte holen - und ist damit dessen Dartkönig 2019.
Und genauso wie Wright merken auch die Hobbyspieler ihre Steigerung. Büchter: „Es ist echt cool, wenn man sieht, dass man immer höhere Würfe wirft!“