Menden. Vor dem Spiel haben sie sich viel vorgenommen, doch in den 60 Minuten zeigt die SG Menden Sauerland zu selten ihr Potenzial.

Sie bleiben auf der dunkelen Seite des Handball-Lebens. Drittligist SG Menden Sauerland beendete am Freitagabend mit einer Niederlage das Jahr. Im MK-Derby unterlag die Mannschaft in der Kreissporthalle der SG Schalksmühle/Halver mit 21:24 (11:15). Eigentlich eine Niederlage gegen den Tabellendritten, die niemanden überraschen sollte.

Doch SG-Trainer Micky Reiners mochte nach der Schlusssirene nicht unbedingt sofort zur Tagesordnung übergehen. Im Vorfeld der Partie hatte Reiners die Rolle seiner Mannschaft im Spiel gegen die Dragons so beschrieben, dass man sich trotz der Außenseiterrolle wehren wollte. „Eigentlich sollte jeder sehen, dass wir in der Liga bleiben wollen. Doch das war heute leider nicht immer der Fall“, war der Coach der Wölfe vom Auftritt seiner Mannschaft schon ein wenig enttäuscht. Vor allem die Anfangsphase nervte den Übungsleiter.

Früher Rückstand ist zu hoch

Als Dragons-Rückraum--Ass Christopher Klasmann zum 5:11 traf (17.) schien die Richtung der Partie schon festzustehen. „Die Hypothek war einfach zu groß“, sah Reiners hier schon eine richtungsweisende Entscheidung für das Spiel. Zumal bei den Wölfen in der ersten Halbzeit die Fehlerquote rasant in die Höhe schoss. „Wir hatten da wieder Phasen mit unglaublichen Abspielfehlern.

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Keiner wollte so richtig die Verantwortung für den Ball übernehmen. Es gab da drei Szenen, wo wir Schalksmühle den Ball praktisch aufgelegt haben“, analysiert Reiners den völlig verpatzten Einstieg in die Partie. Auch die Abspielfehler taten ihr übriges. So suchten die Wölfe zunächst den Mitspieler mit flachen Zuspielen, die immer in der Deckung der Gäste hängen blieben. Der Gegner hatte so praktisch keine Mühe, um sich abzusetzen. Dann kam noch Pech hinzu als Keeper Kevin Peichert in den ersten 20 Spielminuten keine Hand an den Ball bekam.

Während die Brust seines Schalksmühler Kollegen Borchert durch zwei gehaltene Siebenmeter immer breiter wurde. Aber die Wölfe zeigten Moral und kämpften sich ins Spiel zurück. Mit einem 5:0-Lauf zwischen der 22. und 27. Minute waren die Mendener im Spiel drin. Luca Giacuzzos Treffer zum 10:13 aus Sicht der SG sah dann schon wieder besser aus. „Da schienen wir das erste Mal dran zu sein“, hoffte nicht nur Reiners auf einen durchgehenden Aufschwung bei seiner Mannschaft. Zumal Kevin Peichert mit einigen guten Paraden für Sicherheit in der Abwehr sorgte. Mit 11:15 ging es dann in die Halbzeitpause.

Aufschwung wieder ausgebremst

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Und auch nach dem Seitenwechsel sollte sich der Aufschwung bei den heimischen Ballwerfern fortsetzen. Die SG blieb dran und konnte den Rückstand sogar auf zwei Tore reduzieren. Sebastian Loos verkürzte in der 47. Minute auf 17:19. Ging da noch etwas - zumal die Gäste mit einigen optimistischen Aktionen den Eindruck vermittelten, als ob sie die Partie bereits abgehakt hätte.

Doch die Hausherren spielten dem ambitionierten Gegner leider wieder in die Karten. Zwischen der 47. und 54. Minute konnte Schalksmühle sich wieder auf sechs Tore absetzen - 18:24 aus Sicht der Wölfe. „Da haben wir wieder viel zu viele einfache Fehler gemacht“, blieb nicht nur Micky Reiners dieser erneute Leistungsabfall seiner Mannschaft ein Rätsel.

Sechs Minuten vor dem Ende war es müßig auf ein Wunder zu hoffen. Den Wölfen gelang es aber immerhin noch ein wenig Ergebniskosmetik zu betreiben. Doch das hilft dem heimischen Handballern in Sachen Klassenerhalt auch nicht weiter. „Es ist schon enttäuschend, dass wir nicht das gespielt haben, was eigentlich besprochen worden ist. Deshalb ist die Niederlage am Ende leider verdient“, verabschiedete sich ein frustrierter Micky Reiners in die Weihnachtspause. Verständlich, denn irgendwie wurden die Besucher das Gefühl nicht los, dass da vielleicht doch etwas für die SG möglich gewesen wäre.