Menden. Weltmeister, Deutsche Meister und dutzende Nationalspieler: Der Sauerlandcup ist oft der Beginn für große Handballkarrieren.
Als vor einigen Wochen die Drittliga-Handballer des HV Wilhelmshaven die SG Menden Sauerland besuchten, war es für Sebastian Maas eine Erinnerung an die eigene Jugendzeit. Denn 2006 gewann der Linksaußen des Drittliga-Spitzenreiters mit dem SC Magdeburg den Sauerlandcup.
Ein Jahr später gewann Bayer Dormagen den Pokal. Zwei Dormagener Spieler von damals bringen auch heute noch Jörg von Estorff, einen der Erfinder des Sauerlandcups, ins Schwärmen. „Was Kentin Mahe´und Maximilian Holst gezaubert haben, war unglaublich“, erinnert sich Jörg von Estorff. Der Franzose Mahe´schaffte acht Jahre später sogar den Sprung in die Belleetage des Welthandballs. Er wurde Weltmeister mit der Nationalmannschaft seines Heimatlandes. Sein damaliger kongenialer Partner Maximilian Holst spielt heute in der Bundesliga bei der HSG Wetzlar.
Zahlreiche Größen dabei
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„Man konnte es schon beim Sauerlandcup sehen, dass die beiden mal ganz große Handballer werden“, erinnert sich von Estorff gerne an diese beiden Ausnahmetalente. Zwei von vielen, die den Ruf des Sauerlandcups („Hier spielen die Besten“) untermauern. Die Liste dieser außergewöhnlichen Spielerinnen und Spieler lässt sich fortsetzen. „Da gab es 2002 eine Spielerin beim TSV Ismaning, die alle beeindruckte“, denkt Jörg von Estorff an Isabell Nagel. Die später unter dem Namen Klein - sie ist mit Dominik Klein, Weltmeister von 2007 verheiratet - 91 Länderspiele für Deutschland absolvierte.
Die „Hall of Fame“ des Sauerlandcups lässt sich beliebig erweitern. So gewann 2015 die männliche A-Jugend des SC DHfK Leipzig den Sauerlandcup. Jörg von Estorff bleiben vor allem die drei Linkshänder im Team im Gedächtnis. „Alle drei waren richtig stark“, so der Hönnestädter. Einer davon ragte richtig heraus: Franz Semper. Heute gehört der Sachse zum Aufgebot für die WM im Januar in Schweden.
HSG gewinnt Turnier 2011
Ein weiterer Akteur des WM-Aufgebotes drückte 2010 dem Sauerlandcup seinen Stempel mit auf. Julius Kühn spielte damals für die A-Junioren der HSG Art Düsseldorf. Im gleichen Jahr wurde Kühn mit seinem Team Deutscher Meister. Heute spielt der Zweimeter-Mann für MT Melsungen. Für von Estorff ist die Erinnerung an Julius Kühn auch mit den Duellen verknüpft, die sich sein damaliges Team mit dem späteren Deutschen Meister geliefert hat.
2011 stand das Turnier im Zeichen des Gesamtsieges der damaligen HSG Menden-Lendringsen. Doch im gleichen Jahr ging bei der männlichen A-Jugend des TSV Burgdorrf der Stern von Timo Kastening auf. Sie gewannen bei den A-Jugend. Im Januar nimmt er mit der Nationalmannschaft an der WM in Schweden teil. „Auch bei Kastening konnte man sehen: Das wird mal einer“, so Jörg von Estorff.
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„Aber es gibt ja noch viele weitere Spieler, die den Sauerlandcup mit zu dem gemacht haben, was er heute ist“, sagt Jörg von Estorff. Ob das Bennet Wiegert ist, der das Bundesliga-Team des SC Magdeburg trainiert. Oder ehemalige Nationalspieler wie Christoph Theuerkauf oder Nadja Nadgornaja. „Kristian Nippes darf man auch nicht vergessen“, führt von Estorff den Namen des Linkshänders an, der mit dem Bergischen HC in der Bundesliga spielt.
Trainerlegende auf der Bank
Jörg von Estorff macht keinen Hehl daraus, dass er stolz darauf ist, dass viele der ehemaligen Sauerlandcup-Akteure in der Handball-Szene Akzente gesetzt haben wie Magdeburgs Trainerlegende Harry Jahns, 1980 Olympiasieger in Moskau, wie Kristina Richter, sie wurde vier Mal Weltmeisterin oder Robert Schumann, Trainerlegende des VfL Oldenburg. „Er hat den Frauenhandball in Deutschland beeinflusst.“
Vielleicht läuft auch dieses Mal ein zukünftiger Weltmeister auf.